In der modernen Arbeitswelt ist Stress in vielen Branchen Alltag geworden. Besprechung nach Besprechung, kurze Reaktionszeiten auf Mails, ständige Erreichbarkeit, endlose Telefonkonferenzen und eine lange Aufgabenliste. Trotz modernster Kommunikationsmittel ist das alles auf Dauer nicht mehr zu schaffen. Viele Berufstätige sind immer öfter mit den Kräften am Ende, sind nervös, angespannt und fühlen sich überfordert.
Aber auch außerhalb des Berufs gibt das moderne Leben einen immer schnelleren Takt vor. Haushalt und Familie fordern genauso wie Freunde und Bekannte Aufmerksamkeit und Hilfe bei Sorgen und Nöten. Alle Personen wollen oft gleichzeitig etwas. Der Druck erhöht sich oft noch in die Freizeit und keine Minute der wenigen Zeit möchte man ungenutzt verstreichen lassen. Doch unter wachsendem Druck fällt es einem immer schwerer, die innere Ruhe zu wahren und die innere Balance gerät aus dem Gleichgewicht. Betroffene fühlen sich "ferngesteuert und gefangen" mit der Folge der ständigen Unruhe und Überlastung. Selbst kurze Ruhepausen bieten keine Erholung mehr.
Stress bleibt nicht ohne Folgen
Stress kann zwar durchaus positiv sein, kurzfristig in der richtigen Dosis die Weiterentwicklung fördern und einen zu Höchstleistungen antreiben. Denn unter Druck schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus, der Herzschlag erhöht sich und der Blutdruck steigt, damit Muskeln und Hirn blitzschnell reagieren können. Verbunden mit einer nachfolgenden Ruhephase verkraftet dies der Körper problemlos. Kleine Stresssituationen, wie beispielsweise beim Warten auf einen verspäteten Zug oder im Stau, geschehen täglich.
Doch bei dauerhaftem Stress kommt es i.d.R. zu starken Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch erhöhte Leberwerte, Magenprobleme, Beschwerden des Gelenk- und Wirbelsäulenapparates sowie psychische Erkrankungen – wie Reizbarkeit, depressive Stimmung, Schlaflosigkeit und Erschöpfungszustände sind Folgen der Dauerbelastung. Chronische Stresserlebnisse über Monate oder Jahre hinweg lassen sich nicht einfach ablegen oder bewältigen und führen oft zu einer Schädigung des Körpers oder der Psyche.
Den Stress besser bewältigen lernen
Tägliche Herausforderungen können interessant und spannend sein, doch eine innere Balance mit Ruhe, Gelassenheit und Ausgeglichenheit ist sehr wichtig. Fangen Sie bereits mit kleinen Pausen im Alltag an. Diese geben Kraft und einen kühlen Kopf für neue aktive Herausforderungen. Vermeiden Sie Stress schon im Denken. Statt „Das packe ich nie“ oder „Auch das geht noch schief6#8220; positiv denken: „Ich gebe mein Bestes!“. Zeit für Erholung und Ruhe sowie Pausen sollte fest eingeplant werden, damit sich der Körper zwischendurch von der Belastung erholen kann. Pausen von 2 bis 3 Minuten, in denen man sich entspannt, können beachtliche Leistungsverbesserungen bringen und das Wohlbefinden fördern.
Die eigenen Stressquellen erkennen und Situationen, in denen man auftanken kann, nutzen. Planen und probieren Sie neue Verhaltensweisen aus. Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Sorgen Sie für Stresspuffer im Alltag, halten Sie sich Zeit frei und finden Sie damit die eigene Balance. Dies erreichen Sie durch Hobbies und mit dem Pflegen von Freundschaften. Stressabbau gelingt auch mit Dampfablassen durch Bewegung und dem Erlernen von Entspannungsübungen. Empfehlenswert sind beispielsweise Autogenes Training, Yoga oder die Progressive Entspannung nach Jacobsen, um nach einem harten Arbeitstag abzuschalten. Halten Sie sich mit körperlichen Aktivitäten und einer bewussten Lebensführung gesund und leistungsfähig. Spaziergänge und Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren, Walking oder Inlineskating bauen Stress ab.
Planen und organisieren Sie Ihre Arbeit systematisch. Bauen Sie Ihr Fachwissen und Ihre Fähigkeiten aus, um Situationen besser zu bewältigen. Pflegen Sie Ihre persönlichen und sozialen Beziehungen. Falls es mal ganz schnell gehen muss: Als Soforthilfe für einen klaren Kopf ein Glas Wasser in einem Zug austrinken oder die Augen schließen und langsam bis zehn zählen.