Österreich
Bei den Nachbarn in Österreich hat das Weihnachtsfest einen hohen Stellenwert mit vielen alten Bräuchen. Statt dem Weihnachstmann bringt das Christkind die Geschenke. In der Vorweihnachtszeit wird gerne gebacken und vielerorts duftet es verführerisch nach frisch gebackenen Keksen, Lebkuchen, Zimtsterne, Vanillekopferl und Bratäpfel gehören zu der Adventzeit. Das Festessen an Heiligabend besteht bei den meisten Familien aus Karpfen, Gans, Ente oder Truthahn. Neben der Hauptspeise runden eine klassische Suppe, wie die Grießnockerlsuppe und ein Dessert die Festtagsspeise ab. Ein beliebter Klassiker sind Bratäpfel oder eine Creme und Mousse. Auch Kerzenschein und Weihnachtslieder gehören dazu.
Schweiz
Weihnachten ist in der Schweiz vor allem ein wichtiges Familienfest. Es gibt Geschenke vom Christkindl, ein geschmückter Tannenbaum und ein gutes Weihnachtsessen. An Weihnachten darf es gerne gut und etwas teurer als sonst sein. Beliebt ist ein Fondue, bei der mit langen Gabeln Fleisch- und Gemüsestücke in eine Bouillon gesteckt werden, die in einer Pfanne auf dem Tisch steht. Dazu wird an Heiligabend in vielen Familien musiziert und Lieder gesungen. Typisch für die Weihnachtszeit ist das Guetzlibacken. Die Guetzli, als Zimtsterne oder Spitzbuben, haben oft die Form von Sternen, Monden und Tannenbäumen.
Italien
In Italien bringt nicht der Nikolaus die Süßigkeiten, sondern die Hexe "La Befana". Kleine Italiener müssen dafür allerdings bis zum 6. Januar warten, bis die Hexe auf ihrem Besen von Haus zu Haus fliegt. Brave Kinder erhalten Geschenke und böse Kinder Kohlestücke. Weihnachten gilt in Italien auch als kulinarisches Fest. Gerne wird an den Festtagen traditionell "pollo al riso" (Huhn mit Reis), Fisch oder Truthahn gegessen. Zum Fest darf der Weihnachtskuchen Panettone nicht fehlen. Dies ist ein Hefekuchen mit Rosinen, der im Gegensatz zum deutschen Butterstollen weniger Fett enthält. Zum Essen wird oft viel Wein getrunken. Eine weitere fettarme Variante sind Cantuccini – knusprige Mandelkekse aus der Toskana.
Frankreich
Der Weihnachtstag wird in Frankreich mit der ganzen Familie gefeiert. Am Abend stellen die Kinder ihre Schuhe vor den Kamin und hoffen, dass Père Noel, der französische Weihnachtsmann die Schuhe mit vielen Geschenken füllt. Am 25.12. gibt es traditionsgemäß ein opulentes Mahl, bei dem Gänsestopfleber als Anfang und eine holzscheitförmige Buttercremetorte den Abschluss darstellen.
Griechenland
Am 24. Dezember ziehen die Kinder mit Trommeln, Triangeln und Glocken durch die Straßen, um mit ihren Lobgesängen Segen für die Häuser zu erwirken. Im Gegenzug werden die Mädchen und Buben von den Hausbewohnern mit kleinen Geschenken belohnt. Im Mittelpunkt des Weihnachtessens steht gefüllter Truthahn. Sehr beliebt ist ein bunter Nachspeisenteller mit Mandel- und Grieskuchen (Melomakarona).
Polen
Vor dem Weihnachtsmahl wird gefastet und das Festmahl beginnt erst, wenn der erste Stern am Himmel aufgegangen ist. Der wichtigste Bestandteil des Weihnachtsessens sind die Weihnachtsoblaten. Durch das Teilen dieser Oblaten soll Liebe und Güte symbolisiert werden. Das Essen besteht wegen der Apostel aus zwölf Gerichten und besteht aus panierten, gebratenen Karpfen mit frischem Brot, Sauerkraut mit Erbsen und anderen vegetarischen Bestandteilen.
Ungarn
Zu den Kindern kommt das Christkind, das Jézuska genannt wird. In Ungarn gibt es am Heiligabend traditionell Fischsuppe aus Karpfen. Danach folgt gebratener Fisch. An den Weihnachtsfeiertagen ist es auch üblich gefülltes Kraut zu essen, das man einige Tage vorher zubereitet hat.
Spanien
In Spanien feiert man den Weihnachtstag als fröhliches Fest "Feliz navidad". Am späten Weihnachtsabend findet ein großes Familienessen statt. Dabei gibt es Fisch, Lammbraten, Truthahn oder Huhn und Gerichte aus Eiern. Zum Nachtisch Weintrauben, Marzipan oder Turron, eine Art türkischer Honig.
England
In England bringt der Father Christmas in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember die Geschenke. Er stopft sie in die am Vorabend aufgehängten Strümpfe. Weihnachten ist ein fröhliches Fest und Engländer setzen gerne Papierhütchen auf und lassen Knallbonbons platzen. Traditionell gehört der gefüllte Truthahn sowie Plumpudding (mit Rum übergossen und angezündet) auf jeden Fall zum Festessen.
Schweden
Der Heilige Abend ist in Schweden der Höhepunkt des Weihnachtsfestes. Es werden Weihnachtsschinken, Schweinefußsülze, Reisbrei, Fisch in Cremesauce und Glögg serviert. Danach wird um den Weihnachtsbaum getanzt und Weihnachtslieder gesungen.
Dänemark
An Heiligabend (Juleaften) wird traditionell Gans, Ente oder Schweinebraten mit Rotkohl und mit Zucker braun glasierte Kartoffeln serviert. Als Nachtisch gibt es ein Mandel-Milchreis, in dem eine Mandel versteckt ist. Wer sie findet, bekommt ein kleines Geschenk.
Norwegen
Der Heilige Abend (julaften) ist für viele der wichtigste Weihnachtsfeiertag und wird am 24. Dezember zelebriert. Das traditionelle Weihnachtsessen ist in Norwegen Reisbrei. Ebenfalls werden regionale Köstlichkeiten, wie Kabeljau, Lachs, Schweinerippen und Lammrippen serviert.
Finnland
In Finnland heißt der Weihnachtsmann Joulupukki und klopft an Heiligabend an die Wohnungstür. Zum traditionellen Weihnachtsessen gehören Weihnachtsschinken, Kartoffel- und Steckrübenauflauf sowie Rote-Beete-Salat. Als Gebäck sind Pfefferkuchen und sternförmige Blätterteigtaschen, die mit Pflaumenmus gefüllt werden, üblich. Getrunken wird gerne Glögi, das ein Weihnachtspunsch ist.
Russland
In Russland nennt man den Weihnachtsmann Väterchen Frost und mit seiner roten Robe und dem weißen Bart ähnelt er dem Nikolaus. Er bringt den Kindern erst am 7. Januar die Geschenke. Kulinarisch wird mit der Familie, Freunden und Verwandten in festlicher Atmosphäre als Hauptgericht Gans oder Ente gereicht. Sehr beliebt als Vorspeise ist eine russische Sülze und als Nachspeise ein Hefepfannkuchen mit Moosbeerenfrüchte. Gerade die Moosbeeren enthalten sehr viel Vitamin C und Eisen und sind ein guter Gegenpol zu einer fröhlichen und ausgelassenen Feier mit viel Wodka.