Lärm stellt eines der gravierendsten Umweltprobleme unserer Zeit dar. Viele Menschen fühlen sich durch den immer stärker werdenden Lärm belästigt. Mittlerweile sehr bekannt ist, dass lauter Lärm das Gehör beeinträchtigt. Kaum Bescheid wissen viele Menschen von den Gesundheitsbeeinträchtigungen durch leise Töne. Ein tropfender Wasserhahn, nächtliches Froschquaken oder ein brummender Kühlschrank des Supermarktes im Erdgeschoß können auf Dauer negative Wirkungen auf die Gesundheit haben.
Gesundheitsbeeinträchtigungen
Somit beeinträchtigt Lärm unter 80 Dezibel, wie dies beim Verkehrslärm in den meisten Fällen zutrifft, ebenfalls die Gesundheit. Entscheidend ist nicht nur die Dezibelzahl, sondern in vielen Fällen, dass Geräusche subjektiv als Belästigung empfunden werden. Dann reagiert der Körper auf die Belästigung mit Ausschüttung von Stresshormonen, wie des Stresshormons Cortisol. Dies führt zu einer Erhöhung des Cholesterinspiegels und einem höheren Blutdruck. Bleibt der leise Lärm über lange Zeit hinweg bestehen, kann dies die Entwicklung von Schlafstörungen, Blutdruck und Herzinfarkt begünstigen.
Persönliche Einstellung zum Lärm wichtig
Bisher wurde meistens in der Lärmforschung die in Dezibel (dB) gemessene Lärmstärke als Gradmesser von Gesundheitsproblemen herangezogen. Anhand von Studien weiß man, dass diese nur zu einem Drittel dafür verantwortlich ist. Die Frequenz, Dauer und Veränderlichkeit des Lärms spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Hinzu kommt auch die persönliche Einstellung zum Lärm, die je nach Hobbies unterschiedlich ausfallen kann.
Dauerbelastungen über 85 Dezibel sollten vermieden werden. Doch schon bei 65 dB bekommen viele Menschen Kopfschmerzen. Wer sich durch leise Töne gestört fühlt, sollte diese mit seinem individuell angenehmen Geräusch übertönen. Dies gelingt beispielsweise durch die persönlichen Lieblingslieder auf einer CD bei einem stetig tropfenden Wasserhahn mit 45 dB.
Mögliche Abhilfe bei Lärmquellen
Empfehlenswert sind Schalldämpfer bei Wasserhähnen, die einen Geräuschpegel unter 20 dB zulassen. Als banaler Ratschlag gegen störendes Uhrticken hilft die Uhr weit weg zu legen oder am besten die Batterie rausnehmen. Nächtliches Froschquaken mit ca. 65 dB müssen meist aus Naturschutzgründen hingenommen werden, doch dem Naturschutzbund ist klar, dass ein verständiger Durchschnittsmensch seinen Nachtschlaf benötigt. Meist wird bei zu lautem Gequake versucht, die Frösche in einem anderen Gartenteich umzusiedeln. Schlafmittel lösen hingegen nicht das Problem, da lästige Töne auch unterbewusst im Schlaf wirken.