Die Wildformen des Kohls kommen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und aus den atlantischen Küstengebieten Europas. Im Laufe der Zeit breitete sich der Zuchtkohl aber fast über den ganzen Kontinent aus, wobei Deutschland mit Abstand an der Spitze der Kohlproduktion steht.
Saison im Herbst und Winter
Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Kohl ist ein Gemüse, das vor allem im Herbst und Winter Saison hat. In der Küche wird Kohl gerne für deftige Eintöpfe, Krautkuchen, Kohlrouladen oder Salate verwendet. Neu entdeckt wird Kohl trotz der unangenehmen Blähungen immer populärer.
Weißkohl
Der Weißkohl hat eine weißlich-grüne Farbe und eine nahezu runde Form. Er besteht aus dicht übereinander liegenden Blättern, die mit einer Wachsschicht überzogen sind. Häufig wird Weißkohl für Sauerkraut und Krautsalat verwendet. Es passt auch als Zutat in Eintöpfen.
Spitzkohl
Eine Unterart des Weißkohls ist der Spitzkohl, der diesen Namen seiner spitz zulaufenden Form zu verdanken hat. Er ist etwas lockerer in der Konsistenz und dezenter und feiner im Geschmack. Seine Blätter sind gelblich- bis bläulichgrün. Als früheste Kohlsorte ist Spitzkohl bereits im Frühjahr im Handel. Der beste Genuss-Zeitpunkt ist Mai bis Juni. Spitzkohl wird gerne als Rohkost und im Salat verwendet. Für die perfekte Lagerung wickeln Sie den Spitzkohl in ein feuchtes Tuch und lassen ihn maximal 2 bis 3 Tage im Kühlschrank lagern.
Kohlrabi
Kohlrabi ist eine der vielen Zuchtformen des Gemüsekohls. Das wichtigstes Erkennungsmerkmal ist die hellgrüne Knolle mit großen, dunkelgrünen Blättern. Die zweijährige Pflanze passt gut zu Kartoffeln, Hackfleisch oder Zucchini. Kohlrabi wird am besten zwischen Mai bis Oktober gegessen und schmeckt nur sehr dezent kohlartig, leicht süßlich und mild. Im Gemüsefach des Kühlschranks kann Kohlrabi maximal 1 Woche gelagert werden. Die Blätter sollten vorher abgetrennt werden.
Rotkohl
Der Rotkohl ist deutlich kleiner als der Weißkohl, hat einen runden Kohlkopf und ist violett gefärbt. Der Rotkohl braucht gut gedüngten Boden und ausreichend Feuchtigkeit. Nach den Erntezeitpunkten unterscheidet man unterjährige Sorten und Dauerkohlsorten. Da die Dauerkohlsorten am längsten lagerbar sind, werden sie mit etwa 60 % Anteil auch am häufigsten angebaut. Rotkohl besitzt ein leicht süßliches Aroma und harmoniert mit deftigen Gerichten. Es passt zu Ente, Gans und Wild.
Grünkohl
Der Grünkohl wird traditionell nach dem ersten Frost geerntet und ist eher krautig im Geschmack. Er wird häufig als herzhafte, gegarte Gemüsebeilage gereicht. Grünkohl schmeckt auch als Suppeneinlage, zu Kasseler und im Kartoffelauflauf.
Deutschland ist das größte europäische Kohlanbaugebiet. Die frische Ernte wird in den Monaten Juli bis November eingeholt, die höchsten Verzehrsmengen liegen jedoch in den Wintermonaten. Die Anbaumengen von Weißkohl sind wegen der Massenproduktion von Sauerkraut etwa dreimal so hoch wie die des Rotkohls.
Für eine längere Lagerung eignen sich nur Dauerkohlsorten. Weißkohl lässt sich im Kühlschrank oder im Keller einige Wochen frisch halten. Beim Rotkohl ist eine längere Kühlschrankaufbewahrung dagegen nicht empfehlenswert.
Häufig wird Kohl als Allerweltskraut gering geschätzt. Doch damit tut man dem Wintergemüse Unrecht. Kohl ist eine wahre Vitamin-C-Bombe mit 46mg/100g. Sogar beim Garen wird das Vitamin C nicht zerstört, sondern vielmehr zusätzliches Vitamin C gebildet. Im Kohl reichlich enthaltene Folsäure und Vitamin K beugen Blutarmut und Gerinnungsstörungen vor. Hohe Mineralstoffgehalte von Kalzium und Phosphor wirken sich zusätzlich positiv auf Knochen und Zähne aus. Kohl besitzt wenig Kalorien, aber viele Ballaststoffe, die für eine gesunde Verdauung sorgen.
Neben Vitaminen und Mineralstoffen stecken noch weitere Pflanzenstoffe, die so genannten Glucosinolate, in den knackigen Blättern des Krauts. Diese sekundären Pflanzenstoffe geben dem Kohl den etwas bitteren typischen Geschmack.
Nur bei magenkranken Menschen sollte man von einer Kohlmahlzeit absehen, da sie schwer verdaulich ist und zu Blähungen führt. Kohl wird allerdings verträglicher, wenn man das Gemüse mit Kümmel würzt, da dieser die Verdauungssäfte anregt.