Kaum ein anderer Körperteil leistet so viel Arbeit wie die Füße. Sie tragen unser Körpergewicht, halten uns im Gleichgewicht und bringen uns zum Ziel. Deshalb sind gesunde Füße doppelt wichtig: Wer auf seine Füße achtet, fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern tut auch etwas für Rücken und Gelenke. Doch viele Menschen denken erst speziell an ihre Füße, wenn diese Probleme verursachen.
Gründe für Fußbeschwerden
Das heutige Leben in unserer zivilisierten Gesellschaft ist wesentlich bewegungsärmer verglichen mit früheren Zeiten. Moderne Fortbewegungsmittel nehmen uns viele Wege per Fuß ab. Hinzu kommt, dass in vielen beruflichen Tätigkeiten das Sitzen vorherrscht. Mit wenig Bewegung fühlen sich die Füße schnell matt an.
Die Mode spielt bei den Füßen oft auch eine große Rolle. Meist werden die Füße in enges Schuhwerk gezwungen, anstatt ihnen die notwendige Bewegungsfreiheit und Erholung zukommen zu lassen. Auch regelmäßige Fußpflege kommt häufig zu kurz.
Fußtraining
Im Fitnessstudio wird gerne Bauch, Brust, Beine und Po trainiert. Vergessen werden sollten nicht die Füße. Ein Fußtraining kann ganz einfach durchgeführt werden. Gehen Sie möglichst oft über unebene Böden. Dafür bieten sich Wald- und Feldwege an, die Koordination und Gleichgewicht stärken und zugleich alle Fußmuskeln ansprechen.
Barfußlaufen
Eine Wohltat für beanspruchte Füße ist regelmäßiges Barfußlaufen. Jeder Tritt lässt die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten spüren. Zugleich muss der Fuß intensiver abrollen. Auch das Immunsystem profitiert. Schon ein kurzer Spaziergang auf kühlem Untergrund, zum Beispiel das Tautreten auf taufrischen, morgendlichen Wiesen oder im Winter 20 bis 30 Sekunden durch frisch gefallen Schnee gehen, stärkt die Abwehrkräfte und regt die Durchblutung an.
Modisch, aber nicht immer gesund
Modische Kunststoffschuhe, Flipflops, High Heels oder Damenschuhe mit hohen Damenabsätzen zieren den Schuhschrank fast jeder Frau, doch passen oft nicht mit der Fußgesundheit zusammen. Hohe Absätze sehen zwar meist toll aus, doch können zu Muskelverkürzungen im Unterschenkel führen und Füße, Venen, Gelenke und Rücken enorm belasten. Daneben werden die Zehen häufig stark zusammengepresst. Das schmerzhafte Resultat sind Hammerzehen oder Überbeine, die durch Verschiebung der Zehengelenke entstehen und oft mit Entzündungen einhergehen. Durch die verminderte Beanspruchung der Wadenmuskulatur beim Gehen auf High Heels lässt der Muskeldruck auf das Venensystem der Beine nach und es kann zu einem Blutstau kommen.
Die Gefahr des Umknickens im Sprunggelenk ist ebenfalls höher. Die Folge können Verstauchungen, Bänder- und Sehnenrisse sein. Viele Frauen fallen beim Laufen gerne ins Hohlkreuz, was wiederum zu Rückenbeschwerden und Verspannungen der Rückenmuskulatur führt.
Vorbeugen für gesunde Füße
Wer nicht auf Pumps und modische Schuhe verzichten möchte, sollte die Schuhart häufig wechseln und zwischendurch so oft wie möglich flache Modelle tragen. Vermeiden Sie Bakterien- und Pilzbildung durch gutes Auslüften.
Übung ist ebenfalls gefragt: Kleine Schritte machen und langsam gehen. Vorbeugend regelmäßig Dehnübungen von Sehnen, Muskeln und der Achillessehne durchführen, um einer Verkürzung entgegen zu wirken. Kreisen Sie den Fuß nach innen und außen oder heben Sie mit den Zehen kleine Gegenstände auf. Ein weiterer hilfreicher Tipp: Zu Hause so viel wie möglich barfuß laufen.
Füße pflegen
Die Füße sind die am meisten beanspruchten Körperteile. Deshalb sollten die Füße regelmäßig gepflegt werden, um Risse in der Hornhaut oder Nagelbett-Entzündungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Pflege der Füße dauert nicht lange und lässt sich leicht zu Hause durchführen. Die notwendige Ausrüstung bekommt man in der Drogerie. Empfehlenswert sind ein Zusatz für das Fußbad, Bürste, Schere, Feile, Bimsstein und Creme.
Ein Fußbad ist eine Wohltat für beanspruchte Füße. Die Wassertemperatur sollte nicht mehr als 38 Grad betragen. Badezusatz mit Salizylsäure erweicht die Haut und macht raue Stellen geschmeidiger. Ein Fußbad sollte nicht länger als zehn Minuten dauern. Beim Duschen immer auch die Füße waschen und danach gründlich abtrocknen. Vergessen Sie nicht die Zehenzwischenräume, damit kein Fußpilz entstehen kann. Fußbäder mit Kräuterzusatz sorgen für Entspannung und bringen müde Füße wieder auf Trab. Mit einem handlichen Natur-Bimsstein kann die aufgeweichte Hornhaut anschließend leicht entfernt werden. Der geriffelte Metallaufsatz einer Raspel nimmt es auch mit dicker Hornhaut auf. Anschließend Zehen und Fußsohle eincremen und der Haut Feuchtigkeit spenden. Risse und starke Hornhaut lassen sich mit einer Schrundensalbe bekämpfen. Den Unterschied macht der enthaltene Harnstoff ab einer Konzentration von mindestens 10 Prozent.
Achten Sie auf die richtige Nagelpflege. Nägel regelmäßig mit einer Nagelzange oder einer Nagelschere schneiden. Den Nagel gerade und nicht zu kurz abschneiden. Die Ecken sollten leicht mit der Feile abgerundet werden. Bitte Vorsicht walten lassen, sonst können falsch geschnittene Nägel schnell zu einer Nagelbettentzündung führen.
Mehr Platz für Kinderfüße
Nach Untersuchungen tragen mehr als die Hälfte aller Kinder zu kurze oder enge Schuhe. Häufig sind das Ursachen für Fußschäden im Erwachsenenalter. Kleinkinder können selbst nicht zweifelfrei beurteilen, ob ein Schuh wirklich passt. Vor dem Schuhkauf sollte deshalb der Fuß vermessen werden. Einen ersten Anhaltspunkt über die ungefähre Schuhlänge erhält man mit der Daumenprobe. Bei angezogenen Schuhen wird im Stehen geprüft, ob der Daumen zwischen der längsten Zehe und er Schuhspitze passt. Ist dies der Fall, dann verfügt der Fuß über genügend Freiraum. Natürlich sollten beide Füße gemessen werden und zusätzliche Methoden angewandt werden, da die Daumenprobe keine exakte Aussage trifft.