Das kennt wohl fast jeder Sportler: Endlich hat man sich zu einem umfangreichen Training aufgerafft, ist mit seinem Körper an die Grenzen gegangen und am nächsten Tag kommt man dann kaum aus dem Bett, da jeder einzelne Muskel schmerzt. Wenn das der Fall ist, dann haben Sie wohl einen Muskelkater. Muskelkater tritt meistens einen Tag nach einer ungewohnten Belastung auf und verliert nach einigen Tagen seine schmerzhafte Wirkung. Früher wurde eine Übersäuerung des Muskels durch Milchsäure angenommen, doch heute wurde dies widerlegt.
Heute nimmt man an, dass durch Überlastung kleine Risse in den Z-Scheiben im Muskelgewebe auftreten. Durch diese Risse dringt langsam Wasser ein, so dass sich nach einiger Zeit (12 bis 24 Stunden) kleine Ödeme bilden. Die Muskelfaser schwellen durch das eindringende Wasser an und dehnen sich. Somit werden Abbau- und Heilungsvorgänge mit einer schmerzhaften Gewebeschwellung verursacht. Die häufigste Form des Muskelkaters entsteht durch winzige Risse in den Muskelfasern bei ungewohnt kraftvollen Kontraktionen, vor allem, wenn diese eine Bewegung abbremsen (etwa Bergablaufen) oder bei der Ausübung einer neuen Sportart oder auch bei neuen Bewegungsmustern.
Vorbeugung und Behandlung
Die beste Vorbeugung ist kontinuierliches Training. Kommt es trotzdem immer wieder zu Schmerzen, kann es folgende Ursachen haben: Sie haben die schmerzauslösende Übung zulange nicht durchgeführt. Dann ist es sinnvoll, sie etwa einige Tage lang zu vermeiden. Die Übung war besonders kräftig oder erschöpfend, zum Beispiel bei einem Wettkampf. Sie haben das Übungsprogramm gewechselt und dadurch ungewohnte Bewegungen gemacht. Sie können auch mit Muskelkater Sport treiben, wenn Sie große Kraftanstrengungen meiden. Unter diesen Bedingungen wird der Muskelkater sogar gemindert. Grundsätzlich sollten Sie den Sport langsam angehen, langsam steigern und mit Ihrem Training nicht sofort bis an die eigenen Grenzen gehen. Dazu ausreichend trinken, wie auch der Zufuhr von Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen ist sinnvoll.
Dehnungsübungen
Studien belegen, dass kontrollierte Dehnungsübungen vor oder nach dem Training einen Muskelkater verringern. Wärmebehandlungen, etwa durch Bäder oder Saunabesuche, können den Schmerz mildern und zu einer schnelleren Genesung der Muskelfasern beitragen, da die Durchblutung der Muskeln gesteigert wird. Abhilfe kann auch eine Wechseldusche schaffen, indem Sie abwechselnd heiß und kalt die Muskulatur abduschen. Zur Behandlung von Muskelkater ist daneben die Schonung des Muskels und nur sehr leichtes Training mit geringer Kraft empfehlenswert.