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Achillessehnenschmerzen – Symptome, Behandlung und Vorbeugung

Bei einer Rangliste der häufigsten Probleme von Läufern nehmen Achillessehnenschmerzen einen vorderen Platz ein. Die Reizung der Achillessehne kommt meistens schleichend. Erst zwickt die Achillessehne morgens beim Aufstehen, später dann auch beim Lauftraining. Häufig werden die Beschwerden chronisch, schränken die Bewegungsfähigkeit erheblich ein und stellen eine große Herausforderung bei der Therapie dar.

Achillessehne

Achillessehnenbeschwerden gehören zu den häufigsten Fußerkrankungen. Meist beginnen sie schleichend, werden dann chronisch. Schmerzt morgens nach dem Aufstehen die Achillessehne und lässt der Schmerz bei zunehmender Bewegung nach, dann sollten Sie vorsichtig sein. Die Achillessehne könnte überlastet sein. Die Achillessehne ist die dickste und stärkste Sehne des menschlichen Körpers und übernimmt wichtige Aufgaben bei der Bewegung, wie die Beugung und Seitwärtsbewegung des Fußes. Sie ist Zugkräften von bis zu 800 kg gewachsen. Am häufigsten sind Reizungen und Entzündungen der Achillessehne aufgrund degenerativer Veränderungen. Ärzte sprechen von einer Achillodynie.

Symptome der Achillessehnenschmerzen

Die genauen Ursachen einer Achillessehnenreizung sind bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Häufig sind die Gründe eine mechanische Überlastung, die durch drückende Schuhe oder lange Belastungen entstehen können. Bei Sportler und speziell Läufer sind die Gründe für eine solche Fehlbelastung häufig ein schlechter Trainingszustand, zu kurze Regenerationsphasen nach starken Belastungen oder ein zu schnelles Steigern der Trainingsintensität.

Eine Reizung der Achillessehne macht sich durch Schmerzen, Verdickung und Überwärmung bemerkbar. Das Leiden beginnt meist schleichend unter Belastung und geht in einen anhaltenden Schmerz über, der sich immer mehr mit zunehmender Belastung weiter ausprägt. Deshalb ist eine Behandlung notwendig, damit die Beschwerden nicht chronisch werden und aus einer anfangs eher harmlosen Achillessehnenreizung eine Achillessehnenentzündung entsteht.

Behandlung von Achillessehnenbeschwerden

Am wichtigsten ist die Belastung der gereizten Sehne zu reduzieren. Konkret sollten alle Bewegungen, die Schmerzen verursachen, vermieden werden. Damit wird allerdings nicht der Fuß komplett ruhig gestellt, sondern anstatt eines intensiven Lauftrainings wird auf andere Sportarten umgestiegen, wie Radfahren, Aquajogging oder Schwimmen, welche die Sehne weniger belasten.

Im akuten Stadium sollte die gereizte Sehne mehrfach täglich 15 bis 20 Minuten mit Eis behandelt werden. Natürlich sollte der Eisbeutel niemals auf die nackte Haut aufgelegt werden. In der Akutphase der ersten Tage können zusätzlich auch entzündungshemmende Salben und Quarkpackungen eingesetzt werden. Danach kann die Therapie mit durchblutungsfördernden Maßnahmen fortgesetzt werden. Wärmepackungen und Wechselbäder sind hilfreiche Mittel, um die Selbstheilung des Gewebes zu unterstützen. Für den weiteren Heilungsverlauf können physiotherapeutische Behandlungen eingesetzt werden. Tritt trotz einer Verringerung des Trainingspensums und der begleitenden Maßnahmen innerhalb von zehn Tagen keine Besserung ein, sollte eine Vorstellung beim Orthopäden erfolgen.

Vorbeugung von Achillessehnenbeschwerden

Im schmerzfreien Zustand kann die Achillessehne gegenüber zukünftigen Belastungen durch Dehnung und Kräftigung gestärkt werden. Auch wenn nicht alle Sportler ein Dehnprogramm in ihre Trainingseinheit gerne aufnehmen, sind ein paar Minuten dafür empfehlenswert.

Eine Forschergruppe an der Medizinischen Hochschule Hannover konnte nachweisen, dass mit einem einfachen täglichen Training, das jeder Patient selbständig ohne Hilfsmittel machen kann, eine chronische Entzündung der Achillessehne deutlich abklingt. Bei dem sogenannten exzentrischen Krafttraining stellt der Trainierende sich auf der Treppe zuerst auf die Zehen und senkt im zweiten Teil der Übung die Fersen unter die Stufenkante ab, bis die Wade spannt. Die Übung wird 15 Mal wiederholt, danach folgt eine Pause von 30 Sekunden und noch einen weiteren Durchgang mit 15 Mal.

Neben dem regelmäßigen Dehnen der Wadenmuskulatur sollte auf ausreichende Regenerationsphasen zwischen den Trainingseinheiten geachtet werden. Ebenfalls ist eine Laufbandanalyse sinnvoll, um den passenden Laufschuh herauszufinden oder ob Fehlstellungen vorliegen. Im Alltag sollte bei Achillessehnenreizungen Flip Flops und High Heels besser nicht angezogen werden. Auch Überlastungen der Achillessehne sollten vermieden werden, damit es zu keiner chronische Achillessehnenentzündung führt.

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Achillessehnenriss

Beim Achillessehnenriss handelt es sich in der Regel um eine plötzlich auftretende Durchtrennung der Achillessehne. Manchmal ist ein peitschendes Geräusch zu hören. Eine Delle oberhalb des Fersenbeins ist tastbar. Auftreten und Gehen bereitet heftige Schmerzen. Stehen auf den Zehen ist nicht mehr möglich. Häufig sind sportlich aktive Männern im Alter von 30 bis 50 Jahren vom einen Achillessehnenriss betroffen.

In der Diagnose kann mittels Ultraschalluntersuchung bestimmt werden, ob eine komplette oder teilweise Ruptur vorliegt. Bei einer minimalinvasiven Operation werden die Enden der gerissenen Achillessehne wieder zusammengefügt. Anschließend erfolgt eine Ruhigstellung für 6 Wochen in einem Spezialschuh und danach ein Rehabilitationsprogramm. Es kann vier bis sechs Monate dauern, bis wieder mit einem Lauftraining begonnen werden kann.

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