Es hellt auf, regt die Stimmung an und vertreibt die Müdigkeit: Guaraná. Die Indianer des Amazonas kennen und schätzen dessen energie- und kräfteanregende Eigenschaften bereits seit Jahrhunderten. Die koffeinhaltige Substanz wird aus dem Samen einer südamerikanischen Lianenpflanze gewonnen und besitzt die stimulierende Wirkung des Kaffees. Doch im Gegensatz zum Bohnengetränk wird das in Guaraná enthaltene Koffein erst nach und nach freigesetzt; die Wirkung hält somit vier bis sechs Stunden an.
Guaraná wirkt anregend und dämpft Hungergefühle
Guaraná ist den Indios im Amazonasgebiet schon seit Jahrhunderten bekannt. Die geschälten und getrockneten roten Früchte mit ihren bitter schmeckenden Kernen werden zu einem hellbraunen Pulver zermahlen, in Wasser aufgeschwemmt und mit Honig gesüßt getrunken. Das Getränk wirkt ähnlich wie Kaffee anregend und dämpft Hungergefühle. Die zeitlich so unterschiedliche Wirkung lässt sich dadurch erklären, dass das Koffein in den Guaranasamen an Gerbstoffe gebunden ist, die erst abgebaut werden müssen, bevor das Koffein freigesetzt wird und seine Wirkung entfalten kann. Aufgrund dieser schonenden Koffeinabgabe ist Guarana gerade für Personen geeignet, die Kaffee oder Tee nicht vertragen, aber auf die stimulierende Wirkung nicht verzichten möchten. Mit Guarana werden die Magenschleimhäute nicht gereizt, sondern wegen der koffeinbedingten durchblutungsfördernden Wirkung in ihrer Funktion unterstützt. Weitere positive Effekte sind eine verbesserte Stoffwechselleistung und Verdauung, eine anregende Wirkung auf das Kreislauf- und Atemzentrum sowie die tonisierende Wirkung auf die Herzkranzgefäße, die sich durch die geringe und milde Abgabe des Koffeins erweitern, also besser durchblutet werden. Ein wichtiger Aspekt bei der Vorbeugung von koronaren Herzgefäßerkrankungen. Guaraná soll zudem leicht fiebersenkend wirken und bei körperlicher Schwäche das Durchhaltevermögen stärken. Die sanfte Koffeinabgabe fördert nicht zuletzt auch die Konzentration und schärft das Gedächtnis und die Wahrnehmung. Die ideale Energie also auch für wichtige Lernaufgaben und Prüfungen und konzentriertes geistiges Arbeiten. Aus der traditionellen Anwendung heraus nutzte man Guarana gegen Müdigkeit, Kopfschmerzen, zur allgemeinen Erweiterung seines Leistungspotentials, gegen oder bei Magen- und Darmerkrankungen und um das Hungergefühl einzudämmen.
Erhöht die Leistungsfähigkeit, ohne aufzuputschen
Durch die harmonisch aufeinander abgestimmten Bestandteile des Guaranásamens (pflanzliche Fettsäuren und Dextrine, Saponine, Harze, Tannine und Enzyme) erfährt der Anwender eine sanfte, aus dem Hintergrund kommende, gleichmäßige Energie und erhält sich damit seine Leistungsfähigkeit, ohne aufgeputscht zu sein. Vorausgesetzt, man hält sich an die Dosierungsempfehlung. Auch mit Guarana kann man sich einen "Koffeinflash" einfangen, wenn man zu hoch dosiert (dann sollte man viel Wasser trinken); Schwangere und Stillende sollten deshalb auf dieses Energetikum verzichten.
Die Karriere von Guaraná in der westlichen Welt begann nicht im Naturkostladen, sondern in der Diskothek. Anfang der 90er Jahre waren die gemahlenen Samen eine Standard-Zutat in Energy-Drinks. Mit ihnen sollte man genug Ausdauer erhalten, um die Nacht durchzumachen. Auch heute noch wird das koffeinhaltige Stärkungsmittel einigen dieser als "Wachmacher" oder "Energiespender" beworbenen Drinks und Energieriegeln beigesetzt, ist aber auch separat als Nahrungsergänzungsmittel im Handel erhältlich. In Fitnesskreisen und bei Bodybuildern gelten Guaranáprodukte nicht ohne Grund als leistungsfördernd. Guaraná steigert die Lebensqualität durch sein ganzheitliches Wirken: Der Energiefluß vollzieht sich fast unmerklich und macht sich erst in Situationen richtig bemerkbar, in denen man sonst ohne Guaraná schlapp gemacht hätte. So ist das Ausbleiben des "toten Punktes" um die Mittagszeit oder nach dem Essen und das Energiepotential, auch nach der Arbeit noch etwas zu unternehmen, wenn andere erschlagen und erschöpft sich der Ruhe des Feierabends entgegensehen, die Anzeichen zuvor aufgenommener Guaraná-Energie. Um die volle Wirkung und den vollen Genuß zu erreichen, gilt es allerdings einige Punkte zu beachten: Koffeinempfindliche Menschens sollten auf den Guaranágenuß ab dem Nachmittag verzichten, da die Energiezufuhr je nach körperlicher Arbeit für vier bis sechs Stunden anhält und in diesem Fall das abendliche Einschlafen gefährden kann. Auch kann es in diesem Fall zu einem verkürzten Schlaf sowie einer Verschlechterung der Qualität des Schlafes kommen.
Bei der Zubereitung des Getränks sollte außerdem kochend heißes Wasser vermieden werden, da man sonst Enzyme weglöst und die Gerbstoffe bitter werden – also das erhitzte Wasser vorher noch ein paar Minuten stehen lassen. Und weil sich das pure natürliche Guaranápulver wegen seiner Gerbstoffe und Harze nur schlecht auflöst, sollte man dieses mit Zucker mischen, um eine bessere Verflüssigung zu erreichen. Am besten mischt man das Guarana-Pulver ins Müsli, mengt es in einen Teig ein oder mischt es einfach mit dickflüssigen Getränken. Auch ein Kombination mit Kakao hat sich als sehr geschmackvoll und lösungsfreundlich erwiesen. Verschiedene Bio-Hersteller haben in den letzten Jahren solche Schokogetränke mit Guaraná entwickelt. Die wertvollen natürlichen Bestandteile und die spezielle Geschmacksrezeptur machen diese Kakaogetränke mit Guaraná-Zusatz zu einem einzigartigen belebenden Trinkgenuss.