Wohl rund ein Drittel der Bevölkerung leidet unter schmerzempfindlichen Zähnen. Als Symptom bei hypersensiblen Zähnen tritt meist ein kurzer, stechender oder ziehender Schmerz auf. Ausgelöst wird der Schmerz durch kalte oder heiße Lebensmittel, aber auch durch stark säurehaltige Lebensmittel. Der Schmerz bei sensiblen Zähnen entsteht durch die Einwirkung thermischer Reize auf das freiliegende Dentin und ist auf keine anderen dentalen Defekte oder Erkrankungen zurückzuführen. Neben Temperaturunterschiede lassen auch Berührungen oder chemische Reize empfindliche Zähne schmerzen.
Mögliche Ursachen für schmerzempfindliche Zähne
Es müssen nicht nur zahlreiche Faktoren, die zur Entstehung des Schmerzzustands beitragen, in Betracht gezogen werden, sondern auch der Mechanismus der Schmerzentstehung selbst. Eine mögliche Ursache für die Dentinhypersensibilität liegt an den freiliegenden Zahnhälsen durch Abbau von Zahnschmelz. Ein Zusammenhang wird hierbei mit einer traumatischen Zahnputztechnik und/oder den Auswirkungen regelmäßiger säurehaltiger Ernährung auf die Zahnsubstanz gesehen. Ferner sollte in Erwägung gezogen werden, dass auch undichte Zahnkronen oder Zahnfüllungen, kariöse Defekte und nicht passende Inlays, Kronen und Brücken ähnliche Symptome zeigen können.
Diagnose und Behandlung
Sollten Anzeichen für schmerzempfindliche Zähne bestehen, ist es ratsam den Zahnarzt aufzusuchen. Eine sorgfältige Befundaufnahme und Inspektion sämtlicher Zähne ist unerlässlich. Eine nachhaltige Schmerzfreiheit ist das Ziel sämtlicher therapeutischer Maßnahmen. Ein Vorgehen ist die widerstandsfähige Versiegelung der Dentinkanälchen (Dentintubuli) mit einem remineralisierenden Fluoridlack oder einer speziellen Dentinversiegelung mit dünnfließendem Kunststoff. Diese Behandlung sollte zweimal im Jahr stattfinden. Der Vorteil der professionellen Versiegelung freiliegender Dentinoberflächen ist i.d.R. eine sofortige Schmerzlinderung. Keilförmige Schäden und größere Defekte an den Zahnhälsen behandelt der Zahnarzt mit einer Zahnfüllung.
Daneben gibt es Zahnpasten mit aktiven Wirkstoffen, welche einen reduzierenden Effekt gegen Dentinhypersensibilität gezeigt haben. Sie enthalten Arginin, Kalzium-Natrium-Phosphosilikate, Zinnfluorid und Strontiumsalze. Dabei gibt jedoch keine unmittelbare und vollständige Deutlichkeit für die Überlegenheit eines spezifischen Wirkstoffes gegenüber anderen.
Säurehaltige Reize und Putztechnik
Um selbst etwas gegen sensible Zähne zu tun, sollten Sie den Genuß von säurehaltigen Lebensmitteln möglichst einschränken, weiche Zahnbürsten verwenden und die richtige Zahnputztechnik anwenden. Vermeiden Sie das Zähneputzen direkt nach säurehaltiger Nahrungsaufnahme. So gilt es, beim Zähneputzen niemals zu stark aufzudrücken und die Zahnzwischenräume einmal am Tag zu reinigen, um Zahnfleischentzündungen zu vermeiden. Wichtig sind auch regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt.