Omega-3-Fettsäuren sind lebenswichtig für den Körper, den mit ihnen bildet er neue Zellen oder repariert sie. Als essenzielle Fettsäuren werden die lebensnotwendigen Fettsäuren genannt, die der Körper nicht selbst bilden kann. Sie müssen durch die Nahrung aufgenommen werden. Fehlen sie, kann es zu einer Schwächung der Immunabwehr oder zu Wachstumsstörungen führen.
Feine Pflanzenöle, die schonend und werterhaltend hergestellt wurden, geben uns gesundheitlich wertvolle Inhaltsstoffe (sofern sie nicht erhitzt werden sowie licht- und luftgeschützt im Kühlschrank aufbewahrt werden). Drei Öle mit besonders hohem Gehalt an der seltenen essentiellen dreifach ungesättigten Linolensäure möchten wir hier vorstellen: das Leindotteröl, Hanföl und Leinöl.
Nicht ohne Grund tritt in Japan der plötzliche Herztod 20-mal seltener auf als bei uns. Die fischreiche Ernährung der Asiaten bringt eine hohe Aufnahme an Omega-3-Fettsäuren mit sich. Und diese Fette schützen das Herz besser als jedes Medikament. Wirksam sind sie auch gegen Rheuma, Alzheimer und Depressionen. Nun ist täglicher Fischverzehr nicht jedermanns Sache (von den in Meeresfischen gelegentlich enthaltenen Schwermetallen mal abgesehen). Deshalb sollte man für die Aufnahme der wichtigen Fette auf Omega-3-reiche pflanzliche Öle zurückgreifen. Wichtig hierbei: Diese Öle dürfen niemals zum Kochen oder Braten verwendet werden, weil die empfindlichen Fettsäuren keine Erhitzung über 50 Grad Celsius vertragen.
Leindotteröl
Schon die Kelten haben aus Leindotter Speiseöl hergestellt. Danach ist diese Kulturpflanze nahezu in Vergessenheit geraten. Deshalb wird Leindotter oft mit dem bekannteren Lein (auch Flachs genannt) verwechselt, doch es handelt sich um zwei verschiedene Pflanzen. Leindotteröl ist wegen des hohen Anteils an Omega-3-Fettsäuren (40 Prozent) sehr interessant für die gesunde Ernährung, ähnlich wie Leinöl. Leindotteröl schmeckt jedoch feiner, zudem ist es haltbarer. Leindotteröl hat eine kräftige, goldgelbe Farbe und einen milden, angenehmen Geschmack. Es eignet sich vorrangig für die kalte Küche, also für Salat-Dressings, Rohkost-Dips, kalte Saucen etc.
Hanföl
Hanf (Cannabis sativa) zählt zu den wenigen Pflanzen, die schon vor Jahrtausenden als Naturpflanze erkannt und kultiviert wurden. In Europa ist die Kulturpflanze seit mindestens 5.000 Jahren bekannt. Bereits in der Antike schätzte man Hanföl aufgrund seiner positiven Wirkung auf die Gesundheit. Hanföl war neben Leinöl, Mohnöl und Rübsenöl (Vorläufer des Raps) eines der meistgebrauchten Speiseöle in Deutschland bis zum letzten Jahrhundert. Heute wird das reine, kaltgepresste Hanföl für die menschliche Ernährung wiederentdeckt.
Das Hanfkorn weist eine optimale Fettsäurezusammensetzung auf, die für eine hochwertige Ernährung von Bedeutung ist. Der überdurchschnittlich hohe Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (80 Prozent) und das ausgewogene Verhältnis der Omega-3- zu den Omega-6-Fettsäuren von 1 : 3 wirken gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten und senken den Cholesterinspiegel. Darüber hinaus hat Hanföl als einziges Speiseöl überhaupt die medizinisch wirksame Gamma-Linolensäure als Bestandteil, die zur Linderung bzw. Heilung von Neurodermitis und Allergien eingesetzt wird. Hanföl mit seinem dezent nussigen Geschmack gibt allen Salaten und kalten Gerichten eine individuelle Note. Auch zum Verfeinern von Gemüse und Kartoffelauflauf wird es empfohlen.
Leinöl
Die Leinpflanze ist eine der ältesten und vielseitigsten einheimischen Kulturpflanzen, ihr lateinischer Name (Linum usitatissimum) heißt übersetzt "der viel Gebrauchte". Sie wurde ja nicht nur als Ölsaat, sondern auch als Rohstoff der wertvollen Leinfaser (Flachs) genutzt. Heute wird die Leinpflanze besonders in Osteuropa, Russland, Amerika und Kanada angebaut. Die im Pflanzenreich selten vorkommende essentielle dreifach ungesättigte Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) ist in Leinöl in außergewöhnlich hoher Konzentration (60 Prozent) enthalten. Dieser Reichtum macht Leinöl zu einem der wertvollsten Speiseöle überhaupt. Leinöl kann in Kombination mit anderen Ölen die Fettsäurenaufnahme optimieren.
Autor Hans-Ulrich Grimm, der ein Buch über Leinöl verfasst hat, sagt: "Leinöl und Leinsamen können, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, vorbeugend wirken gegen Herzinfarkt, gegen hohen Blutdruck, gegen viele Zivilisationskrankheiten wie etwa die Zuckerkrankheit, ja sogar bei manchen Krebsarten."
Es eignet sich hervorragend für alle kräftigen Salate und als Zugabe zu warmen Gerichten nach dem Kochen. Dips und kaltgeschlagene Saucen bekommen ein interessantes Aroma mit Leinöl. Oder Sie geben täglich einen Löffel in ihr Frühstücksmüsli und starten dadurch frohgemut in den Tag.