Ob saftig-süß, herb-säuerlich oder mild: Äpfel sind das beliebteste Obst der Deutschen. Rund 40 Kilo Äpfel isst jeder von uns pro Jahr. Äpfel werden auf allen Kontinenten angebaut und sind vielseitig verwendbar. Schätzungsweise gibt es über 20.000 Apfelsorten. Beliebte Sorten sind Elstar, Jonagold, Fuji oder Granny Smith. Der größte Umfang des Apfelanbaus dient den Tafeläpfeln für den Verzehr. Im geringeren Umfang werden Äpfel auch zur Verarbeitung zu Saft, Most oder Mus angebaut. Im Trend liegt der Anbau alter Apfelsorten, die oft in Hofläden oder auf Wochenmärkten angeboten werden.
Ursprung und Anbauregionen
Die Wildart des Apfels stammt aus der Gegend zwischen dem Kaspischen Meer und Kaukasus und ist das wohl älteste und gleichzeitig am weitesten verbreitete Kernobst. In Deutschland sind die wichtigen Anbaugebiete in Baden-Württemberg, am Bodensee, im Rheinland und an der Niederelbe. Importiert werden große Mengen an Äpfeln aus Italien, Frankreich, Chile, Neuseeland und Südafrika, um die große Nachfrage abzudecken.
Lagerung
Nach der Ernte müssen die meisten Äpfel erst gelagert werden. Dies kann je nach Sorte einige Tage, Wochen oder Monate dauern. Empfehlenswert ist eine Lagerung bei vier Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit, dazu möglichst an einer dunklen Stelle. Für die Lagerung der Äpfel eigenen sich Obst- und Holzkisten. Übrigens verströmen Äpfel das natürliche Reifungsgas Ethylen, das andere Obst- und Gemüsesorten schneller reifen lässt. Deshalb sollten Äpfel zu ethylenempfindlichen Obst- und Gemüsearten besser Abstand halten.
Verzehr
Tafeläpfel eignen sich durch ihr süßliches Aroma wunderbar zum puren Verzehr. Kochäpfel sind hingegen für den Rohverzehr meist zu sauer und sind besser für Kompotts, Nachspeisen und Kuchen geeignet. Streuobst ist meist recht sauer und wird hauptsächlich für Saft, Most und das Brennen von Schnaps verwendet. Reife Äpfel erkennt man an dem Duft und weniger an der Farbe, da diese von der Sorte abhängt. Äpfel sollten vor dem Verzehr gut gewaschen und abgerieben werden.
Inhaltsstoffe
Äpfel sind gesund und kalorienarm. Sie enthalten leicht verdauliche Kohlenhydrate, Spurenelemente, Mineralstoffe, besonders Kalium, sowie sekundäre Pflanzenstoffe, den Ballaststoff Pektin und viel Vitamin C. Dieses sitzt direkt unter der Schale. Daher sollte diese möglichst immer mitgegessen werden. Ein Apfel hat nur durchschnittlich 54 Kalorien (228 kJ).
Eine Vielzahl von Apfelsorten gibt es. Wir stellen einige der wichtigsten und bekanntesten Sorten vor.
Boskop
Eigentlich heißt dieser Apfel-Klassiker der „Schöne aus Boskoop“ und stammt aus den Niederlanden. Die großen, grün-roten Früchte mit der rauen Schale wiegen häufig über 200 g. Aufgrund seiner hohen Säure ist der Boskop ideal zum Backen, Braten und Kochen.
Braeburn
Die Braeburn-Züchtung hat ihren Ursprung in den 1950-er Jahren in Neuseeland. Der Apfel benötigt warme Regionen. Neben Neuseeland wird der Braeburn in Chile, USA und dem südlichen Europa angepflanzt. Die glänzende Schale des Apfels ist goldgelb mit dunkelroten kurzen Streifen. Das Fruchtfleisch ist fest und knackig und von süßem aromatischem Geschmack. Braeburn eignet sich als Tafelapfel ebenso wie zum Kochen oder Backen. Er ist ideal für Kompott, Obstsalat und Saft.
Cox Orange
Der Cox Orange ist eine beliebte englische Apfelsorte, die bereits im frühen 19. Jahrhundert entdeckt wurde. Der Apfel hat eine braun-orange Färbung auf gelb-grünem Grund und zählt zu den besten Tafeläpfeln. Er ist fest, aber nicht knackig. Cox Orange sind mittelgroße Äpfel, die sich durch einen leicht süßlichen Geschmack auszeichnen. Er eignet sich besonders gut für Apfelmus und Bratapfel.
Elstar
Elstar stammt ursprünglich aus den Niederlanden und ist eine aromatische und saftige, fein-säuerliche Apfelsorte mit weiß-gelblichem Fruchtfleisch. Er benötigt nur eine kurze Wachstumsperiode und bevorzugt eine kühlere Klimazone. Der Elstar wird im September geerntet. Der beliebte Apfel mit seiner erfrischenden Säure eignet sich neben dem Verzehr auch zum Braten, Backen und Schmoren. Elstar wird auch gerne in Obstsalat, Apfelkuchen und als Saft verwendet.
Fuji
Fuji ist eine japanische Züchtung, die seit längerem in Mitteleuropa angebaut wird. Der sehr süße Fuji ist der weltweit am häufigsten angebaute Apfel, da dieser vorwiegend in China und Japan vorkommt. Fuji-Äpfel werden im Spätherbst geerntet und haben eine grüne bis gelblich-grüne Grundfarbe. Die Deckfarbe ist rosa bis bräunlich-rot oder dunkelrot-violett. Der Fuji-Apfel besticht durch seinen süß, aromatischen Geschmack. Neben dem Rohverzehr eignet sich aber auch zur Weiterverarbeitung zu Apfelmus und beim Braten mit Fleisch.
Golden Delicious
Die wichtigste Apfelsorte im Welthandel ist inzwischen rund 100 Jahre alt. Golden Delicious wurde Ende des 19. Jahrhunderts in West Virginia (USA) entdeckt. Mittlerweile wird die Apfelsorte fast überall angebaut. Geerntet wird in Europa im Herbst. Die Schale des Golden Delicious ist gelb bis goldgelb. Golden Delicious hat nur wenig Säure und ist damit genau richtig bei Apfelliebhaber, die einen milden frischen Genuss lieben.
Gala
Gala ist ein kleiner, relativ fester und süßer Apfel. Die Apfelsorte basiert auf einer Züchtung aus Neuseeland und wird in vielen Ländern Mitteleuropas angebaut und im Herbst geerntet. Gala hat eine intensive rote Färbung auf einem cremig-gelben bis goldgelben Untergrund. Das Fruchtfleisch ist saftig und fest. Der Geschmack ist aromatisch süß. Kinder mögen gerne den kleinen Apfel. Daneben kann der Gala auch im Kuchen verwendet werden.
Granny Smith
Granny Smith ist eine australische Züchtung, die in den 1930er-Jahren nach Europa kam. Heute zählt er zu den beliebtesten feinen Tafeläpfeln. Neben Europa kommt der Granny Smith aus Südamerika, Südafrika, Australien und Neuseeland. Meist ist der Apfel grasgrün und hat ein festes, knackiges und saftiges Fruchtfleisch. Der säuerliche Granny Smith wird gern zum Backen und Kochen verwendet.
Idared
Im amerikanischen Bundesstaat Idaho wurde um 1935 der Idared gezüchtet. Die Apfelsorte wird ab Mitte Oktober bis Anfang November geerntet. Idared gelten wegen ihrer Druckfestigkeit als ausgesprochen lange lagerfähig. Charakteristisch für den Idared ist die deutliche Rotfärbung. Er besitzt ein festes, knackiges und saftiges, weißes Fruchtfleisch. Idared hat einen milden Geschmack und einen geringen Fruchtzuckergehalt. Er eignet sich auch gut zum Braten und Backen.
Jonagold
Jonagold stammt ursprünglich aus den USA. In Mitteleuropa wird die Apfelsorte in großem Maße an warmen Standorten angebaut und im Herbst geerntet. Die Färbung der Haut ist sonnig gelb mit vielen rötlichen Facetten. Der Geschmack ist süß-feinsäuerlich. Nach längerer Lagerung wird das Fruchtfleisch weich und mürbe. Vielseitig kann Jonagold verwendet werden, sei es als Tafelapfel, im Apfelkuchen oder als Bratapfel.
Pink Lady
Die Apfelsorte Pink Lady ist erst seit wenigen Jahren auf den Markt, doch hat bereits eine große Nachfrage. Der knackige und saftige Apfel wird in Frankreich, Italien und Spanien angebaut. Mit 191 Tage Reifezeit von der Blüte bis zur Ernte benötigt der Pink-Lady-Apfel etwas länger als manch andere Apfelsorte.
Topaz
Topaz ist ein typischer Winterapfel. Er sollte nach der Ernte noch etwa zwei Monate lagern. Die gelblich-rotstreifigen Früchte des Topaz schmecken leicht süß-säuerlich und sind sowohl pur als auch zum Kochen gut geeignet.