In der kalten Jahreszeit ist Saunazeit, draußen ist es kalt und ungemütlich und der Mensch hat ein besonderes Bedürfnis nach wohliger Wärme und körperlicher Entspannung. Im wohligen Wechselspiel von Wärme und Kälte entspannen Körper und Geist. Gute Voraussetzungen, um erkältungsbedingten Krankheiten vorzubeugen. Geschätzte 30 Millionen Menschen in Deutschland gehen regelmäßig in die Sauna.
Finnische Sauna
Die bekannteste und klassischste Saunaform ist die finnische Sauna. Der Saunaraum, der innen zumeist vollständig aus Holz besteht, wird durch einen Saunaofen auf eine Temperatur erhitzt, die in der Regel zwischen 80 bis 100 Grad liegt. Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 10 und 30 Prozent.
Regelmäßige Saunagänge mit anschließenden Kaltanwendungen stärken die Abwehrkräfte und trainieren die Anpassung des Körpers an wechselnde Temperaturen. Die vorbeugende Wirkung ist hauptsächlich auf das Wechselspiel zwischen Kälte und Wärme zurückzuführen. Durch die trockene Wärme im Saunaraum erweitern sich die Blutgefäße, bei der anschließenden Abkühlung unter der Dusche oder im Tauchbecken verengen sie sich wieder. Der Körper und Kreislauf lernt durch diesen Wechsel, sich unterschiedlichen Temperaturen anzupassen und wird abgehärtet. Viren und Bakterien haben weniger Chancen sich auszubreiten. Mit der Erhöhung der Körpertemperatur werden die Krankheitserreger zerstört. Erst durch die Wechselreize von heiß auf kalt entsteht der Saunaeffekt. Ein Saunagang ohne anschließende Abkühlung ist daher undenkbar. In der Ruhephase nach dem Saunagang kommt auch der Geist zur Ruhe. Die Ursache für das wohlige Entspannungsgefühl nach dem Saunagang liegt in der erhöhten Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten „Glückshormonen“.
Hinweise beim Saunieren beachten
Damit das Schwitzen Spaß macht, sollte man beim Saunieren einige Hinweise beachten. Grundsätzlich sollten nur gesunde Menschen in die Sauna gehen. Menschen mit Entzündungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten und akuten Infektionskrankheiten sollten eher nicht eine Sauna besuchen. Bei Unsicherheiten sollte in der Regel vorher ein Arzt konsultiert werden. Mindestens einmal pro Woche sollte man den Wechsel zwischen heiß und kalt genießen. Da die Ruhepausen nach einem Saunagang besonders wichtig sind, sollten Sie lieber etwas mehr Zeit für den Saunabesuch einplanen. Duschen Sie vor dem ersten Saunagang. Aus hygienischen Gründen und zum Entfernen des Fettfilms auf der Haut, der die Schweißabgabe verzögert. Gut abtrocknen und es kann losgehen.
Wärme steigt nach oben, deshalb ist es auf den oberen Bänken heißer. Sauna-Anfänger suchen sich idealerweise einen Platz auf einer mittleren Bank. Breiten Sie das große Saunatuch weit aus, damit der schwitzende Körper nirgends das Holz berührt. Legen Sie sich auf den Rücken, wenn der Platz es erlaubt. Ziehen Sie die Beine auf die Sitzbank hoch, wenn Sie lieber im Sitzen saunieren. Allgemein wird der Aufguss meistens als der Höhepunkt des Saunabadens angesehen. Das Aufgusswasser wird traditionell mit Hilfe einer Holzkelle langsam auf die heißen Steine des Ofens gegossen. Der dadurch entstehende Dampf erhöht kurzzeitig die Luftfeuchtigkeit in der Sauna, steigt rasch nach oben und verteilt sich am stärksten im oberen Viertel des Raumes. Geübte Saunagänger können den Aufguss auf der obersten Bank durchschwitzen. Saunaneulingen wird empfohlen, den Aufguss zunächst auf der untersten Bank sitzend zu genießen.
Halten Sie sich so lange in der Sauna auf, wie es angenehm für den Körper ist. Jedoch nicht länger als 15 Minuten. Dann ist es Zeit für eine Abkühlung. Gehen Sie an die frische Luft, atmen Sie tief ein. Dann den Körper mit kaltem Wasser abkühlen. Beginnen Sie zuerst am Bein, dann die Arme und erst zum Schluss den Rumpf. Danach ruhen Sie sich auf der Liege mindestens eine Viertelstunde aus.
Meist zwei- bis drei Saunagänge sind empfehlenswert, doch jeder Saunabesucher sollte seinen eigenen Rhythmus finden. Die wohltuende Wirkung des Aufgusses und des Saunagangs lässt sich noch steigern, indem man dem Wasser Duftstoffe auf der Basis von natürlichen ätherischen Ölen beimischt. Jeder Duft hat eine andere Wirkung auf die Psyche. Eukalyptus wirkt anregend und wohltuend auf die Atemwege. Bei Nervosität und Stress wirken Orangenschalen ausgleichend und beruhigend. Rosmarin aktiviert den Kreislauf und verleiht neue Energie.
Flüssigkeitsverluste ausgleichen
Da beim Saunieren durch das starke Schwitzen Wasser und Mineralstoffe verloren gehen, müssen diese Verluste durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr wieder zugeführt werden. Durch den Wasserverlust nach dem Saunagang können oft Körpergewichtsabnahmen von ein bis zwei Kilo bestehen. Zum Ausgleich des Wasserverlustes sind Mineralwasser und Apfelsaftschorlen geeignet. Der Konsum von Kaffee oder Alkohol sind hingegen nicht empfehlenswert. Alkohol ist auch als Aufuss tabu. Gehen Sie auch nicht mit Hungergefühlen oder kurz nach einer üppigen Mahlzeit in die Sauna.
Die Haut wird mit dem Saunagang schön und straff, weil sie durch die Wärme besonders gut durchblutet wird. Achten Sie ebenfalls auf das Rückfetten der Haut. In die geöffneten Poren dringen Wirkstoffe besonders gut ein. Versorgen Sie Gesicht und Haut mit einer pflegenden Creme.
Sanftes Schwitzen
Wer die finnische Sauna mit den hohen Temperaturen weniger verträgt, findet in der Biosauna mit 65 bis 70 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit bis zu 55 Prozent eine Alternative. Der Saunabesucher schwitzt darin ebenfalls, die niedrigeren Temperaturen fordern den Kreislauf jedoch weniger stark als die finnische Sauna.