Auf einmal ist das Zittern da. Oft tritt das Zittern in den Händen auf, in den Beinen oder bei der Stimme schon im Jugendalter oder ab dem 50. Lebensjahr. Viele Menschen, die bei Bewegungen zittrige Hände haben, leiden nicht unter einer Parkinson-Erkrankung. Häufig haben die Betroffenen einen so genannten essentiellen Tremor. Diese Erkrankung ist eine spezifische neurologische Bewegungsstörung, die an sich nicht gefährlich ist, doch für die Betroffenen eine Einschränkung der Lebensqualität bedeuten. Mit einer medikamentösen Behandlung kann das Zittern zwar nicht geheilt, aber meist deutlich verringert werden.
Parkinson-Krankheit
Die Parkinson-Krankheit bzw. Morbus Parkinson ist hingegen eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. Die Erkrankung beginnt meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr und wurde vom englischen Arzt James Parkinson 1817 erstmals detailliert beschrieben. Der Londoner Arzt und Chirurg war der Erste, der hinter ganz bestimmten Symptomen ein neues Krankheitsbild vermutete.
Rund 250.000 Menschen leiden in Deutschland an Morbus Parkinson. Sie kämpfen gegen zahlreiche, über einen längeren Zeitraum auftretende, typische Parkinson-Syndrome. Dazu zählt ein Ruhezittern (Tremor), bei dem zumeist eine Körperseite stärker betroffen ist als die andere. Das Zittern bei einer Parkinson-Erkrankung, das sogenannte Tremor, hat meist eine Frequenz von 4 bis 6 Zitterbewegungen pro Sekunde und tritt in Ruhe verstärkt auf.
Als eines der Hauptsymptome des Parkinson-Syndroms gilt die Bradykinese. Diese Bewegungsarmut macht sich bei allen Bewegungen bemerkbar. Das Muskelspiel wird vermindert, was im Gesichtsausdruck, beim Sprechen oder Schlucken sichtbar wird. Auch die Feinmotorik ist eingeschränkt und Störungen treten beim Binden der Schnürsenkel oder beim Zuknöpfen von Hemd oder Bluse auf.
Eine Steifheit der Muskeln (Rigor) tritt auf bzw. die Bewegung der Muskeln ist nicht mehr so flexibel. Dies kann festgestellt werden, indem der Arzt den Arm des Patienten am Ellbogengelenk beugt und streckt und sich ein größerer Widerstand zeigt.
Eine posturale Instabilität mit einer Störung der Halte- und Stellreflexe deutet auf Parkinson hin. In der Bewegung kann der Körper nur schwerlich ausbalanciert werden. Betroffene kommen eher aus dem Gleichgewicht und zum Sturz.
Diese Bewegungsstörungen können in Kombination mit anderen Symptomen wie depressiven Verstimmungen, chronischer Müdigkeit, Schlafstörungen oder auch Gelenk- und Rückenschmerzen auftreten.
Behandlung von Parkinson
Trotz der Diagnose Parkinson kann eine Teilnahme am normalen Leben möglich sein. Zwar findet sich momentan noch keine Möglichkeit einer ursächlichen Behandlung des Parkinson-Syndroms, doch Medikamente in unterschiedlichen Anwendungsformen stehen zur Verfügung(Dopamin-Agonisten). Welches Medikament für den einzelnen Parkinson-Patienten besonders gut geeignet ist, entscheidet der Arzt nach einer ausführlichen Untersuchung.
Im Gehirn übertragen die Nervenzellen Informationen mithilfe von Botenstoffen von Zelle zu Zelle. Eine der wichtigsten Stoffe sind Dopamin, Glutamat und Acetylcholin. Diese werden von einer Zelle abgegeben bzw. ausgeschüttet und koppeln sich an der anderen Zelle an. Dadurch gelangen Informationen von einer Nervenzelle zur nächsten. Bei Parkinson ist dieser Prozess gestört und es mangelt an dem Botenstoff Dopamin.
In der medikamentösen Behandlung gehören L-Dopa und die Dopamin-Agonisten zu den wichtigsten Wirkstoffen in der Parkinson-Therapie. Damit versucht man den Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen, der die Parkinson-Symptome auslöst.
Parkinson-Therapie
In der Parkinson-Therapie kommen Tabletten, Infusionen unter die Haut mittels einer Pumpe und Wirkstoffpflaster zum Einsatz. Das Pflaster wird meist jeden Tag neu auf eine wechselnde Hautstelle aufgeklebt und gibt den Wirkstoff gleichmäßig über 24 Stunden ab. Die Pflastertherapie sorgt dafür, dass der Wirkstoff über längere Zeit gleichmäßig abgegeben wird und ungünstige Wirkstoffspiegelschwankungen minimiert werden.
Auch andere Untersuchungen, wie etwa eine Computertomographie, können in der Therapie zum Einsatz kommen. Sie dienen in der Regel dazu, andere Krankheiten auszuschließen und die Diagnose zu festigen.