Viele Menschen setzen jeden Tag acht Stunden oder mehr am Computer und verharren in festen Positionen. Schnell können deshalb Fehl- und Überlastungen an Hand und Arm auftreten. Überlastungen machen sich relativ schnell am Ellenbogengelenk bemerkbar. Vor allem, wenn man ohne längere Pausen, immer wieder die gleichen Bewegungen ausführt. Nach Schätzungen sind über fünf Millionen Deutsche unter dem sogenannten Mausarm betroffen. Das von Medizinern bezeichnete Repetitive Strain-Injury-Syndrom (RSI) entsteht durch eine leicht angewinkelte Position des Armes auf der Computermaus und der Ausführung vieler kleiner, gleichartiger Bewegungen.
Erste Anzeichen
Kraftverlust und Missempfindungen in Arm oder Hand stellen erste Anzeichen dar. Erst später treten konkrete Schmerzen auf. Bereits bei ersten Symptomen empfiehlt es sich, mit einfachen Maßnahmen und Übungen der Überbelastung des Arms und den damit einhergehenden Schmerzen vorzubeugen. Eine dauerhafte falsche Haltung des Armes bei der Arbeit am PC und ständig wiederholende Bewegungen können zu einer chronischen Überlastung der Muskeln führen. Dann führt kein Weg mehr von einer medikamentösen oder physiotherapeutischen Behandlung vorbei.
Vorbeugende Massnahmen
Verhindern Sie einen Mausarm, indem Sie auf einen ergonomischen Arbeitsplatz achten. Eine bequeme und möglichst natürliche Sitz- und Arbeitshaltung sollte gewährleistet sein. Die Sitzposition und -höhe wählen Sie so, dass sich die Beine im rechten Winkel befinden, wenn die Fußsohlen den Boden berühren. Ein Mauspad mit Handgelenksauflage kann das Abknicken des Gelenks verhindern. Anfangs ungewohnt, doch meist hilfreich, können ergonomische Tastaturen sein, die in der Mitte gewölbt sind, so dass die Arme mehr in ihrer natürlichen Haltung bleiben können.
Vermeiden Sie Bewegungsmonotonie über mehrere Stunden. Regelmäßige Ruhepausen für die betroffene Hand oder den Arm können in Kombination mit Dehnübungen gegen erste Symptome helfen und dem Mausarm vorbeugen. Wechseln Sie bei der Computerarbeit immer wieder zwischen Maus und Tastatur.
Kleine Übungen können Sie einfach in Ihren Alltag integrieren. Ballen Sie Ihre Hände zu einer Faust. Nun halten Sie die Spannung für einen kurzen Moment und lösen diese anschließend langsam bis hin zu komplett ausgestreckten Fingern. Sie können auch Ihre Hände gegen eine Wand pressen. Dabei winkeln Sie Ihre Handgelenke ab und halten die Spannung für einen kurzen Moment. Danach schütteln Sie Ihre Arme aus.
Nicht nur Menschen, die am Computer arbeiten, sind von den Schmerzen betroffen. Tennisspieler und Handwerker führen ebenfalls monotone Bewegungen aus, die die Sehnen am Unterarm angreifen. Durch ständige Überlastung der Muskelpartien können minimale Rissverletzungen der Sehnen entstehen, die die Muskeln mit dem Knochen verbinden. Es entsteht Druck auf die Nerven, die Hand- und Armmuskulatur kontrollieren. Im schlimmeren Fall werden die Schmerzen chronisch. Wichtiger Ansprechpartner ist der Orthopäde, der bereits in einem frühen Stadium mit Maßnahmen wie Kälte- oder Wärmebehandlung, Salbenverbänden und entzündungshemmenden Medikamenten entgegenwirken kann.
Therapien
Physikalische Therapien wie Wärme- oder Kältebehandlung, Massagen, Bewegungsbäder, Infrarotbestrahlungen oder eine Stoßwellentherapie können den Schmerz lindern und das Wohlbefinden auf Dauer verbessern. Bei der Stoßwellentherapie soll sich die Entzündung zurückbilden, nachdem kurze, druckstarke Schallwellen auf den Sehnenansatz am Ellenbogen treffen.
Die jeweilige Therapie und Vorgehensweise muss immer individuell auf den Betroffenen abgestimmt sein. Auch bereits ausgeheilte Verletzungen können durch erneute Belastung wieder Schmerzen hervorrufen. Deshalb ist es wichtig, die Arbeitsbedingungen konsequent zu verändern und regelmäßig vorbeugende Maßnahmen durchzuführen. Die Behandlung eines Mausarms kann langwierig sein. Empfehlenswert ist es, weniger monotone Arbeitsabläufe durchzuführen und bei der Tätigkeit Hand und Arm immer mal wieder zu strecken. Daneben gibt es sogenannte Orthesen (Bandagen), die einerseits das Gelenk stützen und andererseits die Durchblutung im Gelenk fördern.