Wie viel Paar Schuhe haben Sie im letzten Jahr gekauft? Falls es vier Paar Schuhe waren, dann liegen Sie im Durchschnitt, wie es das Deutsche Schuhinstitut in Offenbach ermittelte. Frauen kaufen meist ein Paar Schuhe mehr, während Männer meist darunter liegen.
Ob Herrenhalbschuh, Stöckelschuh, Stiefel, Kinderschuh, Sneakers oder Sportschuh: Prinzipiell haben alle Schuhmodelle einen ähnlichen Aufbau, obwohl sie optisch sehr unterschiedlich sind. Schuhe wurden in erster Linie erfunden, um die Füße vor Verletzungen zu schützen. Neben dieser reinen Schutzfunktion der Fußsohle kam für die Träger auch die Modefunktion hinzu, die über den gesellschaftlichen Status oder die Gruppenzugehörigkeit etwas aussagt.
Ein Schuh sollte bequem, gut verarbeitet sein und aus möglichst natürlichen Materialien bestehen. Optimal sind Schuhe dann, wenn die Füße ausreichend Luft bekommen und Bewegungsfreiheit haben. Sind die Schuhe zu eng oder zu klein, dann besteht die Gefahr, dass die Füße sich verändern. Hochhackige Schuhe können zwar ästhetisch zum Abendkleid passen, doch die Fußballen werden sehr belastet. Langfristig besteht die Gefahr, dass sich die Wadenmuskulatur und die Sehnen verkürzen.
Atmungsaktives Material und flexibles Fußbett
Gute Schuhe sind nicht nur bequem, sondern haben auch ein ausgeprägtes, flexibles Fußbett, das die Fußmuskulatur unterstützt. Sportschuhe sind je nach Sportart mit der entsprechenden Dämpfung ausgestattet. Neuerdings denkt die Sportschuhindustrie um, reduziert insgesamt die Dämpfung und bietet unterschiedliche Dämpfungen an, die auf individuelle Faktoren des Sportlers aufsetzen.
Häufig werden Schuhe zu klein oder zu eng gekauft. Die Zehen brauchen genug Platz. Um die richtige Größe und Weite feststellen zu können, sollte man Schuhe immer nachmittags einkaufen, denn im Laufe des Tages schwellen die Füße an. Als Faustregel sollte vorn der Schuh ein Daumen breit länger als der Fuß sein. Fachleute sprechen von einer Zugabe. Orientieren Sie sich immer am längeren Fuß.
Nicht nur die Schuhlänge ist wichtig, sondern auch die Breite. Der Schuh muss vorne so breit sein, dass die Zehen problemlos nebeneinander liegen können. Die häufigste Fehlstellung der Zehen, der Hallux Valgus, entsteht vor allem durch zu enge und zu spitze Schuhe. Die große Zehe dreht sich immer mehr nach innen und das Gelenk knickt durch die Belastung ein. Betroffene haben häufig Schmerzen beim Gehen und Stehen und geschwollene Füße.
Das Obermaterial der Schuhe sollte aus atmungsaktivem Naturmaterial sein, wie zum Beispiel Leder oder modernen Mikrofasern. Leder hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit zu speichern und nach außen abzugeben.
Tragen Sie Schuhe mit nicht atmungsaktiven Materialien, wie Gummistiefel, nur stundenweise. Vergessen Sie nicht rechtzeitig die Strümpfe zu wechseln. Diese sollten wegen dem Feuchtigkeitstransport am besten aus Naturfasern bestehen. Schwitzende oder schlecht durchblutete Füße sind anfälliger für Fuß- und Nagelpilz.
Schuhe gut auslüften
Die Schuhe sollten regelmäßig gut ausgelüftet und ebenfalls täglich gewechselt werden. Gönnen Sie Ihren Füßen damit Abwechslung und wechseln Sie möglichst die Absatzform. Wenn es die Temperaturen zu lassen, dann laufen Sie ruhig ab und zu barfuß. Damit stärken Sie die Fußmuskulatur.
Besonders Sportschuhe sollten ausgelüftet werden, denn während des Sports schwitzt man sehr an den Füßen. Regelmäßige Jogger sollten daran denken, dass Laufschuhe nur begrenzt haltbar sind. Experten rechnen mit einer Lebensdauer von 800 bis 1.500 Kilometer. Danach ist die Dämpfung meist nicht mehr optimal und ausgelatschte Schuhe federn Stöße schlecht ab. Das Material altert und verliert an Beweglichkeit. Dadurch kann es zu nachteiligen Effekten auf den Bewegungsablauf kommen. Wer nach einer Pause wieder mit dem Sport beginnt, sollte sich in einem Fachgeschäft informieren. Für jede Sportart und jeden Bodenbelag gibt es spezielle Schuhe.
Barfußschuhe
Barfußschuhe sehen schon etwas gewöhnungsbedürftig aus. Doch sie sind ein Trend und vermitteln ein interessantes neues Laufgefühl. Die leichte Sohle ist im Gegensatz zu herkömmlichen Laufschuhen sehr flexibel. Die natürliche Abrollbewegung des Fußes wird dadurch kaum beeinflusst. Die Barfußschuhe sind im Vorfußbereich breiter, wodurch die Zehen viel Spielraum haben. Hierdurch kann jeder einzelne Zeh auf Signale des Bodenkontakts reagieren. Egal, ob der Boden hart oder weich ist. Man spürt jedes Steinchen und der Fuß wird gefordert, sich an die Gegebenheiten des Untergrundes anzupassen. Barfuß gehen verbessert die Blutzirkulation in den Füßen, stärkt die Fußmuskulatur und fördert das Gleichgewichtsgefühl.
Pflegetipps für Ihre Schuhe
- Öffnen Sie beim An- und Ausziehen immer die Schnürsenkel.
- Hilfreich beim Anziehen der Schuhe sind Schuhlöffel. Diese schonen den Fersenbereich des Leders.
- Schuhspanner sind bei den meisten Schuhen nützlich, da sie den Schuh in Form halten und Gehfalten glätten. Wichtig ist die richtige Größe der Schuhspanner. Benutzen Sie keine zu großen Spanner, denn feuchtes Leder soll sich zusammenziehen können.
- Tragen Sie die Schuhe maximal einen Tag. Dann benötigen die Schuhe etwa 20 Stunden Ruhezeit, damit die gespeicherte Feuchtigkeit verdunsten kann.
- Nassgewordene Schuhe niemals in die pralle Sonne oder auf die Heizung zum Trocknen stellen. Schuhe müssen langsam trocknen.
- Cremen oder fetten Sie das Leder nur, wenn es trocken ist.
- Bevor das erste Mal ein Pflegemittel angewendet wird, sollten die Schuhe imprägniert werden, denn nur dann kann die Imprägnierung optimal einwirken.