Menschen mit Erkrankungen des Bewegungssystems, wie Osteoporose, Arthrose oder Rückenleiden, leiden verstärkt in der kalten Jahreszeit an Schmerzen. Gesundheitsexperten vermuten, dass die Kälte und das feuchte Wetter für die Zunahme der Schmerzen verantwortlich sein könnten. Eine Ursache könnte auch im durch die Kälte verlangsamten Stoffwechsel gegeben sein. Ein anderer Grund könnte die fehlende regelmäßige Bewegung sein, da Kälte, Wind und Wetter weniger Lust auf Sport und regelmäßige Spaziergänge machen. Auch Sport in der Halle oder ein Besuch im Hallenbad wird gemieden, da auf dem Heimweg eine Erkältung drohen könnte.
Doch gerade für Menschen mit Bewegungsschmerzen ist es wichtig, sich auch in den kälteren Monaten ausreichend zu bewegen. Die körperliche Aktivität fördert den Knochenstoffwechsel. Besonders für Osteoporose-Patienten sorgen Bewegung und gezielte Kräftigungsübungen für die längere Festigkeit der Knochen. Als Zusatznutzen wird die Muskulatur gestärkt und verhindert damit belastungsbedingte Knochenbrüche.
Bei Betroffenen mit Rückenerkrankungen steht die Entlastung der Wirbelsäule im Mittelpunkt. Hilfreich sind gezielte Gymnastikübungen für Rücken- und Bauchmuskulatur. Sind die Gelenke entzündet oder geschädigt durch Abnutzungserscheinungen, ist ebenfalls ein starker Muskelapparat hilfreich. Ausdauernde Bewegung mit niedriger Belastung unterstützt die Verteilung von Nährstoffen im Gelenk, da der Gelenkknorpel nicht durchblutet ist und sich aus der Gelenkflüssigkeit ernährt. Vermieden werden sollte eine Über- und Fehlbelastung der Gelenke. Deshalb lohnt es sich vorhandenes Übergewicht abzubauen.
Tipps für mehr Bewegung im Winter
In den kalten und dunklen Monate werden wir etwas träge und freuen uns nach der Arbeit auf das heimische Sofa. Doch Bewegung an der frischen Luft ist in den Wintermonaten besonders empfehlenswert. Skilanglauf eignet sich gerade wegen dem gleichmäßigen Bewegungsablauf und dem geringen Unfallrisiko für Osteoporose-Patienten. Regelmäßige Spaziergänge und Nordic Walking lassen Sonnenlicht aufschnappen, das die körpereigene Vitamin-D-Bildung anregt. Beim Nordic Walking hat man durch die Stöcke einen gewissen Allradantrieb, man kann sich gut abstoßen und hat einen besseren Bodenkontakt. Hilfreich gerade für ältere Menschen, die in ihrer Koordination nicht mehr ganz so geschickt sind. Durch den Stockeinsatz kann besser ein Sturz verhindert werden.
Grundsätzlich sollte bei schlechten Wegeverhältnissen wegen der Sturzgefahr nur auf gesicherten Wegen gegangen werden. Bei schlechtem Wetter bietet sich stattdessen ein Besuch des Hallen- oder Thermalbades an. Neben dem Schwimmen können mit Aquajogging oder Wassergymnastik die Muskulatur gestärkt werden. Zugleich werden Gelenke und Bänder im Wasser geschont und die Wirbelsäule entlastet. Bauch- und Rückenmuskulatur lassen sich auch in Gymnastikkursen im Verein oder im Fitnessstudio trainieren.
Wer sich im Freien bewegt, sollte die Gelenke vor Kälte schützen. Achten Sie auch auf die passende Kleidung. In den kälteren Monaten hat sich das Zwiebelprinzip bewährt. Ziehen Sie mehrere atmungsaktive Lagen übereinander an. Je nach Bedarf können Sie die jeweilige Lage an- oder ausziehen. Denken Sie bei kühlen Temperaturen und böigem Wind an eine Mütze, einen Schal und Handschuhe. Über den Kopf, den Hals und die Hände geht sonst viel Körperwärme verloren.