Eine Million Deutsche leiden nach Angaben der Deutschen Venen-Liga e.V. an einem offenen Bein (Ulcus cruris). Häufige Ursache kann ein jahrelang unbehandeltes Krampfaderleiden, aber auch eine durchgemachte tiefe Beinvenenthrombose sein.
Gründe für offene Beine
Der Druck des gestauten Blutes führt zu einer venösen Durchblutungsstörung mit der Folge, dass die Haut und das Gewebe hochgradig empfindlich werden.
Verletzt man sich in diesem Bereich – manchmal reicht eine kleine Kratzwunde oder ein Insektenstich – führt dies zu einer nicht heilenden Wunde, die immer größer wird bis schließlich eine große Gewebsschädigung vorliegt – das offene Bein. Im weiteren Verlauf können das Unterhautfettgewebe, die Muskulatur, aber auch Knochen und Gelenke befallen sein.
Behandlung von offenen Beinen
Die Behandlung ist in diesem Fall sehr langwierig. „Patienten berichten uns über Behandlungsverläufe bis zu 20 Jahren und mehr,“ so die Geschäftsführerin der Deutschen Venen-Liga, Petra Hager-Häusler. In extremen Fällen muss das Bein sogar amputiert werden. Dank der modernen Behandlungsmöglichkeiten bleibt dieser dramatische Schritt den Betroffenen in aller Regel erspart.
Die Lebensqualität der Patienten durch die schmerzhafte, nässende und oft übel riechende Wunde kann durch eine gezielte Therapie beim Venenspezialisten (Phlebologe) wieder hergestellt werden. Spezielle Wund- und Kompressionsbehandlungen mit gezieltem Gehtraining können gute Erfolge bringen.
Die kranken Venen werden verödet oder operiert. In schweren Fällen wird das offene Bein in Spezialkliniken grossräumig bis zum gesunden Gewebe hin ausgeschält und eine Hauttransplantation durchgeführt. Die kurzfristigen Heilungschancen sind in der Regel recht gut. In manchen Fällen treten Beingeschwüre nach Jahren allerdings erneut auf.
Die Deutsche Venen-Liga e.V. rät:
- Venenleiden vorbeugen: viel Bewegung, gesunde Ernährung, Kneipp-Anwendungen, Ausdauersport.
- Gehen Sie bei Beschwerden, wie geschwollene schmerzende Beine oder Krampfadern, zum Phlebologen (Venenarzt)
- Bei einem offenen Bein schnellstmöglich einen Phlebologen oder eine Fachklinik aufsuchen.