Als größtes menschliches Organ ist unsere Haut vielen äußerlichen Reizen und Einflüssen direkt ausgesetzt. Dementsprechend benötigt sie viel Aufmerksamkeit und Pflege, um unseren Organismus zu schützen. Haut ist nicht gleich Haut und hat je nach Veranlagung und Alter unterschiedliche Pflegebedürfnisse.
Die Natur liefert mit pflanzlichen Ölen die Grundlage für hochwertige Produkte der Körperpflege. Daneben ist die richtige Anwendung entscheidend. Fetthaltige Creme sollte hauchdünn aufgetragen und leicht einmassiert werden. Beinhaltet die Creme einen hohen Wasseranteil, dann zieht sie schnell in die Haut ein. Da Kinderhaut viel dünner als die eines Erwachsenen ist, sollte sie sehr vorsichtig und sehr dünn eingecremt werden.
Normale Haut ist eher pflegeleicht. Eine leichte Creme mit Aloe Vera sorgt für einen frischen Teint und ein angenehmes Hautgefühl. Wollen Sie mehrere Pflegeprodukte auftragen, dann beginnen Sie mit dem dünnflüssigen Produkte, wie ein Serum, das Sie erst einziehen lassen sollten. Dann tragen Sie anschließend das dickflüssige Pflegeprodukt, wie eine Creme auf. Mischhaut ist ein wenig anspruchsvoller. Sie vereint trockene und fettige Haut. Greifen Sie am besten zu zwei verschiedene Produkten – eines für den eher trockenen Bereich und eines für die ölige Zone.
Sensible Hauptbereiche sind oft gestresst, erröten schnell und reagieren auf äußere Einflüsse manchmal mit Kontaktallergien. Deshalb sind für den sensiblen Hauttyp Produkte frei von Parfum und Farbstoffen geeignet. Eine reichhaltige Pflege benötigt trockene Haut. Empfehlenswert ist eine sanfte Reinigungsmilch, die den Fett- und Feuchtigkeitsgehalt der Haut bewahrt. Cremes mit dem Wirkstoff Urea binden Feuchtigkeit. Mandelöle mit ihren gesättigten und ungesättigten Fettsäuren sind ebenfalls geeignet, da sie spröde Stellen wieder geschmeidig machen. Für reife Haut sind Pflegeprodukte mit Q10 geeignet, da sie nicht nur die Haut glätten, sondern auch antioxidative Eigenschaften haben und freie Radikale abfangen.
Nicht nur in der Körperpflege könen Öle eingesetzt werden. Da viele Öle antibakteriell, antiviral und schleimlösend wirken, werden sie bei Infektionen, Erkältungen, Asthma und bei Magen-Darm-Erkrankungen genutzt. Ätherische Öle eigenen sich auch zum Entgiften und Entschlacken.
Fette Öle pflegen die Haut
Die Fettsäurestruktur von Pflanzenölen ist der Fettsäurestruktur der Haut sehr ähnlich, so dass die Haut sie gut und vollständig aufnehmen kann. Pflanzliche fette Öle gleichen den Feuchtigkeitsverlust der Haut auf natürliche Weise aus und machen rissige Haut wieder zart und geschmeidig. Die fetten Öle werden durch das Auspressen von Pflanzensamen gewonnen.
Wichtige fette Öle sind:
Arganöl
Arganöl ist ein sehr kostbares Pflanzenöl. Das Arganöl hat einen hohen Vitamin-E-Gehalt, besteht aus 80% ungesättigten Fettsäuren und ist ein trocknendes Öl. Es kann für die reife, trockene Haut empfohlen werden. Auch bei Akne und Allergien wird Arganöl eingesetzt.
Olivenöl
Olivenöl eignet sich sehr gut für trockene, raue und rissige Haut. Es vermindert den Feuchtigkeitsverlust, glättet und pflegt besonders empfindliche Haut. Der Olivenbaum ist eine alte Kulturpflanze des gesamten Mittelmeergebiets. Das Olivenöl wird aus dem Fruchtfleisch der reifen Steinfrüchte gewonnen und kommt als hochwertiger Rohstoff in vielen Bereichen zum Einsatz. Einen wichtigen Inhaltsstoff des Olivenöls stellt das natürliche Vitamin E dar, welches für eine elastische Haut sorgt und vor freien Radikalen schützt.
Nachtkerzenöl
Das durch Kaltpressung der Samen gewonnene Nachtkerzenöl ist bekannt für seinen hohen Gamma-Linolensäuregehalt, einer dreifach ungesättigten essentiellen Fettsäure, die zu den Omega-6-Fettsäuren gehört. Das Öl wirkt hautberuhigend und regenerierend und ist besonders wichtig bei der Pflege von sehr trockener, schuppender und entzündlicher Haut. Auch unreine Haut profitiert von der Anwendung mit Nachtkerzenöl.
Wildrosenöl
Wildrosenöl weist einen ausgesprochen hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure auf. Es verteilt sich gut auf der Haut, zieht rasch ein und wirkt regenerierend und schützt vor freien Radikalen. Das Öl wird durch Extraktion der Samen von reifen Hagebutten gewonnen. Wildrosenöl unterstützt die Hautregeneration und eignet sich optimal zur Behandlung von trockener, schuppiger Haut, Pigmentflecken und Narben.
Rizinusöl
Rizinusöl wird aus den Samen des tropischen Wunderbaums gewonnen. Es hat einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Rizinusöl ist gut hautverträglich und für alle Hauttypen geeignet. Äußerlich wird Rizinusöl vor allem bei der Behandlung von Schuppen, Narben, Altersflecken und Hämorrhoiden eingesetzt.
Mandelöl
Mandelöl zieht schnell in die Haut ein und wird bei rauer, rissiger Haut und anderen Hautirritationen angewendet. Es beruhigt gereizte Haut und macht sie geschmeidig. Mandelöl ist für alle Hauttypen gut geeignet, auch für empfindliche und Babyhaut. Es gilt auch als gutes Mittel bei Schuppen. Gewonnen wird es durch Kaltpressung der süßen Mandelkerne und dient gerne als Massageöl. Bereits im Altertum wurde es schon verwendet.
Sanddornöl
Die rotgoldenen Beeren der Sanddornpflanze besitzen zahlreiche Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen oder Zink, das Provitamin A und die Vitamine B1, B2, E und K. Sanddornöl wird aus dem Fruchtfleisch gewonnen. Durch den hohen Anteil an Beta-Karotin bietet das Sanddornöl einen hohen Lichtschutz. Das Öl pflegt, desinfiziert und beugt Entzündungen vor.
Traubenkernöl
In den klassischen Weinbauanbaugebieten wird Traubenkernöl hergestellt. Zuerst wird das Fruchtfleisch der Traube entfernt und dann die Kerne zu Öl gepresst. Der Traubenkern enthält jede Menge Mineralstoffe, Spurenelemente und Radikalfänger. Polyphenol, als eines davon, neutralisiert die schädlichen Auswirkungen der freien Radikale. Traubenkernöl ist in Kosmetikprodukten gegen Falten enthalten. Es ist auch beliebt in der Vinotherapie zur Körperpflege und Gesichtsbehandlung. Aufgrund seines hohen Säuregehalts eignet sich Traubenkernöl auch für die Pflege fettiger Haut.
Quitte
Die Quitte gehört zu den Kernobstgewächsen in der Familie der Rosengewächse. Ihre Früchte sind von einer Wachsschicht überzogen, die beim Reiben einen lieblich frischen Duft verströmt. In der Körperpflege und Kosmetik verwendet, regulieren Auszüge aus Quittensamen den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und wirken erfrischend.
Ätherische Öle wirken auf die Sinne
Ätherische Öle sind im Gegensatz zu fetten Ölen leicht flüchtige Duftstoffe, die hauptsächlich durch Wasserdampf-Destillation von Pflanzenteilen wie Blättern oder Blüten gewonnen werden.
Sie beruhigen, beleben, entspannen, fördern die Konzentration und regen die Sinne an. Eine zentrale Rolle spielen sie bei der Aromatherapie zur Behandlung von Empfindungsstörungen und Erkrankungen durch Duftstoffe. Ätherische Öle sind reine Duftöle und sollten niemals pur auf die Haut aufgetragen werden, da sie in unverdünnter Form haut- und schleimhautreizend sind.
Lavendel
Lavendel ist eines der ältesten Hausmittel in der Volksmedizin. Bis heute ist es einer der beliebtesten Geruchsstoffe und deshalb Bestandteil vieler Parfüms und Kosmetika. Hauptanbaugebiet ist hauptsächlich die Provence, wilder Lavendel wächst aber auch im gesamten Mittelmeerraum. Das ätherische Öl des Lavendels entspannt nach geistiger und körperlicher Anspannung. Lavendelblüten bestechen durch ihre tiefblaue Farbe.
Eukalyptus
Der Eukalyptusbaum gehört zur Familie der Myrtengewächse. Aus den Blättern wird durch Wasserdampfdestillation ätherisches Öl gewonnen. Eukalyptusöl wirkt anregend und besonders in der nasskalten Jahreszeit wohltuend auf die Atemwege, bei Husten, Grippe und Heiserkeit.
Rosmarin
Rosmarin ist ein immergrüner, blassblau blühender Strauch aus dem Mittelmeerraum. Seine Blätter werden vor der Blüte geemtet und müssen schnell und schonend getrocknet werden, um das wertvolle ätherische Öl zu schützen. Das ätherische Rosmarinöl aktiviert den Kreislauf, belebt und erfrischt und hilft bei rheumatischen Erkrankungen. Rosmarinöl gehört zu den hautreizenden ätherischen Ölen.
Orange
Orangenöl gehört zu den beliebtesten ätherischen Ölen. Es wird durch Kaltpressung aus den Schalen gewonnen und verströmt einen frischen, fruchtigen und süßen Geruch. Da es unverdünnt auf der Haut reizend und phototoxisch wirkt, sollte es nicht auf der Haut angewendet werden.
Zypresse
Die Zypresse ist ein immergrüner Baum oder eine strauchförmig wachsende verholzende Pflanze. Das ätherische Öl der Zypresse duftet harzig bis würzig und wirkt desinfizierend, fiebersenkend, harntreibend, krampflösend, schweißtreibend und wundheilend. Außerdem wirkt es ausgleichend auf das Nervensystem und gefäßverengend.