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Kleines Lexikon von Blasen bis Spreizfuss

Bei Fußproblemen sollte am besten die Ursache abgeklärt werden. Wer früh etwas unternimmt, kommt oft mit Einlagen oder gezielten Krankengymnastik aus.

hohe Schuhe

Die Struktur eines Fußes ist äußerst komplex aufgebaut. In den Füßen befinden sich 26 Knochen. Mit den verbundenen Gelenken und Bändern sorgen die Muskeln mit ihren starken Sehnen für die Bewegung und für festen Stand. Fußprobleme, wie Arthrose in der großen Zehe, Fersensporn, Hühneraugen, Fußpilz, Hammerzehe und Hallux Valgus machen unseren Füßen das Leben schwer. Unser kleines Fußlexikon gibt einen Überblick über Fußfehler und -problemen und sagt, wie sie behandelt werden.

Arthrose

Arthrose bezeichnet einen Gelenkverschleiß, der das altersübliche Maß übersteigt. Anzeichen dazu können Schmerzen in der großen Zehe beim Abrollen sein. Ursachen sind oft ältere Verletzungen, Knochenerkrankungen, Fehlstellungen der Gelenke, Veranlagung oder Überlastungen. Therapeutisch sind die Schmerzfreiheit und die Verhinderung des Fortschreitens von Gelenkveränderungen am wichtigsten. Starke Schmerzen können durch entzündungshemmende Medikamente gelindert werden. Reichen orthopädische Hilfen für die Ruhigstellung des Gelenks beim Abrollen nicht aus, dann kommen operative Therapien in Betracht.

Blasen

Blasen an den Füßen entstehen durch Druck oder Scheuern der Strümpfe und Schuhe oder bei großer Beanspruchung der Füße, zum Beispiel bei langem Stehen oder beim Wandern. Auch wenn Schuhe zu eng oder noch nicht eingelaufen sind, können Blasen entstehen. Der Körper schützt mit der Blasenbildung die tiefer gelegenen Gewebeschichten. Zuerst wird die Stelle am Fuß wund und es brennt. Danach bildet sich eine mit Gewebeflüssigkeit gefüllte Blase. Falls die Blase nicht stört und weh tut, sollten Sie sie in Ruhe lassen. Ist die Blase offen, kann sie sich entzünden. Innerhalb weniger Tage bildet sie sich zurück. Zur Linderung die Füße in eine lauwarmes Fußbad tauchen, einen Esslöffel Meersalz und fünf bis zehn Tropfen Lavendel-Essenz ins Wasser geben. Die Blasen nicht entfernen, sondern durch ein Pflaster schützen, bis sie eingetrocknet sind. Bei längeren Wanderungen sind Blasenpflaster im Wanderrucksack eine gute Empfehlung. Gel-Einlagen für den Ballenbereich des Schuhs helfen gegen Druckstellen und Brennen bei High Heels. Bei offenen Schuhen ist ein Anti-Blasen-Stick ideal. Er ist unsichtbar und verringert die Reibung auf der Haut.

Eingewachsene Zehennägel

Dabei biegen sich die Ecken der Nägel nach unten und drücken somit immer mehr in und unter die Haut. Eine mögliche Folge ist eine schmerzhafte Rötung und Entzündung des Nagelwalls. Vorbeugend sollten Sie auf eine gute Fußhygiene achten. Tragen Sie außerdem nur Schuhe mit genügend Raum für die Zehen, damit kein unnötiger Druck auftritt. Die Nägel sollten gerade abgeschnitten und gefeilt werden. Gleichzeitig pflegen spezielle Cremes den gesamten Fuß zusätzlich. Eingewachsene Zehennägel sollten nicht selbst behandelt werden. Suchen Sie einen Hautarzt für die weitere Behandlung auf. Durch eine Operation im Bereich der Nagelwachstumszone wird erreicht, dass der Nagel zukünftig etwas schmaler nachwächst und so nicht mehr einwachsen kann.

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Fersensporn

Beim Fersensporn tritt ein starker, messerstichartiger bis brennender Schmerz zwischen dem Fersenbein und der Sehnenplatte auf. Manchmal ist der Schmerz in der Ferse beim Auftreten unerträglich. Häufig zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr lässt sich der Fersensporn feststellen, bleibt aber oft beschwerdefrei. Ursachen sind kleine Verletzungen des Gewebes, die durch Überbeanspruchung entstehen oder Fehlstellungen des Fußes. Der Körper lagert als Reaktion Knochenmaterial in den Sehnenansatz ein und ein Fersensporn entsteht. Auch Übergewicht, langes Stehen und schlechtes Schuhwerk können die Sehne übermäßig reizen.

Als Therapieformen werden meist orthopädische Einlagen zur Polsterung der Ferse und krankengymnastische Übungen eingesetzt. Lokale Kältetherapie wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und abschwellend. Bei manchen Betroffenen hilft eine Stoßwellentherapie. Dabei gelangen kurze, energiereiche Schallwellen in die Schmerzzone und sollen das entzündete Gewebe beruhigen. Vorbeugend sollte alles vermieden werden, was die Füße überlastet. Übergewicht sollte abgebaut und Fehlstellungen durch orthopädische Einlagen (Schaumstoff oder Kork-Leder) oder gepolsterte Fersenkissen korrigiert werden.

Fußpilz

Fußpilz gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen. Sie wird von Mensch zu Mensch übertragen oder über sporenverseuchte Böden, Strümpfe oder Schuhe. Pilze gedeihen in feuchtwarmem Klima besonders gut. Zwischen den Zehen bilden sich gerötete und nässende Stellen oder schuppende Haut an den Fußsohlen. Die Gefahr sich anzustecken ist vor allem dort groß, wo viele Menschen barfuß laufen: in Schwimmbädern, öffentlichen Duschen, Umkleidekabinen, Saunen und Hotelzimmern. Am besten an solchen Orten immer Badeschuhe tragen.

Vorbeugen kann man auch durch richtige Hygiene, Tragen von Schuhen und Strümpfen aus atmungsaktiven Materialien und tägliches Wechseln der Strümpfe und Schuhe. Mit Fußpilz infiziert werden vor allem Menschen, deren Hautoberfläche an den Füßen Risse oder kleine Verletzungen aufweist oder deren Hautgewebe geschwächt ist. Ein gesunder Fuß bietet den Pilzsporen keinen Nährboden. Ein hohes Risiko für Fußpilz haben Diabetiker, Menschen mit Durchblutungsstörungen, ältere Menschen und solche, die ständig Medikamente nehmen. Zur Behandlung gibt es Pilzmittel, die äußerlich angewendet werden.

Fußschweiß

Fußschweiß ist die vermehrte Absonderung von Schweiß an den Füßen, besonders zwischen den Zehen und an den Fußsohlen. Mit Fußschweiß verbunden ist meistens ein übler Geruch, der durch die bakterielle Zersetzung der organischen Schweißbestandteile entsteht. Fußschweiß kann zu Hautentzündungen und Ekzemen führen und begünstigt die Ansiedelung von Fußpilzen. Gegensteuern kann man durch Einpudern, mit Fußsprays oder Eichenrindebädern. Eichenrindeextrakt gibt es in der Apotheke zu kaufen.

Geschwüre

Geschwüre entstehen vor allem bei Diabetikern an den Beinen und Füßen. Das Risiko für Geschwüre können sie senken, indem sie besonders weiche Schuhe tragen, ihre Füße täglich auf Verletzungen und Druckstellen untersuchen, regelmäßig zur Fußpflege gehen und nicht barfuß laufen, weil dabei die Verletzungsgefahr besonders groß ist. Sobald sich an den Füßen eine wunde Stelle bildet, sollte ein Arzt um Rat gefragt werden.

Hallux Valgus

Der Hallux Valgus ist die häufigste Fehlstellung der Zehen. Die große Zehe dreht sich immer mehr nach innen und das Gelenk knickt durch die Belastung ein. Der Hallux Valgus entsteht vor allem durch zu enge und zu spitze Schuhe. Betroffene haben häufig Schmerzen beim Gehen und Stehen und geschwollene Füße. Die Ballenbildung kann auch eine Folge eines Spreizfußes oder einer Bindegewebsschwäche sein.

Im Frühstadium kann die Erkrankung aufgehalten werden. Maßnahmen sind die seitliche Ausweitung des Schuhs, spezielle Bandagen, Filzeinlagen zwischen der ersten und zweiten Zehe und das Tragen von Sandalen und breiten Schuhen. Eine dauerhafte Heilung ist nur durch eine Operation möglich. Dabei wird ein Teil des Mittelfußknochens entfernt und die Zehe in eine neue Position verschraubt. Vorbeugend am besten bequemes flaches Schuhwerk tragen und hochhackige Schuhe nur zu wenigen besonderen Gelegenheiten anziehen. Hilfreich ist spezielle Fußgymnastik und möglichst viel barfuß daheim laufen.

Hammerzehe

Bei der Hammerzehe sind eine oder mehrere kleinen Zehen verkrümmt. Das typische Anzeichen ist eine Kralle oder ein Hammer. Durch den Schuhdruck bilden sich häufig Hühneraugen. Ursache der Hammerzehe ist oft ein Spreizfuß. Hilfreich gegen leichte Beschwerden sind Spreizfußeinlagen und Hammerzehenpolster. Schwere Beschwerden können durch operative Eingriffe behoben werden.

Hornhaut

Als Hornhaut wird umgangssprachlich die äußerste Hautschicht bezeichnet. Sie besteht aus abgestorbenen Zellen, den sogenannten Korneozyten, die zusammen mit den Hautfetten sowie Feuchtigkeit eine Art Schutzmantel für die Haut bilden. Bei dieser Vernarbung der Haut wird auch von einer Hornschwiele gesprochen. In der Haut entsteht eine minimale Entzündung durch Druck oder Reibung. Vor allem schützt die Hornhaut davor, dass schädliche Keime und Bakterien durch die Haut in den Körper eindringen und Infektionen auslösen. Hornhaut tritt neben den Handflächen vor allem an Fußsohlen auf und erneuert sich etwa alle zwei Wochen. Teilweise ist die Hornhaut als natürliches Schutzmechanismus des Körpers erwünscht und schützt beispielsweise beim Barfußgehen. Unerwünschte Hornhaut kann durch Bimssteine und Hornhautraspeln abgetragen werden. Mit einer Hornhautraspel vermeidet man Schnittwunden und auch, dass zu viel Haut entfernt wird.

Hühneraugen

Hühneraugen (Hyperkeratose) sind Hornhautverdickungen an den Füßen und vor allem an den Zehen, mit zentralen, in die Tiefe vordringenden Zapfen. Sie entstehen durch Reibung und wiederholten Druck durch das Schuhwerk auf Hautpartien, die einen Knochen überziehen. Besonders schmerzhaft wird es, wenn der Hornkern des Hühnerauges tief ins Gewebe reicht und die Knochenhaut reizt. Hühneraugen können durch Salicylpflaster, die die Hornhaut auflösen, entfernt werden.

Knickfuß

Die Füße müssen täglich einiges tragen und absolvieren. Viele Menschen bekommen im Laufe ihres Lebens so genannte Fußfehlstellungen, wie beispielsweise ein Knickfuß. Dabei knickt der Fuß nach innen. Oft tritt das in Kombination mit einem Senkfuß auf, bei dem sich das Fußgewölbe Richtung Boden senkt. Ursachen der Fußfehlstellung sind schwache Bänder und Muskeln, wie auch wenig Bewegung, Übergewicht, eine falsche Haltung oder falsches Schuhwerk. Die Statik der Körpers wird durch den Knick- bzw. Senkfuß beinträchtigt. Die Folge sind Schmerzen an Knöchel, Beinen bis hin zum Rücken. Regelmäßige Fußgymnastik und Barfußgehen beugen vor und können für die Behandlung eingesetzt werden. Deshalb so oft es geht draußen barfuß laufen. Das Gehen auf unebenem Grund trainiert die Fußmuskulatur perfekt.

Nagelpilz

Nagelpilz befällt die Nagelplatte und das Nagelbett. Die Nagelplatte wirkt stumpf und ist nicht mehr durchsichtig, sondern getrübt, weiß oder gelblich verfärbt und im späteren Stadium braun. Der Nagel ist deutlich verdickt, weil sich die Nagelplatte vom Nagelbett abhebt. Der Nagelpilz-Erreger ist der gleiche wie beim Fußpilz. Nagelpilze sind besonders zäh und ausdauernd, es kann Monate dauern, bis der gesunde Nagel nachwächst. Meistens kann Nagelpilz nur mit einer Kombinationstherapie aus Medikamenten und einer speziellen Nagelpflege geheilt werden. Bei Verdacht auf Nagelpilz sollte man einen Hautarzt um Rat fragen.

Spreizfuß

Die häufigste Fußdeformität ist der Spreizfuß. Es kommt dabei zu einer Abflachung des Fußquergewebes und zu einer Verbreiterung des Fußes. Hauptsymptom ist belastungsabhängiger Schmerz beim Gehen oder langen Stehen. Bei Ruhe lassen die Schmerzen nach. Durch die Verbreiterung des Fußes kommt es zu Beschwerden im Schuh. Häufiger treten auch Hühneraugen oder Hallux Valgus auf. Als Therapie ist regelmäßige Fußgymnastik empfehlenswert. Dazu zählen Greifübungen, Handtuch kräuseln und im Sommer barfuß laufen. Am besten bequeme, weiche Schuhe mit niedrigen Absätzen tragen. Druckstellen können durch Einlagen oder spezielle Sohlen entlastet werden.

Warzen

Warzen (Verrucae) treten in jedem Alter auf und sind meistens scharf begrenzte, flach halbkugelige oder spitze Auswüchse der Haut. Die Ursache für Warzen ist ein Virus, bei dem mehrere Unterarten bekannt sind. Übertragen werden die Erreger durch Kontakt- beziehungsweise Schmierinfektionen. Die Viren dringen über kleinste Verletzungen der Haut oder die Schleimhäute ein. Sie infizieren jedoch nur die oberste Schicht der Hautzellen. Warzen können sich nach einigen Monaten ohne jede Behandlung von selbst zurückbilden, wenn es der Immunabwehr des Körpers gelingt, die verursachenden Viren abzutöten. Reichen die Warzen sehr tief in das Gewebe hinein, dann werden sie gegebenfalls chirurgisch entfernt. Dies kann eine Ausschabung unter lokaler Betäubung sein oder eine Entfernung mit Laser.

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