Der regelmäßige Saunagang ist in der kalten Jahreszeit eine besondere Wohltat für Körper und Seele und wirkt gegen Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit. Ein Saunabesuch lässt uns die Kälte draußen vergessen. In Nordeuropa gehen viele Millionen Menschen regelmäßig in die Sauna und profitieren dabei von den Glückshormonen, die der Körper in der wohligen Wärme ausschüttet. Der Kreislauf wird in Schwung gebracht. Durch den Temperaturanstieg aktiviert der Körper Abwehrzellen. Gönnen Sie sich dabei Massagen und lassen Sie sich in den kälteren Monaten mit Streicheleinheiten verwöhnen. Profitieren Sie von einigen Vorzügen des Saunierens.
Abwehrkräfte stärken
Regelmäßige Saunagänge mit anschließenden Kaltanwendungen stärken die Abwehrkräfte und trainieren die Anpassung des Körpers an wechselnde Temperaturen, Erkältungen wird vorgebeugt. Die vorbeugende Wirkung ist hauptsächlich auf das Wechselspiel zwischen Kälte und Wärme zurückzuführen, ähnlich wie bei den Wasseranwendungen nach Kneipp. Durch die trockene Wärme im Saunaraum erweitern sich die Blutgefäße, das Herz schlägt schneller, der Blutdruck sinkt. Bei der anschließenden Abkühlung unter der Dusche oder im Tauchbecken verengen die Blutgefäße sich wieder. Der Körper und Kreislauf lernt durch diesen Wechsel, sich unterschiedlichen Temperaturen anzupassen und wird abgehärtet. Viren und Bakterien haben weniger Chancen sich auszubreiten. Mit der Erhöhung der Körpertemperatur werden die Krankheitserreger zerstört. Erst durch die Wechselreize von heiß auf kalt entsteht der Saunaeffekt. Ein Saunagang ohne anschließende Abkühlung ist daher undenkbar.
Die Saunahitze stimuliert das vegetative Nervensystem. Die Blutgefäße in der Haut erweitern sich, das Herz arbeitet wirtschaftlicher und die Muskelspannung lässt nach. In der Abkühlungsphase verengen sich die Blutgefäße durch Kaltwasseranwendungen wieder. Die Gefäße werden trainiert, was zu einer stärkeren Durchblutung der Gefäße und der Muskulatur führt. Muskelverspannungen lösen sich.
Aufgüsse
Aufgüsse, auch Dampfstoß genannt, sind für viele Saunagänger das Schönste am Saunabaden. Wenn die Flüssigkeit auf die heißen Steine trifft, erhöht sich schlagartig die Luftfeuchtigkeit. Die sich langsam verteilende Strömung der feuchten Luft kann durch Wedeln mit einem Handtuch beschleunigt werden. Aufgüsse wirken als zusätzlicher Hitzereiz für den Körper. Die kühlende Verdunstung des Schweißes auf der Haut wird durch den plötzlichen Anstieg der Luftfeuchtigkeit im Saunaraum unterbrochen. Dadurch entsteht ein Gefühl von erhöhter Hitzeeinwirkung auf der Haut.
Für den Saunabesuch sollten Sie etwa zwei Stunden Zeit einplanen, um den Entspannungseffekt voll zu nutzen. Empfehlenswert ist die Einteilung des Saunabesuchs in drei Phasen. Zuerst eine Schwitzphase mit maximal 8-15 Minuten, danach eine Viertelstunde abkühlen und eine Ruhephase mit etwa einer weiteren Viertelstunde. Meist zwei- bis drei Saunagänge sind empfehlenswert, doch jeder Saunabesucher sollte seinen eigenen Rhythmus finden. Auf das persönliche Wohlbefinden sollte geachtet werden. Bevor Sie in der Kabine schwitzen, sollten Sie sich vorher zuerst abduschen.
Die wohltuende Wirkung des Aufgusses und des Saunagangs lässt sich noch steigern, indem man dem Wasser Duftstoffe auf der Basis von natürlichen ätherischen Ölen beimischt. Jeder Duft hat eine andere Wirkung auf die Psyche. Eukalyptus wirkt anregend und wohltuend auf die Atemwege. Bei Nervosität und Stress wirken Orangenschalen ausgleichend und beruhigend. Rosmarin aktiviert den Kreislauf und verleiht neue Energie.
Beim Schwitzen sollten Sie möglichst flach liegen, damit der Körper gleichmäßig erwärmt wird. Kurz bevor Sie die Sauna wieder verlassen, sollten Sie sich kurz hinsetzen, damit sich der Kreislauf stabilisieren kann. Danach tut frische Luft dem Körper gut, bevor Sie sich mit einer kalten Dusche abkühlen. Beginnen Sie von den Füßen aufwärts bis zum Herzen. Hartgesottene gehen vor dem Ruheraum noch in ein Tauchbecken.
Gehen Sie weder hungrig in die Sauna noch gleich nach dem Essen. Trinken Sie am besten eine Stunde vorher viel Wasser und nehmen Sie danach nichts mehr zu sich. Nach dem letzten Saunagang dagegen sollten Sie viel trinken, um Ihren Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen. Verzichten Sie dabei auf Alkohol und Kaffee, weil sonst die Reaktion der Blutgefäße auf den Wärmereiz behindert wird.
Geistige und seelische Erholung
Saunabäder wirken auch auf die Psyche, gerade in der dunklen Jahreszeit. Die Wärme sorgt für geistige und seelische Erholung, die anschließende Abkühlung wiederum bringt ein angenehmes Frischegefühl. Die zusätzliche Ausschüttung von Hormonen sorgt für deutliche psychische Entspannung. Wer regelmäßig in die Sauna geht, betreibt darüber hinaus eine wirksame natürliche Schönheitspflege. Die Haut wird mit dem Saunagang schön und straff, weil sie durch die Wärme besonders gut durchblutet wird. Nährstoffe und Sauerstoff können vermehrt transportiert werden, die Hautzellen erneuern sich schneller. Dadurch verlangsamt sich die Hautalterung und die Haut wirkt jünger. Das intensive Schwitzen ist eine Wohltat für die Haut, es werden dabei Schlackenstoffe ausgeschieden und die Haut gründlich gereinigt.
Saunieren nicht immer empfehlenswert
Menschen mit Entzündungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Lungenerkrankungen und akuten Infektionskrankheiten sollten eher nicht eine Sauna besuchen. In diesen Fällen würde die positive Wirkung der Sauna ins Gegenteil umschlagen. Bei Unsicherheiten sollte in der Regel vorher ein Arzt konsultiert werden.