Erst vor rund zehn Jahren ist die Wissenschaft auf die außergewöhnlichen Eigenschaften der Mangostan-Frucht aufmerksam geworden. Mittlerweile haben zahlreiche Studien die starken gesundheitsförderlichen Kräfte der Mangostan weiter untersucht – mit verblüffenden Ergebnissen. Die Nährstoffe aktivieren die Drüsen und Organe des Körpers. Sie fördern die Verdauung, stärken das Immunsystem, schützen vor freien Radikalen und verbessern den Stoffwechsel.
Mangostan – geschätzt in der Volksheilkunde tropischer Länder
In der traditionellen Volksheilkunde verschiedener tropischer Länder und in der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die lilafarbene Frucht, die nicht größer ist als eine Mandarine, schon seit langem wegen ihrer gesundheitsförderlichen Merkmale bekannt. In Thailand, Indien und China kennt man die starken entzündungs- und schmerzhemmenden Kräfte der Mangostan.
Hilfreich bei gesundheitlichen Beschwerden
Man verwendet die Frucht hier vor allem bei Entzündungen der Schleimhäute (Mund, Nase, Hals, Rachen), des Darms, der Harnwege und der Haut. Kopfschmerzen und Frauenleiden werden mittels Einreibungen mit dem weißen Fruchtfleisch behandelt. Auf den Philippinen wird ein Fruchtextrakt zur Fiebersenkung eingesetzt. In der Karibik nutzt man Mangostan-Tee als Stärkungsmittel gegen Ermüdung und bei Unwohlsein. Brasilianer bereiten einen ähnlichen Tee zur Verdauungsunterstützung.
Geschmacklich erinnert die mit einer dicken Schale umhüllte Mangostan-Frucht ein bisschen an Pfirsich, Lychee (Litschi) und Birne – sie schmeckt süßsäuerlich und ist sehr saftig. Das schneeweiße Fruchtfleisch sieht man nach dem Öffnen der dicken Schale in mehrere Segmente aufgeteilt. Die Farbe der lederartigen Schale variiert in Tönen zwischen purpurfarben und dunkel-violett.
Der kälteempfindliche Mangostanbaum wird nur in den Tropen kultiviert. Ganz ohne Schädlingsbekämpfungsmittel, weil dieser Baum gar nicht von Schädlingen heimgesucht wird. Jedes Jahr lassen sich pro Baum mehrere hundert, manchmal sogar ein paar tausend dieser Früchte ernten. Die Früchte müssen von Hand gepflückt werden. Maschinelle Ernten sind unmöglich, da der Reifegrad einer jeden Frucht von den Pflückern erst in Augenschein genommen werden muss – einmal geerntete Mangostanfrüchte reifen nicht mehr nach. Bei der Ernte ist ohnehin hohe Sorgfalt geboten: Bereits kleinste Haarrisse in der Schale lassen das empfindliche weiße Fruchtinnere rasch verderben. Auch unsachgemäßen Transport und zu lange Lagerzeiten nehmen die Mangostanfrüchte übel.
Aus diesen Gründen gibt es die unsere Immunkraft verstärkende und zellschützende Mangostan in den USA und Europa fast nur als – bereits am Herkunftsort hergestellten Fruchtsaft. Von manchen Anbietern pur und in Bioqualität, von anderen kombiniert mit anderen Fruchtsäften (wie Acerola, Goji, Granatapfel).
Hoher Gehalt von Polyphenolen
Die wichtigste Erkenntnis der Wissenschaftler betraf den hohen Gehalt der Mangostan an bestimmten Polyphenolen – den Xanthonen. Neben zahlreichen Vitaminen, Enzymen und Mineralstoffen enthält die Mangostanfrucht diese überaus flexiblen, anpassungsfähigen und leistungsstarken Xanthone. Sie verleihen der Frucht ihre rötliche Farbe und geben ihr den typischen, leicht säuerlichen Geschmack und aromatischen Duft. Doch das ist längst nicht alles. Auf zellulärer Ebene wirken Xanthone im Körper in hohem Maße antioxidativ, sind äußerst wirksame Radikalfänger und Entzündungshemmer.
Als Radikalfänger haben die Xanthone Aufsehen erregt, da sie sich auch leicht mit anderen Antioxidantien verbinden und so deren Wirkungen verstärken. Wissenschaftler bezeichnen die Xanthone daher als "Superantioxidantien". Als solche seien sie in der Lage, viele hundert Mal andere "verbrauchte" Antioxidantien, z.B. Vitamin C, E, Coenzym Q10, als auch sich selbst zu regenerieren bzw. zu erneuern.
In der Mangostan-Frucht hat man bis heute mehr als 40 verschiedene Xanthone nachweisen können (von 200 in der Pflanzenwelt bekannten Xanthonen). Die Mangostan gilt damit hinsichtlich der antioxidativen Breitbandwirkung als eine der am stärksten zellschützenden Natursubstanzen. In kleineren Mengen stecken Xanthone z.B. in Beifuß, Dill, Enzian, Tausendgüldenkraut – sowie in anderen tropischen Früchten.
Die außerdem stark entzündungshemmenden Eigenschaften der Xanthone wurden mit einer erst vor wenigen Jahren veröffentlichten Studie nachgewiesen. Xanthon-verbindungen schafften es, die Zellproduktion von Cyclooxygenase-Enzymen zu unterdrücken, die wesentlich an Entzündungsprozessen beteiligt sind. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien hat sich zudem gezeigt, dass die Xanthone der Mangostan sowohl Bakterien als auch Viren blockierten. In zwei separaten Studien bewiesen Forscher, dass die Xanthone der Mangostan das Wachstum von nicht weniger als sechs verschiedenen Pilzen verhinderten.
Enthält Antioxidantien
Aufgrund dieser Forschungsergebnisse gelten die Xanthone als "Multitalente" für unsere Gesundheit. Denn neben Xanthonen steckt die Mangostan-Frucht voller weiterer Antioxidantien wie die Vitamine C und E, B-Vitamine (B1, B2, B6), Polysaccharide, Stilbene, Tannin, Katechine und anderer Polyphenole.
„Der Alterungsprozess wird verlangsamt, die körperliche und geistige Leistungs-fähigkeit steigt. Das Risiko altersbedingter Erkrankungen sinkt“, war ein Fazit der US-amerikanischen National Library of Medicine & National Institutes of Health.
Die Mangostan (Garcinia mangostana) wächst in tropischen Gebieten. Zu den Hauptanbauländern zählen Malaysia, Thailand, Indonesien und Brasilien. Die Frucht sollte frisch und gut gekühlt verzehrt werden. Bei der Zubereitung die Schale ringsherum vorsichtig aufschneiden. Die Fruchthälten gegeneinander drehen und das Fruchtfleisch mit einer Gabel herausnehmen.
Inhaltsstoffe: 100 g enthalten 71 kcal (303 kJ), 0,6 g Fett, 0,6 g Eiweiß, 15,9 g Kohlenhydrate (1,3 BE), 0,4 mg Eisen, 50 µg Vitamin B1.