Studien belegen die positive Wirkung der Natur auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden. Wenn Sie an die See fahren oder sich im Gebirge aufhalten – sofort stellen sich Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind und UV-Strahlung anders dar, üben spezifische Reize auf Ihr Immunsystem aus. Die Natur sorgt für den Ausgleich zum Alltag.
Am Meer
Bei einer Klimakur am Meer stehen die Wirkstoffe des Meeres im Mittelpunkt. Der Organismus kann positiv auf die Kombination der sauberen und jodhaltigen Luft reagieren. Das Reizklima zeichnet sich insbesondere durch starke Winde, kühle Luft und hohe Luftfeuchtigkeit aus. Solebäder, die Thalasso-Therapie oder pflegende Packungen aus Algen und Heilerde werden meist als Anwendungen in Kurhotels zur Gesundung angeboten. Empfehlenswert ist das Seeklima bei Neurodermitis, Schuppenflechte, chronischer Bronchitis und Asthma.
Im Mittelgebirge
Eine Kur im Mittelgebirge wird bei Herz-Kreislaufkrankheiten, Hypertonie, Rheuma oder Hautkrankheiten empfohlen. Waldreiche Mittelgebirgslagen gelten als reizarme, milde Gebiete, bei denen Menschen mit Herz- und Kreislaufproblemen eine besonders erholsame Atmosphäre vorfinden. Das milde Kurklima mit Wald- und Hügellandschaften eignen sich für die Rehabilitation nach schweren Krankheiten und Operationen, wie auch bei Atemwegs- und rheumatischen Erkrankungen.
Im Hochgebirge
Ein Urlaub im Hochgebirge ist bei Wanderern und Bergsteigern beliebt. Für Allergiker ist ein Aufenthalt in der Höhenluft empfehlenswert. Ein Grund dafür ist der herausragende Schonfaktor des Hochgebirgsklimas mit seiner Allergenarmut. Milben leben in jedem Haushalt bis zu 1500 Meter über dem Meeresspiegel und finden bei 25 bis 30 Grad Celsius sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit von 65 bis 80 Prozent ihre optimalen Lebensbedingungen vor.
Somit gibt es für Hausstauballergiker eigentlich nur ein Ziel, an dem sie Urlaub von der Allergie machen können: das Hochgebirge. Im Gebirge ist die Luftfeuchtigkeit niedriger, daher sind Milben seltener. Im Hochgebirge ab ca. 1800 Meter kommen Hausstaubmilben nicht mehr vor. Dort ist es zu kühl und die Luft zu trocken.
Bewährt hat sich das Hochgebirgsklima auch bei Erkrankungen der Atemwege und zur Stärkung des Immunsystems. In Kurorten in den Bergen wird oft auch die Heliotherapie mithilfe der höheren Sonneneinstrahlung eingesetzt. Die Heliotherapie nutzt das natürliche Sonnenlicht zur Behandlung von körperlichen Leiden. Es werden der Heliotherapie zahlreiche positive gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben wie Immunstimulation, Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte, Vitamin-D-Bildung, sowie eine psychische Euphorisierung. Jedoch sollten Patienten mit Lichtempfindlichkeit und schweren Erkrankungen eher das Hochgebirge meiden bzw. Rücksprache vorher mit dem Hausarzt halten.
Sinnsuche in den Bergen
Berge sind ein besonderer Ort nicht nur für die Behandlung von chronischen Erkrankungen, sondern auch bei der spirituellen Sinnsuche. Seit Jahrtausenden üben Berge, genauso wie Wüsten und Meere, eine magische Anziehungskraft auf Menschen aus, um Antworten über sich und die Welt zu finden. Ein Grund liegt wohl darin, dass Berge noch eine der wenigen Orten sind, an denen die Natur für uns noch ursprünglich erfahrbar ist. Je komfortabler unser Leben wird, umso mehr suchen wir Einfachheit und Herausforderung. Die Natur macht auch immer wieder unsere Kleinheit bewusst. Erfahrungen wie Stille, Ruhe und Einsamkeit sind gerade für den heutigen Zivilisationsmensch sehr wichtig.