Als Superfoods werden Nahrungsmittel bezeichnet, die einen besonders hohen Anteil an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien aufweisen sollen. Häufig handelt es sich um exotische Pflanzen. Eine wissenschaftliche oder lebensmittelrechtliche Definition des Begriffes Superfood gibt es allerdings nicht. Das Werben mit dem Begriff ist gemäß Health-Claims-Verordnung der Europäischen Union verboten. Welche Lebensmittel sind gemeint und welche Inhalts- und Nährstoffe stecken drin?
Chiasamen
Die mexikanische Chia gehört zu den Salbeipflanzen und wächst bis zu zwei Meter hoch. Heute wird Chia neben Mexiko und Guatemala auch in Ländern Südamerikas, im Süden der USA, in Kenia und in Australien angebaut. Je nach Sorte gibt es weiße, graue oder braune Samen. Chiasamen sind eine reichhaltige pflanzliche Quelle für Omega-3-Fettsäuren, Proteine, Vitamin A und Kalzium. Daneben sorgt ein hoher Gehalt an löslichen Ballaststoffen mit hohem Quellvermögen für einen langanhaltenden Sättigungseffekt. Ihr Nährstoffgehalt und ihre Wirkung auf die Verdauung sind vergleichbar mit Leinsamen. Fügt man den Chiasamen Flüssigkeit hinzu, verändern sie ihre Konsistenz und werden gelartig. Chiasamen fallen als neuartige Lebensmittelzutat unter die Novel-Food-Verordnung und sind zulassungspflichtig. Auf jeder Chiasamen-Verpackung muss der Pflichthinweis „Die tägliche Aufnahme darf 15 Gramm nicht überschreiten.“ stehen. Chiasamen werden in Backwaren, Müsli und im Salat verwendet.
Açai-Beere
Açai ist die Frucht der tropischen Kohlpalme, die hauptsächlich in Brasilien im Amazonasbecken vorkommt. Das Fruchtfleisch des Obstes enthält antioxidativ wirksame Substanzen. Ebenfalls sehr hoch ist der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Die Açaí-Beere schmeckt leicht säuerlich und erdig. Da die empfindlichen Beeren wegen iher schnellen Verderblichkeit den Transport nach Europa nicht überstehen würden, gibt es hier Açaí-Produkte als Pulver, Saft oder Püree. Açaí-Beeren haben einen hohen Gehalt an antioxidativ wirkenden Stoffen, doch auch einheimische dunkle Beeren, wie Brombeeren, Heidelbeeren, Aronia oder Holunderbeeren, brauchen sich nicht zu verstecken.
Goji-Beeren
Goji-Beeren werden auch Gemeine Bocksdorn genannt und stammen aus China. Die Früchte werden geerntet und in der Sonne getrocknet. Der Saft oder die Früchte werden für Müslis, Joghurt oder Smoothies verwendet. Goji-Beeren haben einen hohen Vitamin- und Mineraliengehalt. Daneben sind die Beeren reich an Antioxidantien. Wichtig beim Kauf der Beeren ist auf die vertrauenswürdige Qualität zu achten, da in der Vergangenheit manche importierte Beeren Pestizidrückstände aufwiesen.
Yacón
Die Yacón wird auch Inkawurzel genannt und gehört zur Familie der Korbblütler. Sie stammt aus den Anden und wächst in Höhen zwischen 900 und 3300 Metern. Die Wurzelknollen werden roh als auch gekocht gegessen und besitzen einen süßlichen Geschmack. Das besondere an der Inkawurzel ist, dass sie nicht aus Stärke, sondern Inulin besteht. Ohne Anstieg des Blutzuckerspiegels könnte sie damit für Diabetiker interessant sein.
Quinoa
Quinoa ist in den südamerikanischen Anden ein Grundnahrungsmittel und wird hierzulande immer beliebter. Die Samen des Fuchsschwanzgewächses sind besonders bei Vegetariern und Veganern beliebt und ist eine leckere Alternative zu Reis. Quinoa wird zwar als Pseudogetreide bezeichnet, doch es ist botanisch gesehen ein Gänsefußgewächs, es ist glutenfrei und eignet sich somit für die Ernährung bei Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Quinoa ist reich an Eiweiß sowie an den Mineralstoffen, Kalium, Magnesium und Phosphor. Im Naturkosthandel gibt es Quinoa pur oder als Zutat in Müslimischungen.
Roher Kakao
Neben einem hohen Fettanteil enthält roher Kakao einige Nährstoffe und einen höheren Flavonoidgehalt. Die enthaltenen Theobromin, Serotonin und Dopamin können eine stimmungsaufhellende Wirkung hervorrufen. Verwendet werden kann Kakao als Heißgetränk, zum Verfeinern von Süßspeisen und zum Backen von Brownies, Kuchen oder Muffins.
Moringa
Die Pflanze aus dem indischen Himalaya wird auch Wunderbaum genannt. Moringa ist eine nährstoffreiche Pflanze mit hohen Anteile an Protein, Vitamin A und Calcium. Aus getrockneten Blättern wird das Moringa-Pulver gewonnen, das hierzulande meist als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben wird. In der Küche kommt Moringa auch in Soßen, Salaten, in Aufstrichen und in Smoothies zum Einsatz.