Molke ist das ganze Jahr über ein Durstlöscher. Molke besteht zu 94 Prozent aus Wasser, enthält Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Kalzium, B-Vitamine und liefert außerdem Eiweiß sowie neue Energie bei vergleichsweise wenigen Kalorien. Kaum ein anderes natürliches Mittel ist so vielfältig und einfach verwendbar wie das Milchserum. Ohne große, den Tagesablauf beeinflussende Ernährungsumstellungen genügt oft schon ein Glas Molke morgens nach einem leichten Frühstück. Wer die entschlackende und vitalisierende Wirkung intensiver erleben möchte, kann die „Molkedrinks“ nach seinem Gusto über den Tag verteilen oder eine eigentliche Molkekur durchführen.
Was ist das eigentlich – Molke?
Molke, Sirte oder Schotte entsteht bei der Herstellung von Hart- oder Weichkäse. Bei diesem sogenannten Milchserum handelt es sich um Süssmolke, eine gelblich-grüne Flüssigkeit, die einen angenehm säuerlichen Geschmack besitzt. Im Gegensatz dazu entsteht die "saurere" Sauermolke durch Zugabe von Sauermilchkulturen bei der Produktion z.B. von Quark. Als Trinkmolke empfohlen wird aber meistens die Süssmolke. Sie bildete auch die Grundlage der im 19. Jahrhundert in verschiedenen Bergkurorten in der Schweiz und in Deutschland berühmten Molkekuren. Zwar kannten schon die alten Griechen das "Käswasser", doch erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde die Molke als Universalheilmittel in weiten Kreisen populär – so populär, dass sich selbst die österreichische Kaiserin Sissi einer Kur unterzog.
Der geheimnisvolle „Molkefaktor“
Molke enthält neben Vitamin B (Riboflavin), Kalzium, Phosphor, Immunoglobulinen, Eisen und Milchzucker auch Orotsäure. Diese ist in jedem Zellkern als Baustoff enthalten. Um optimal zu funktionieren, kommen wir nicht ohne diese Substanz aus. Für viele Wissenschaftler liegt denn auch in der Orotsäure das Geheimnis der Heilkräfte der Molke. Entscheidend für die Molke ist aber noch etwas anderes: die rechtsdrehende L (+)-Milchsäure. Diese wird auf schnellem Weg in den Körper eingeschleust und dort ebenso schnell wie leicht verwertet. L(+)-Milchsäure belastet den Körper nicht und kann die Ausbreitung von krankheitsverursachenden Mikroorganismen, etwa auf Haut, Schleimhaut und im Darmtrakt, verhindern und unterstützt so das im Winter von Erkältungen gestresste Immunsystem.
Innerliche und äußerliche Anwendung
Einige konkrete Anwendungen der Molke gefällig? Essigersatz, Erfrischungsgetränk, Entschlackung, Verdauungshilfe, Desinfektionsmittel, Mineralstofflieferant, gegen Ekzeme, Hautreinigungsmittel, nach Insektenstichen, gegen Hautpilz (Mykosen), gegen Darmpilz, zur Gewichtskontrolle, zur Bekämpfung von Cellulite, bei Gicht und erhöhten Harnsäurewerten, beim Heilfasten und als Haarwaschmittel. Für viele gibt es darüber hinaus nichts Entspannendes und Wohltuendes für Haut und Seele als ein Molkebad. Und warum nicht einmal Brot mit Molke anstatt mit Wasser backen? Ein Versuch lohnt sich. Von jedem Brotrezept kann man ein Fünftel des geforderten Wasseranteils durch konzentrierte Molke ersetzen (das heißt z.B. bei 500 ml Wasser: 400 ml Wasser, 100 ml konzentrierte Molke). Auch als schmackhafter Essigersatz kann das Molkenkonzentrat in knackig-gesunden Salaten verwendet werden.
Molkekonzentrat ist in Naturkostgeschäften und Reformhäusern erhältlich.