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Ergotherapie – was bringt sie dem Kind?

Ergotherapie ist eine kombinierte Arbeits- und Spieltherapie mit dem Ziel, die Selbstständigkeit und Leistungsfähigkeit in einem oder mehreren Bereichen wieder herzustellen oder zumindest zu verbessern.

spielendes Kind

Seit einigen Jahren erlebt die Ergotherapie in der Kinderheilkunde einen regelrechten Boom. Meist verschreibt der Arzt die Therapie, wenn er bei der Vorsorgeuntersuchung Defizite in Bewegung und Verhalten des Kindes entdeckt. Schwierig für den Arzt ist hierbei, ob das Verhalten im normalen Rahmen liegt oder bereits auf eine Krankheit hinweist.

Beispiele können Kinder sei, die mit fünf Jahren im Gegensatz zu gleichaltrigen Freunden noch nicht Fahrrad fahren können und zu Hause und im Kindergarten Schwierigkeiten beim Basteln haben. Kann der Grundschüler nicht auf einem Bein stehen oder kaum einen Stift halten, dann steht als Methode meist die Ergotherapie auf dem Behandlungsplan. Experten empfehlen sie bei Störungen im Bereich der Bewegung, des Verhaltens oder der Psyche. Das Ziel lautet immer, dem Kind die fehlenden Fertigkeiten zu vermitteln und den Alltag zu erleichtern. Im Einzelfall kann das heißen: das Gleichgewicht halten lernen oder ohne Beschwerden greifen können.

Therapiebeschreibung

Zu Beginn der Therapie spricht der Ergotherapeut ausführlich mit Eltern und Kind und klärt gemeinsam ab, was sich beim Kind ändern soll. Anhand der Beobachtungen und des Gesprächs wird ein Behandlungsplan aufgestellt, der beispielsweise Übungen gegenüber Entwicklungsverzögerungen beinhaltet. Kann das Kind einen Stift nicht ruhig in der Hand halten, dann soll das Kind durch handwerkliche Arbeiten die Feinmotorik schulen und damit auch seine Ausdauer und Konzentration fördern. Mit gewissen Hausaufgaben soll es lernen, seinen Körper besser wahrzunehmen. In regelmäßigen Abständen wird der Ergotherapeut den Kinderarzt über die Fortschritte und Ergebnisse des Kindes informieren.

Ursprünglich kümmerten sich Ergotherapeuten um Kinder mit Behinderungen. Mittlerweile kommt die Ergotherapie auch vermehrt in anderen Bereichen zum Einsatz. Zunehmend geht es um optimale Förderung und nicht um medizinisch notwendige Therapien. Vor allem im späten Kindergartenalter steigt die Zahl der Kleinen in Therapie. Was auch daran liegt, dass vor der Einschulung der Druck unter den Eltern besonders hoch ist. Deshalb verlangen sie eher nach Therapien. Einen tieferen Sinn in einer Behandlung wird von erfahrenen Ergotherapeuten jedoch meist erst gesehen, wenn Entwicklungsverzögerungen sehr stark auftreten und Ausgrenzungen im Kindesalltag stattfinden.

Nicht jede fein- und grobmotorische Unfertigkeit muss gleich therapiert werden, da dem Nachwuchs oft schlicht die Übung zum Basteln, Ballspielen, Radfahren und Hüpfen fehlt. Anstatt die Kindern ständig mit Gleichaltrigen zu vergleichen und damit unter Druck zu setzen, sollten Eltern ihrem Kind genug Zeit geben, sich zu entwickeln. Die meisten Kinder erhalten die beste Förderung, indem sie einfach herumtoben, basteln, malen oder Ball spielen können.

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Wann wird Ergotherapie angewendet?

Die Probleme der Kinder, die zur Ergotherapie gehen sollten, sind sehr breit gefächert: Entwicklungsverzögerungen in der körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung, grobmotorische Störungen (Bewegung), feinmotorische Störungen, Wahrnehmungsstörungen oder gestörte soziale Integration.

Wer entscheidet über eine ergotherapeutische Behandlung?

Wenn sich Eltern über die Entwicklung ihres Kindes nicht sicher sind und sich Sorgen machen, ist die erste Anlaufstelle immer der Kinderarzt oder Hausarzt. Dieser wird zusammen mit den Eltern abwägen, ob ein Besuch bei einem Ergotherapeuten sinnvoll wäre. In jedem Fall können Eltern darauf bestehen, dass sie eine Überweisung für einen Diagnosetermin bekommen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten.

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