„Ich bin gestresst!“. Dieser Ausspruch ist täglich von vielen Menschen zu hören, ob morgens an der Bushaltestelle, mittags im Büro oder abends im Freundeskreis. Eigentlich ist Stress eine sinnvolle Sache. Für unsere Urahnen half Stress bei der Bedrohung durch einen Säbelzahntiger, denn bei Gefahr schaltet sich ein Angriffs- bzw. Fluchtmechanismus ein, der besonders leistungsfähig macht. Die Sinne werden geschärft, man ist kreativer, kann schneller denken und handeln. Stressreize lassen innerhalb kürzester Zeit im Blut Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ansteigen. Das Herz wird stärker durchblutet, es schlägt schneller und kräftiger. Der Blutdruck steigt. Im Gehirn und in den großen Muskeln weiten sich die Blutgefäße. Die Atmung wird schneller und flacher. Der Körper läuft auf Hochtouren und ist der Gefahr besser gewachsen.
Auch heutzutage läuft dies in unserem Körper ab, obwohl wir mittlerweile ganz andere Herausforderungen und Stressauslöser haben. Horchen Sie in sich hinein, ob es Ihnen schwerfällt, sich zu entspannen und ob Sie häufig unter Dauerdruck sind. Ärgern Sie sich öfter über Kleinigkeiten und haben Sie oft zu viel zu tun und wissen nicht, wie Sie alles schaffen sollen? Dann sollten Sie etwas gegen den Dauerstress unternehmen, bevor Sie ernsthaft daran erkranken.
Dauerstress macht krank
Ein Großteil der Bevölkerung steht bei der Arbeit ständig unter Strom. Immer mehr Aufgaben in immer kürzerer Zeit müssen im Alltag erledigt werden. Termindruck, Überforderung, Leistungsdruck und damit Stress sind die Folge und gehören mittlerweile zum Berufsalltag. Länger anhaltender Druck sorgt für gesundheitliche Probleme. Wenn der Körper unter Stress auf Hochtouren läuft, werden eine Menge Botenstoffe wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Werden diese Botenstoffe nicht mehr rechtzeitig abgebaut, kann dies zu langfristigen Schäden an den Blutgefäßen nach sich ziehen.
Besonders negativ auf den Körper kann vor allem das Stresshormon Cortisol reagieren. Es verringert die Wirkung von Insulin mit der Folge, dass die Bauchspeicheldrüse mit letzter Kraft mehr Insulin bildet, bis sie erschöpft ist. Das Diabetes-Risiko steigt. Im Gehirn hemmt Cortisol die Gedächtniszellen, was spürbar zu einer Leistungsminderung führt. Außerdem wird das Immunsystem geschwächt, wodurch Erreger den Körper angreifen. Oft reagiert der Körper auf Stress mit einer Schutzreaktion. Viele Menschen leiden dann unter unnatürlichen muskulären Anspannungen, die zu Rückenschmerzen führen können. Magen und Darm reagieren ebenfalls empfindlich auf Dauerstress.
Leider werden noch immer die gesundheitlichen Schäden durch Stress unterschätzt. Studien belegen, dass Stress fast ebenso häufig Ursache für einen Herzinfarkt ist wie Nikotinkonsum und Erkrankungen des Fettstoffwechsels. Viele Betroffene sind sich ihres Stresslevels gar nicht bewusst. Umso wichtiger ist es, Alarmzeichen ernst zu nehmen.
Gegen Blockaden und Stress wirkt eine Anti-Stress-Therapie, die negative Stressauswirkungen auf das Gehirn hilfreich mindern. Studien der modernen Neurobiologie belegen, dass negative Gefühle wie Druck, Stress und Ärger im Kopf beginnen. Ziel des Stressmanagements ist sie dort erfolgreich zu steuern. Mit bewährten mentalen Methoden wird versucht gelassener, zufriedener und gesünder zu leben.
Tipps zum Stressabbau
Überprüfen Sie die Belastungen in Beruf und im Privatleben. Verändern Sie Schritt für Schritt den Dauerstress und die ständige Anspannung. Gehen Sie auf Distanz zum Geschehen und ändern Sie damit den Blickwinkel. Wer einen stressigen Job hat, braucht einen Ausgleich. Dämpfen Sie Stressreaktionen durch Stressbewältigungstechniken, wie Yoga, Autogenes Training, Biofeedback und Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen. Daneben gibt es je nach Vorliebe auch andere Möglichkeiten sich zu entspannen. Das kann Spazierengehen, ein heißes Bad, Lesen, Musik hören, Malen, Kochen, Gartenarbeit oder Sport sein. Tätigkeiten, um abzuschalten und den Gedanken freien Lauf zu lassen.
Stress kann schneller vom Körper durch sportliche Betätigung (Schwimmen, Radfahren, Laufen) abgebaut werden. Nach rund 30 Minuten Ausdauerbelastung steigt der Serotoninspiegel im Gehirn an, der als „Gute-Laune-Botenstoff“ Optimismus und Ruhe fördert. Stärken Sie das Immunsystem mit viel Vitamin-C-reiches Obst. Dazu vermindert Vitamin C die Ausschüttung von Stresshormonen wie z.B. Cortisol.
Magnesium gilt als ein wichtiger Stressblocker. Es hat im Körper eine Schlüsselrolle und ist wichtig für die Bildung von Eiweißen. Es aktiviert mehr als 300 Enzyme, stellt die Gefäße weit und organisiert die Sauerstoffversorgung der Nervenzellen.
Stresssituationen können außerdem abgemildert werden, indem bewusst ein Lächeln aufgesetzt wird und dies für eine kurze Zeit gehalten wird. Dies soll die Intensität der körperlichen Reaktion auf den Stress verringern, egal ob das Lächeln echt oder gezwungen war.
Ein Entspannungsbad mit ein paar Tropfen Lavendel beruhigt und harmonisiert. Stress-Symptome lassen bereits nach wenigen Minuten nach. Gönnen Sie sich regelmäßig eine Auszeit vom Alltagsstress und bleiben Sie möglichst in jeder Situation gelassen.