Mit dem Frühling und den wärmeren Monaten beginnt für Millionen Deutsche wieder eine Leidenszeit. In Deutschland leiden geschätzte 18 Millionen Menschen an einer Allergie gegen Gräser- und Blütenpollen. Eine Pollenallergie kann verschiedene Pollen von Bäumen (Birke, Erle, Ahorn), Sträuchern (Hasel), Gräsern, Getreide (Löwenzahn, Roggen) und Kräutern (Beifuß) ausgelöst werden. Kommen die Blütenpollen mit den Schleimhäuten in der Nase oder am Auge in Berührung, wird bei entsprechend sensibilisierten Allergikern allergische Reaktion des Körpers ausgelöst. Diese können sich als Niesreiz, Fließschnupfen, Augentränen, Augenjucken, verstopfte Nase, Husten, Atemnot, Asthma bronchiale und Hautekzem bemerkbar machen. Zeigen sich die Beschwerden saisonal und lassen während einer längeren Regenperiode nach, dann sollte an eine Pollenallergie gedacht werden. Für Pollenallergiker, die auf Hasel- und Erlenpollen reagieren, beginnt die Leidenszeit bereits im Februar und März. In milden Wintermonaten und bei entsprechender Witterung können die Haseln aber auch schon bereits früher blühen.
Da nach Expertenmeinung die Pflanzen durch den Klimawandel früher blühen und später aufhören, sind Tipps zur Vorbeugung und Therapien für die Behandlung sehr hilfreich. Besonders gefährdet sind Kinder, bei denen beide Elternteile Allergiker sind. Die Wahrscheinlichkeit ebenfalls Heuschnupfen zu bekommen, sind bei diesen Voraussetzungen sehr hoch. Meist gilt dann der Grundsatz: Je früher der Heuschnupfen erkannt wird, umso größer sind die Heilungschancen.
Medikamentöse Behandlung
Zwar gibt es bis jetzt nicht ein Wundermittel, das Heuschnupfen für immer heilt, doch dient eine medikamentöse Behandlung der Linderung und Vermeidung der Heuschnupfen-Symptome und zur Behandlung der entzündlichen Schleimhautschwellungen. Prophylaktisch bei allergischen Erkrankungen können sogenannte Mastzellstabilisatoren (Cromone, Dinatriumglicinsäure) eingesetzt werden. Diese Medikamente wirken stabilisierend auf die sogenannten Mastzellen, also die Zellgruppe, aus der die Botenstoffe der allergischen Reaktion ausgeschüttet werden.
Bei Akutbeschwerden kann man auf Antihistaminika zurückgreifen. Die Medikamente gibt es in Tabletten oder in Tropfenform. Die Zahl der angebotenen Antihistaminika ist sehr groß und wirken damit, dass sie die Symptome der Allergie bekämpfen. Früher verursachten die Präparate als unangenehme Nebenwirkung Müdigkeit beim Anwender, doch heutzutage ist das bei modernen Präparaten größtenteils nicht mehr der Fall.
Für die Linderung der Beschwerden werden ebenfalls cortisonhaltige Nasensprays verwendet. Die Wirkung beschränkt sich jedoch kurzfristig auf die allergische Reaktion und lässt die anderen Symptome unberührt. Ein Nasenspray sollte nur kurz angewendet werden, weil sonst die Schleimhaut der Nase geschädigt wird und die Wirkung immer mehr nachlässt.
Tipps für Pollenallergiker
- Wenn die Pollen fliegen, möglichst wenig draußen aufhalten. Sport im Freien und Radfahren vermeiden. Ein Picknick im Grünen ist für einen Pollenallergiker meist kein Genuß. Fahren Sie besser mit geschlossenen Autofenstern.
- Vor dem Schlafengehen Haare waschen. Sie sind sonst voller Pollen und können nachts zu Beschwerden führen. Daneben die Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers aufbewahren.
- Halten Sie das Schlafzimmerfenster geschlossen. Besonders in den frühen Morgenstunden, wenn die größte Pollenausschüttung erfolgt. Wer wegen der Frischluftzufuhr die Fenster öffnen möchte, sollte ein Pollenschutzgitter anbringen.
- Sorgen Sie für eine hypoallergene Wohnung. Lohnenswert ist die Anschaffung eines Pollenschutzgitters. Tägliches Bodenwischen und Staubsaugen hilft, die Pollenbelastung in der Wohnung so gering wie möglich zu halten. Für den Staubsauger gibt es spezielle Pollenfilter.
- Trinken Sie viel, um die Mund- und Nasenschleimhäute feucht zu halten.
- Informieren Sie sich in den Medien (Rundfunk, Tageszeitung, Internet) über den Pollenflug. Mit der Pollenflugvorhersage haben Sie eine bessere Planung von Reisen und Freizeitaktivitäten.
- Pollenallergiker sollten ihre Urlaubsplanung so abstimmen, dass sie in der Zeit, in der die allergieauslösenden Pollen fliegen, in Urlaub fahren. Ideal sind Küstenregionen, am Meer, auf Inseln oder im Hochgebirge. Im Hochgebirge ab 2.000 Meter ist die Luft fast vollständig frei von Pollen.
- Gräserpollenallergiker sollten Rasenmähen lieber anderen Personen überlassen.