Die Venenklappen sorgen für den Rücktransport des Blutes zum Herzen. Bei einer Venenschwäche ist dieser Mechanismus gestört und es tritt verstärkt Wasser aus den Venen in das umliegende Gewebe ein. Bei erkrankten Venen schließen die Venenklappen nicht richtig. Die Folge: Das Blut fließt nicht entgegen der Schwerkraft nach oben, sondern mit ihr nach unten. Dies führt zur fortschreitenden Erweiterung der Venen und somit zu noch schlechterem Klappenschluss. Die Folge des unzureichenden Abtransports sind dicke, geschwollene Beine und die Gefahr zu Krampfadern. Deshalb sind für die Stärkung der Venen einige Regeln wichtig.
Wassertherapie
Sebastian Kneipp machte das Wassertreten, Güsse und Bäder wieder populär. Gut für Beine und Venen sind Schenkelgüsse von den Füßen bis zu den Oberschenkeln. Das Abbrausen beginnen Sie am Knöchel und beenden es am Knie. Mit dieser Richtung sorgen Sie für einen besseren Blutfluss. Der kühle Guss zieht die Venen zusammen und lässt das Blut besser zirkulieren. Beginnen Sie nie mit kalten Füßen die Anwendung, sondern wärmen die Beine ein wenig mit Gymnastik vorab auf.
Morgens und abends können die Waden unter den Brausestrahl gehalten werden. Auch warm-kaltes Wechselduschen bringt den Blutfluss in Schwung. Achten Sie nur darauf, dass je kälter das Wasser ist, umso kürzer sollten Sie die Beine abduschen. Bei einem Schmerzgefühl sollten Sie die Behandlung sofort beenden. Nach dem Abbrausen dürfen die Beine eine passende Pflegecreme erhalten.
In der wärmeren Jahreszeit kann die Wasserbehandlung auch draußen in einem Bach, an einem Seeufer oder in einem Kneippbecken erfolgen. Wichtig dabei ist vor allem, dass die Wade bis zur Hälfte mit kaltem Wasser bedeckt ist. Dabei steht immer nur ein Bein im Wasser (sogenannter Storchengang).
Schuhwahl
Enge und hochhackige Schuhe erschweren den Blutrückfluss und lassen die Füße anschwellen. Deshalb achten Sie auf Abwechslung und variieren Sie Ihre Schuhmodelle. Zu Hause darf es auch barfuß sein.
Beine hochlegen
Wer tagsüber viel stehen muss, kann die Beine mit kühlenden Cremes oder Sprays stärken. Ein gutes Mittel für schöne Beine ist beim Sitzen und Liegen immer mal wieder die Beine hochzulegen. Durch die erhöhte Lagerung werden die Venen entlastet und der Rückfluss aus den Beinen erleichtert. Gerade abends nach einem anstrengenden Tag sollten das Betroffene mit Venenproblemen tun.
Beingymnastik
Die Beine sollten beim Sitzen nicht übereinander geschlagen werden. Müssen Sie tagsüber lange sitzen? Dann gönnen Sie sich zwischendurch kleine Bewegungspausen und Übungen: z. B. Beine abwechselnd leicht anheben und die Füße links und rechts herum kreisen lassen oder auf den Zehenspitzen auf- und abwippen. Ziehen Sie die Ziehen an den Körper und kurbeln Sie damit die Blutzirkulation an.
Regelmäßige Bewegung
Eine bekannte Regel lautet: Lieber laufen und liegen statt stehen und sitzen. Meist ist der Alltag eher anders. Fahren Sie mit dem Auto in die Arbeit und von der Tiefgarage mit dem Fahrstuhl ins Büro? Besser nicht. Treppensteigen regt den Venenfluss an und steigert den Blutrückfluss zum Herzen. Keine Zeit morgens oder abends für den Sport? Dann machen Sie doch wenigstens nach dem Mittagessen einen kleinen Spaziergang.
Stehen Sie in Bus, Bahn oder Flugzeug so oft wie möglich auf und gehen ein wenig herum. Bei längeren Autofahrten sollten Sie regelmäßig pausieren und einen kleinen Marsch einlegen. Wer beruflich viel sitzt oder steht, sollte Kompressionsstrümpfe tragen.
Laufen Sie im Sommer möglichst öfters barfuß. Das verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, festigt die Muskeln und verbrennt Kalorien.
Schwimmen gehen
Gehen Sie regelmäßig schwimmen. Damit trainieren Sie durch die Bewegung im Wasser die Bein- und Fußmuskulatur. Daneben erzeugt das Wasser einen natürlichen Kompressionsdruck auf die Venen. Durch Ausdauersport wird daneben das Herz-Kreislauf-System gestärkt.
Ausreichend trinken
Sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Gesundheitsexperten empfehlen täglich 1,5 bis 2 Liter. Am besten Wasser, Kräutertees und Fruchtsaftschorlen. In den warmen Monaten und beim intensiven Sport darf es auch etwas mehr sein.