In der kühleren Jahreszeit hält man sich verstärkt in Innenräumen auf. Drinnen ist es kuschelig warm, die Heizung hält konstante Temperaturen. Ob am Arbeitsplatz oder im Auto wird auf eine angenehme Raumtemperatur geachtet. Für viele Menschen kann der Körper sich dann schwerlich auf nasskalte Temperaturen einstellen. Folgen kann eine erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen und andere Infektionskrankheiten sein. Deshalb sind Möglichkeiten gefragt, um das Immunsystem zu stärken. Aber Achtung: Die Maßnahmen funktionieren ausschließlich vorbeugend. Ist die Erkältung erstmal da, sind sowohl Wärme als auch Kälte zusätzlich belastend.
Beim Thema Abhärten gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Kalt-warmes Wechselduschen, Eisschwimmen oder ein Läufer in kurzer Hose bei frostigen Temperaturen. Grundsätzlich ist es zwar sinnvoll, den Organismus gezielten Warm- und Kaltreizen auszusetzen, um das Immunsystem zu trainieren. Extremmaßnahmen können allerdings durchaus kontraproduktiv sein. Für eine erfolgreiche Abhärtung sollten einige Prinzipien befolgt werden. Sie sollten nur in gesundem Zustand abhärten. Fangen Sie langsam an und steigern Sie es allmählich. Am Anfang sollten die Reize von geringer Intensität und Dauer sein. Damit die Abhärtung wirklich funktioniert und zu einer dauerhaften Stärkung des Immunsystems führt, sind regelmäßige Wiederholungen nötig.
Wechselfußbäder
Ein einfacher und sanfter Einstieg zur Abhärtung sind Wechselfußbäder. Sie benötigen zwei Eimer, die Sie knöchelhoch mit Wasser füllen. In einem Eimer ist das Wasser 36 bis 38 Grad warum und im anderen möglichst unter 18 Grad kalt. Das Wechselbad beginnt mit dem warmen Wasser für etwa fünf Minuten. Dann stellen Sie die Füße für etwa 10 Sekunden ins kalte Wasser. Diesen Wechsel wiederholen Sie drei Mal. Zum Schluss kommt immer das kalte Wasser, denn der Kältereiz regt die Durchblutung besonders stark an. Danach trocknen Sie die Füße gut ab und ziehen dicke Socken an, damit die Füße wieder schön warm werden.
Wechseldusche
Die Wechseldusche am Morgen funktioniert nach dem Prinzip: warm, kalt, warm, kalt. Durch den Temperaturunterschied wird die Durchblutung angeregt, da sich die Gefäße dank der warmen Dusche weiten und beim anschließenden Abbrausen mit kühlem Wasser wieder reflexartig zusammenziehen. Die kalte Dusche lassen Sie zuerst erst über die Beine und Arme laufen, danach über den Rumpf. Bei Herzproblemen, im fortgeschrittenem Alter und bei Erkältungen sollten Sie auf Wechselduschen verzichten, um Ihren Kreislauf nicht zusätzlich zu belasten.
Sauna
Die wohl bekannteste Form der Abhärtung ist der Saunabesuch. Die wohltuende Wärme und die abschließende Abkühlung regen den Stoffwechsel an, entspannen und stärken die eigene Thermoregulation. Bei einer Temperatur von 80 bis 90 Grad kommt der Saunagänger so richtig zum Schwitzen. Entscheidend für eine erfolgreiche Abhärtung ist der Kältereiz nach dem Saunagang. Am besten spülen Sie den Körper mit kaltem Wasser in der Reihenfolge Beine, Arme und zuletzt den Oberkörper ab. Empfehlenswert sind 2 bis 4 Saunagänge mit jeweils anschließender Abkühlphase.
Tautreten und Schneetreten
Eine einfache Form der Abhärtung ist das Tautreten bzw. Schneetreten. Barfuß geht es raus in den Garten und wenige Minuten sollten Sie auf der Stelle treten oder im Kreis herumlaufen. Danach die Füße mit einem warmen Fußbad oder dicken Socken wieder aufwärmen.
Winterbaden
Das Eisbaden bzw. Winterbaden bei kalten Wassertemperaturen kostet sehr viel Überwindung und ist nicht für Jedermann geeignet. Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden sollten es nicht praktizieren. Dies gilt insbesondere bei Kreislaufproblemen. Bei einer Wassertemperatur um den Gefrierpunkt steigt man bis zur Brust ins Wasser. Durch die plötzlich eintretende Kühle wird der Körper einem starken Temperaturreiz ausgesetzt. Damit der Körper warm gehalten wird, produziert er schnellstmöglich Wärme. Dabei weiten sich die Gefäße, die sich nach dem Temperatursturz kurzfristig zusammengezogen hatten. Die Folge daraus: Das Blut kann schneller zirkulieren und der Kreislauf stabilisiert sich.