In wenigen Jahrzehnten wird ein großer Anteil der Bevölkerung in Deutschland über 65 Jahre sein. Während die Anzahl der Pflegebedürftigen zunimmt, entscheiden sich immer weniger Menschen für den Pflegeberuf. Immer mehr Menschen müssen von immer weniger Pflegenden versorgt werden. Der akute Personalmangel in der Pflege braucht Lösungen. Bieten Roboter eine Option, Pflegepersonal tatsächlich zu entlasten? Können Roboter zukünftig in der Pflege eine größere Rolle spielen – nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch bei der Betreuung oder bei medizinischen Fragen?
Hallo, mein Name ist Pepper!
Pepper ist ein humanoider Roboter, gerade einmal 1,20 Meter groß und 29 kg schwer ist. Ihre Arme erinnern an die eines Menschen, doch Beine hat sie keine, dafür Rollen. Auf der Brust hat Pepper ein klassisches Tablet, mit dem man Bilder ansehen, Videos abspielen oder Webseiten aufrufen kann. Die Konstruktion des Roboters ist der menschlichen Gestalt nachempfunden. Dieser Roboter soll Sprache, Mimik und Gestik von Menschen erkennen und wird bereits in Geschäften, Hotels, in Museen und bei Empfängen eingesetzt. Mit ihren Knopfaugen und stets ein freundliches Lächeln im Gesicht kann sie auch zum hundertsten Mal den Weg erklären oder eine Information geben.
Mögliche Tätigkeitsgebiete in der Pflege
Roboter sollen die Pflege revolutionieren. Doch auch wenn die Roboter meist vollgestopft mit Sensoren und Hochleistungschips sind, bedarf es noch einiger Weiterentwicklung und Programmierungen. Ein Vorreiter ist Japan, da keine andere Industrienation so schnell wie Japan überaltert. Bereits seit einigen Jahren sind Roboter im Einsatz, die Personal und Patienten in der Pflege unterstützen. Seit etwa drei Jahren kommt bereits ein Bär-ähnlich gestalteter Roboter zum Einsatz, der mit einem Tablet gesteuert Patienten vom Bett in einen Rollstuhl heben kann.
Andere Ansätze sollen den Pfleger unterstützen, indem ein teilautonomer Pflegewagen die benötigten Pflegeutensilien automatisch bereitstellt. Gesteuert wird über ein Touchscreen oder ein Smartphone. Auch Assistenzroboter sollen für Entlastung sorgen. Zum Beispiel können sie Getränke reichen, eine Medikamentenschachtel überbringen, oder aber auch das Bett abdecken. Gesteuert werden die Assistenzroboter entweder durch Muskelimpulse oder per Fernsteuerung. Diese Service-Roboter sollen zum einen den Pflegekräften mehr Zeit für die wichtige persönliche Betreuung von Patienten geben. Zum anderen sollen Menschen mit Handicap damit wieder mehr Freiheit und Selbständigkeit erhalten. Noch müssen einige technische Hürden und Datenschutzfragen behoben bzw. geklärt werden. Bei Pepper können manche Dialoge lokal auf dem Roboter installiert werden. Soll der Roboter jedoch mit Machine Learning und Künstlicher Intelligenz arbeiten, um mit mehr Dialogen eigenständig dazuzulernen, dann muss eine Internetverbindung zu einem Server mit den entsprechenden Programmen bestehen.
Emotionale Roboter
In Japan werden emotionale Roboter zur Unterhaltung eingesetzt. Beispielsweise ein robbenförmiger Roboter bekommen demenzkranke Patienten, die mit menschlicher Ansprache nicht mehr ansprechbar waren und sich mit der Stoffrobbe wieder öffnen. Auch positive Signale kommen von autistischen Kinder, die sich häufig schwer tun, Kontakt zu anderen Menschen zuzulassen und die mit Roboterhilfe wieder ansprechbar werden. Ein Schutzinstinkt wird geweckt.
Was bringt die Zukunft?
Noch befindet sich die Entwicklung von Robotern in der Pflege ganz am Anfang und in den meisten Fällen werden bisher eher Prototypen in Pilotprojekten eingesetzt. Früher oder später sehen Experten die Assistenzroboter wegen dem demografischen Wandel und dem technischen Fortschritt immer mehr im Kommen. Neben den ökonomischen Aspekten soll Kollege Roboter für Menschen mit Erkrankungen, Behinderungen und bei altersbedingten Einschränkungen mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit bieten.