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Richtige Ernährung bei Rheuma

Die Ernährung spielt bei Rheuma eine wichtige Rolle, denn einige Nahrungsmittel können den Rheumaschmerz verstärken. Auf was sollen Betroffene achten?

Kohlrabi

Was ist Rheuma? Unter Rheuma, von Fachleuten als rheumatischer Formenkreis bezeichnet, versteht man eine Gruppe von etwa 200 bis 400 verschiedenen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Die Krankheit hat viele Gesichter. Betroffen sind entweder Gelenke, Muskeln, Knochen oder Sehnen, die von Verschleiß- und Abriebungserscheinungen gekennzeichnet sind und häufig entzündet sind. Die Krankheitsbilder reichen von Arthrose (Verschleißrheuma), über Weichteilrheuma (Fibromyalgie), Gicht, Bindegewebserkrankungen (Sklerodermie) bis zum Entzündungsrheuma (Morbus Bechterew, der chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankung). Rheumatische Erkrankungen können sich auf den gesamten Körper auswirken und betreffen Millionen von Menschen. Für Rheumapatienten gilt auch ein höheres Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Rheuma ist meist sehr schmerzhaft und schränkt die Beweglichkeit ein. Typische äußerliche Symptome sind Schwellungen, Rötungen und fieberhafte Hitze im betroffenen Gewebe. Bei vielen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises kommt es zu einer Störung des Immunsystems, woraufhin der Körper eigene Strukturen wie die Gelenkinnenhaut angreift. Patienten leiden meist zusätzlich unter Erschöpfung, Gewichtsverlust und Fieberschüben.

Die Ursachen für rheumatische Erkrankungen konnten bis heute noch nicht vollständig geklärt werden. Es wird vermutet, dass die genetische Veranlagung eine Rolle spielt. Daneben können verschiedene Umweltfaktoren wie Infektionen oder Allergien Auslöser von Rheuma sein.

Rheuma ist jedoch nicht gleich Rheuma und jeder Rheumakranke hat einen unterschiedlichen Krankheitsverlauf. Dieser kann je nach Verlauf, mit oder ohne Gelenkzerstörung, Fehlstellungen und Funktionsverluste ablaufen. Eine Rheumatoide Arthritis verläuft schleichend und bleibt oft über Jahre unentdeckt. Dabei treten Gelenkentzündungen meistens an den Händen, Fingern und Zehen auf, aber auch ein Befall der Halswirbelsäule mit Schädigung des Rückenmarks ist möglich.

Rheuma ist darüber hinaus in keinster Weise eine typische Alterserkrankung und an manchen Formen können bereits Kleinkinder erkranken. Rheumatische Erkrankungen sollten möglichst früh behandelt werden, um schwerwiegende Schäden zu verhindern oder hinauszuzögern. Der Arzt bzw. Rheumatologe kann nach der Diagnostik eine individuelle Rheumatherapie anordnen. Die Behandlung von Rheumatoider Arthritis erfolgt mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten. Dazu kommen bei der Behandlung Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen hinzu. Bei Rheuma kann auch die Blutegeltherapie zum Einsatz kommen. Die Blutegel werden auf und um das Arthrose-Gelenk angesetzt, beißen sich in die Haut, beginnen Blut zu saugen und sondern dabei eine Vielzahl hochwirksamer, heilender Substanzen ab. Bei starken Gelenkverformungen sind Operationen unumgänglich.

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Richtige Ernährung als Unterstützung bei der Therapie

Bei der Therapie der rheumatischen Erkrankungen spielt die richtige Ernährung eine gewisse Rolle, da Essen wirkungsvoll gegen Entzündungen im Körper eingesetzt werden kann. Natürlich kann eine noch so durchdachte Ernährungsweise die medikamentöse oder chirurgische Behandlung rheumatischer Erkrankungen nicht ersetzen. Trotzdem kann die Ernährung das Lebensgefühl verbessern, Gelenkschmerzen lindern und dazu führen, dass weniger Schmerzmedikamente eingenommen werden müssen.

Erstes Ziel von übergewichtigen Rheumatikern ist die Gewichtsabnahme. Das schont die Gelenke, die durch die zu vielen Pfunde zusätzlich belastet werden und beugt gleichzeitig Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen vor. Empfehlenswert sind regelmäßige Fasten- und Entschlackungskuren, die besonders bei akuten Schüben für Linderung sorgen können.

Tierische Fette meiden

Die Nahrung sollte viel Obst und Gemüse enthalten, ausgewogen und möglichst unbehandelt und schadstoffarm sein. Tierische Fette (Omega-6-Fette) sind zu meiden oder einzuschränken, da diese bestimmte Fettsäuren besitzen, die Entzündungsprozesse verstärken. Verzichten Sie auf fette Wurstwaren, wie z.B. Leberwurst, schränken Sie den Fleischkonsum ein und wählen Sie fettreduzierte Milch- und Milchprodukte.

Stattdessen gehören Omega-3-Fettsäuren aus Fisch (Hering, Makrele, Lachs, Sardine, Karpfen), bestimmte Pflanzenöle (Rapsöl, Leinöl, Leindotteröl), wie auch kaliumreiches Gemüse (Spinat, Mangold, Rote Bete, Kohlrabi, Fenchel, Feldsalat, Kohl, Kartoffeln) auf den Speiseplan.

Wichtig ist auch eine ausreichende Versorgung mit Immunstoffen wie Vitamin A, C und E und sekundären Pflanzenstoffen zur Stärkung der Abwehrkräfte. Empfehlenswert sind vitalstoffreiches Obst (Honigmelone, Papaya) und kaliumreiche Frucht- und Gemüsesäfte, wie z.B. Orangensaft, Möhrensaft, Rote Bete-Saft und Tomatensaft.

Zum Fasten und Entschlacken wählen Sie am besten natriumarmes Mineralwasser und entwässernde Tees mit Schachtelhalm, Birkenblättern, Quecke, Goldrute, Löwenzahn, Brennnesselblättern und Holunderblüten.

Die richtige Ernährung kann die medikamentöse Rheumatherapie effektiv ergänzen, indem sie dem Körper weniger Eiweißbausteine für die Entzündungsprozesse zur Verfügung stellt und damit die Entzündungen im Gelenk reduziert. Grundsätzlich sollte es weniger um Verbote, sondern um eine Ernährungsumstellung, hin zu einer gesunden Ernährungsweise gehen. Tritt nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels ein Rheumaschub auf, sollte versucht werden, ob ein Verzicht eine Verbesserung bewirkt.

Die Ernährung sollte unter fachärztlicher Aufsicht umgestellt werden. Es darf keinesfalls zu einer Mangelernährung kommen. In der Therapie können wiederholte Blut- und Fettsäureanalysen Aufschluss über den Erfolg liefern.

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