Oxidativer Stress ist der Zustand, bei dem die im menschlichen Körper anfallenden Freien Radikale nicht mehr ausreichend durch Antioxidantien abgefangen werden können. Freie Radikale sind Sauerstoffradikale bzw. Abkömmlinge von Sauerstoff aus der Atmung. Etwa 1-3% unserer Atemluft wird in unserem Körper zu sehr aggressiven und schädigenden Sauerstoffradikalen umgewandelt.
Freie Radikale
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von Faktoren, die zu einer erhöhten Produktion von Freien Radikalen führen und außerhalb des Organismus entstehen: UV-Bestrahlung, Ozon, Umweltgifte, physischer und psychischer Stress, unausgewogene, einseitige und fettreiche Ernährung, Genussmittel, bestimmte Medikamente und Krankheiten. Freie Radikale als aggressive, reaktionsfreudige Moleküle führen zur Oxidation von Eiweißen und Fetten und beschleunigen die Alterung von Zellstrukturen.
Dadurch ist unser Organismus einer enormen Belastung ausgesetzt, die mit der Entstehung einer Reihe von Krankheiten in Zusammenhang gebracht wird. Bei degenerativen Erkrankungen, wie Arthrose, Rheuma, Osteoporose, Arteriosklerose oder Diabetes Typ 2 sind oxidative Reaktionen im Rahmen der Zellschädigung zu beobachten. Ein Schwerpunkt der interdisziplinären Forschung stellt die Krankheitsvorbeugung und die regelmäßige Kontrolle des oxidativen Status dar. Ein Weg zur Verringerung der Risiken könnte in gesunder Ernährung und ausreichender Versorgung mit Antioxidantien liegen.
Auch im Bereich der Herz- und Kreislauferkrankungen nehmen die Antioxidantien eine Schlüsselrolle ein. Erhöhtes Cholesterin, als einer der bekannten Hauptrisikofaktoren für die Gefäßverkalkung, kann seinen schädigenden Einfluss nämlich nur ausüben, wenn die Gefäße nicht ausreichend durch Antioxidantien geschützt sind. Zusätzlich ist auch für die Karotinoide eine wichtige Schutzfunktion als erwiesen anzusehen.
Obst und Gemüse mit kräftigen Farben enthalten viele Nährstoffe (u.a. Antioxidantien), die das Immunsystem unterstützen. Reich an Vitamin C sind Zitrusfrüchte, Kraut, Grünkohl, Kohlsprossen und Kiwi. Karotten, Grünkohl, Süßkartoffeln und Kürbis sind reich an Vitamin A. Pflanzliche Öle, Nüsse, Sojabohnen und grünes Blattgemüse enthalten besonders viel Vitamin E.
Homozystein
Ein weiterer Risikofaktor, dessen Bedeutung für die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen erst seit relativ kurzer Zeit bekannt ist, ist das sogenannte Homozystein. Dies ist ein Stoffwechselprodukt im menschlichen Körper. Durch ausreichende Versorgung mit Folsäure, Vitamin B12 und Vitamin B6 könnte Homozystein gesenkt und dieses schwerwiegende Problem vorbeugend behandelt werden.
Neben diesen Erkrankungen gibt es aber auch bei anderen Phänomenen deutliche Beziehungen zu Oxidativen Stress. Dazu zählt der Alterungsvorgang ganz allgemein, die Zellschädigung und die altersbedingte Fehlfunktion des Immunsystems. Oxidativer Stress ist daneben mit mehr als 100 Erkrankungen assoziiert und wird als Risikofaktor für die Gesundheit angesehen. Selbst mit einer ausgewogenen Ernährung ist eine ausreichende Zufuhr von Schutzstoffen aufgrund der abnehmenden Qualität von Obst und Gemüse nicht stets gewährleistet.
Keine eindeutigen Symptome bei Oxidativen Stress
Da Oxidativer Stress i.d.R. keine eindeutigen Symptome anzeigt, ist es somit nur schwer zu erkennen. Deswegen wird durch einen Soforttest mit einem Tropfen Blut aus der Fingerbeere die individuelle Radikalenbelastung gemessen. Die Vermeidung von Oxidativem Stress ist eine sinnvolle Präventivmaßnahme zur Vorbeugung gegen vorzeitigen Alterung und schweren Erkrankungen. Auch die gezielte Einnahme von Antioxidantien kann aktiv zum Erhalt der Gesundheit beitragen.