Die natursüßen, gemahlenen Erdmandeln enthalten fast alle Substanzen, die der Körper zum Leben braucht. Als feine Flocken sind ein schnell regenerierender Energiespender, eine ausgezeichnete Nervennahrung für geistig geforderte Menschen jeden Alters. Ihren Namen „Erdmandel“ haben die Wurzelknollen wegen ihres mandelähnlichen feinen Geschmacks bekommen, ansonsten hat die Pflanze mit Mandeln nichts gemeinsam. Erdmandel ist auch als Tigernuss bekannt.
In der Natur ist die Erdmandel (Cyperus esculentus) ein etwa 60 cm hoch wachsendes ausdauerndes Sauer- oder Riedgras, das unterirdische Ausläufer bildet. An diesen Wurzeln bilden sich erbsengroße, braune Knollen. Diese Knollen, genannt Erdmandeln, sind essbar. In Mitteleuropa kann die Erdmandel klimabedingt nicht angebaut werden. Ihr Hauptanbaugebiet liegt in Spanien, in der Region Valencia. Auch in Afrika, Ostindien und Amerika werden sie angebaut. Die Knöllchen des Grases waren bereits im alten Ägypten beliebt.
In Spanien nennt man die Erdmandel „Chufa“ und verwendet sie als Zutat vieler Gerichte – geröstet, gebraten oder gekocht. Geschätzt wird sie in Spanien auch in flüssiger Form, als erfrischende Mandelmilch „Horchata de Chufa“. In Straßenimbissen wird sie gerne zusammen mit süßem Gebäck verkauft.
Erdmandelflocken bringen Fülle in den Verdauungstrakt
Ballaststoffe sind pflanzliche Bestandteile, die von uns nicht verdaut werden. Sie haben eine große Bedeutung für die Gesundheit. Das Besondere an den Erdmandelknollen ist, dass sie sehr viele Ballaststoffe (15-30 g pro 100 g) enthalten. Die Erdmandelflocken bringen daher vor allem Fülle in den Verdauungstrakt. Das Volumen des Speisebreis im Dickdarm wird enorm vergrößert, was die Darmpassage des Nahrungsbreis wesentlich beschleunigt. Verstopfungen werden dadurch innerhalb von wenigen Tagen zuverlässig beseitigt, ganz ohne Nebenwirkungen.
Im Darm binden Ballaststoffe auch Fette, saugen Gallensäure auf und transportieren sie über den Darm ab. Indem die Leber daraufhin neue Gallensäure produziert und dazu Cholesterin verwendet, wird der Cholesterinspiegel im Blut gesenkt. Zusätzlich schonen Balaststoffe auch die Bauchspeicheldrüse: Glukose wird langsamer freigesetzt, was Blutzuckerspitzen mit hoher Insulinausschüttung verhindert. Nicht zuletzt ist die Erdmandel aufgrund der in ihr enthaltenen Ausgangsstoffe für die Buttersäure-Entstehung wertvoll für die Darmschleimhäute. Buttersäure schützt vor Dickdarm- und Enddarmkrebs.
Erdmandeln liefern uns außerdem pflanzliches Eiweiß, viele ungesättigte Fettsäuren, zahlreiche Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Besonders reich sind Erdmandeln an Kalium, Eisen, Magnesium und Zink sowie die zellschützenden Vitamine E (Tocopherol) und C. Sie enthalten auch Biotin (Vitamin H) sowie Rutin (Vitamin P), ein Flavonoid, das die Blutgefäße stärkt und vor Freien Radikalen schützt.
Viele naturheilkundlich orientierte Ärzte bezeichnen die Erdmandel als eine Art „Überlebensnahrung“, da schon zwei bis drei Esslöffel täglich ausreichen, um den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen, die er braucht. Die Flocken sind glutenfrei, man verzehrt sie am besten in Sauermilchprodukten wie Joghurt oder Dickmilch.
Auch kann man bei allen Back- oder Kochrezepten, bei denen Mandel oder Haselnüsse verwendet werden, diese ohne weiteres durch Erdmandeln ersetzen. Der große Vorteil ist der vergleichsweise um die Hälfte niedrigere Fettgehalt, der höhere Nährstoffgehalt und die Verträglichkeit auch für Nussallergiker.
Hinweis: Wer den Ballaststoffgehalt seiner Nahrung steigern möchte, sollte dies langsam tun. Dann kann sich der Körper anpassen und es führt weniger zu Blähungen und Druck- und Völlegefühl.