Kalte Hände können sehr unangenehm sein. In der kalten Jahreszeit verstärkt sich das Kältegefühl oft noch, da sich die Gefäße dann häufig zusammenziehen und die Durchblutung noch mehr erschwert wird. Was kann man gegen kalte Hände tun?
Handschuhe
Legen Sie bevor Sie nach draußen gehen dicke, gut isolierte Winterhandschuhe an. Taschenwärmer können die Hände zusätzlich warm halten. Ein besonderer Komfort sind beheizbare Handschuhe, bei denen ein integriertes Wärmepolster wohlige Wärme verströmt. Halten Sie die Hände und Handschuhe immer möglichst trocken. Wenn Sie bequem das Smartphone auch im Kalten nutzen möchten, dann sind Touchscreen Handschuhe eine gute Wahl. Daumen- und Zeigefingerteile des Handschuhs bestehen aus abriebfeste leitfähige Mikrofasermaterialien und ermöglichen die Bedienung der meisten Geräte.
Das Zwiebelprinzip ist bei Minustemperaturen auch bei den Handschuhen sinnvoll. Hauchdünne Handschuhe werden als erste Schicht angezogen. Darüber kommt ein dick gefütterter Handschuh als Isolation und Wärmespeicher. Tritt Wind, Regen und Extremkälte auf, kann zusätzlich noch ein Überhandschuh sinnvoll sein.
Warme Kleidung schützt vor dem Auskühlen. Achten Sie deshalb auf die ausreichend wärmende Bekleidung des Oberkörpers. Wer zu dünne Kleidung trägt, friert am Oberkörper. Kalte Finger sind die weitere Folge davon. Am besten kleiden Sie sich im Zwiebelprinzip, damit sie je nach Temperaturänderungen auch eine Lage ablegen können. Langärmelige Funktionsunterwäsche hält zudem die Unterarme und Handgelenke warm. Achten Sie zudem auf eine Kopfbedeckung, da die meiste Wärme über den Kopf verloren geht.
Beim ersten Frösteln sollen Sie schnellstmöglich isolierende Kleidung überzuziehen. Vor allem durchgeschwitzte Bekleidung sollte sofort gewechselt werden, damit der Körper nicht unnötig auskühlt und die nötige Wärme aus den Händen zieht.
Bewegung
Mit Bewegung bringen Sie den Kreislauf in Schwung. Spaziergänge und Sport tragen zu einer verbesserten Durchblutung des Körpers bei. Empfehlenswert ist Armkreisen und sanftes Reiben. Ballen Sie Ihre Hände mehrmals zu Fäusten und strecken die Finger zwischendurch aus.
Durchblutungsstörungen
Verzichten Sie auf das Rauchen. Es hat zahlreiche negative Wirkungen und vorallem verengen sich die Blutgefäße. Auch verstopfte Gefäße können eine Ursache für Durchblutungsstörungen sein. Ebenfalls beachten: Niedriger Blutdruck könnte die Folge einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einer Unterfunktion der Schilddrüse sein.
Wechselbäder
Die Durchblutung können Sie gut mit Wechselbädern aus warmem und kaltem Wasser wieder in Schwung bringen. Jeweils eine Schüssel mit warmem und kaltem Wasser füllen. Nun kann man seine Hände und Unterarme abwechselnd für etwa eine halbe Minute in jeweils eine Schüssel tauchen. Anfangs sollten die Temperaturunterschiede eher leicht sein.
Heißgetränke gegen die Kälte
Eine warme Tasse Tee, Kakao oder Kaffee wärmt den Körper auf. Gewürztees mit Ingwer und Zimt regen zudem den Stoffwechsel an. Alkohol ist nur bedingt zu empfehlen, da es zwar die Gefäße weitet und kurzfristig Wärme bringt. Doch verstärkter Alkoholkonsum wirkt sich ungünstig für die Durchblutung und das Immunsystem aus.
Langsam aufwärmen
Kalte Finger sollten langsam wieder aufgewärmt werden. Zum Auftauen sollten die Gliedmaßen nicht direkt unter heißes Wasser gehalten werden. Versuchen Sie nach und nach die Blutzufuhr und den Kreislauf des Körpers in Schwung zu bringen. Übrigens sollte Kälte nicht mit Kälte bekämpft werden. Somit ist es nicht ratsam, kalte Hände mit Schnee einzureiben.
Wann sollten Sie zum Arzt gehen?
Wenn Sie dauerhaft unter kalten Händen leiden, kann es dafür eine Reihe von Gründen geben. Ursachen können schlechte oder einseitige Ernährung, Eisenmangel, Rauchen, Alkohol, niedriger Blutdruck, zu wenig Schlaf oder zu viel Stress sein. Durchblutungsstörungen können auch körperliche Ursachen haben. Werden Sie Ihre kalten Hände gar nicht mehr los, Sie leiden zusätzlich unter Schmerzen oder Taubheitsgefühlen, dann sollten Sie sich an Ihren Hausarzt wenden. Das gilt insbesondere, wenn Sie an einer chronischen Krankheit wie Rheuma oder Diabetes leiden.
Erkrankungen
Das Raynaud-Syndrom, auch als Weißfingerkrankheit bekannt, kann durch Kälte, Nässe oder durch ein Schreck ausgelöst werden. Durch diese Reize ziehen sich die kleinen Arterien in den Fingern zusammen. Die Verengung der Gefäße führt dazu, dass weniger Blut fließt, sodass die Finger blass aussehen, kalt werden und nach einer Weile oft bläulich färben. Dabei können Schmerzen und/oder ein Taubheitsgefühl auftreten. Dieser Zustand kann mehrere Minuten anhalten. Normalisiert sich die Durchblutung wieder, dann können die Finger jucken, kribbeln und brennen.
Der Grund für diese Reaktion auf Reize ist nicht bekannt. Eine Rolle könnte wohl eine bestimmte Veranlagung spielen. Für die meisten Betroffenen sind die Anfälle lästig, aber kein ernsthaftes Problem. Daneben könnten auch Medikamente und äußere Einflüsse, wie etwa Vibrationen, für das Phänomen verantwortlich sein.