In der Pädagogik findet die Edu-Kinestetik, eine bedeutende Methode der Kinesiologie, seit langem starke Resonanz. Viele Lehrer und Erzieher setzen die Brain Gym-Bewegungsübungen bereits mit großem Erfolg zur Verbesserung des Lernvermögens ihrer Schüler bzw. Kindergartenkinder ein.
„Das Lernen ist ein vielschichtigerer Prozess als oft angenommen“, sagt Ingeborg L. Weber, Gründerin und 1. Vorsitzende des Europäischen Verbandes für Kinesiologie. „Lernen findet nicht nur im Kopf statt. Vielmehr ist unser gesamter Organismus daran beteiligt.“
Muskelverspannungen durch Ungleichmäßigkeiten des Energieflusses
Die Kinesiologie (von griechisch „kinesis“ – Bewegung und „logos“ – Lehre) wurde vom amerikanischen Chiropraktiker George Goodheart entwickelt, der entdeckte, dass sich Ungleichmäßigkeiten des Energieflusses des Körpers als Änderungen der Muskelspannungen bemerkbar machen. Bei seiner Methode macht er sich Elemente aus der klassischen chinesischen Medizin für die Kinesiologie zu Nutze, zum Beispiel Ansätze aus der Akupunktur, ohne jedoch mit Nadeln zu arbeiten.
Kinesiologie kann als eine Diagnose- und Behandlungsmethode eingesetzt werden, die auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise beruht. Sie arbeitet mit Hilfe der Wechselbeziehung von Körper, Geist und Seele. Die Methode "Gesund durch Berühren" richtet sich an die körperliche Ebene, „Edu-Kinestetik“ an die mental-kognitive Ebene und das „3 in 1-Konzept“ an die emotionale Ebene. Die angewandte Kinesiologie ist offen für alle Quellen, aus denen dem Menschen Hilfe für sein Wohlergehen erwachsen kann.
Brain Gym-Konzept
Das edu-kinestetische „Brain Gym“-Konzept wurde von Dr. Paul und Gail Dennison in den siebziger Jahren in Kalifornien entwickelt. Die positiven Wirkungen der verschiedenen Übungen basieren genau auf der Tatsache, dass Lernen durch Bewegung möglich ist. Durch die einfachen und unkompliziert durchzuführenden Brain Gym-Übungen wird das gesamte Körper-Geist-System mobilisiert. Die integrativen Bewegungen aktivieren die verschiedenen Bereiche des Körpers.
Bei Tests mit Kindern aber auch Senioren konnten enorme Verbesserungen der Lernleistungen sowie der Fein- und Grobmotorik festgestellt werden, nachdem Brain Gym-Übungen durchgeführt wurden. Dies führt je nach Fall zu besserer Konzentrationsfähigkeit und löst Lernblockaden. Durch den Abbau von Stress, der das Denken lähmt und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, werden neue Wege eröffnet, die eigenen Ziele leichter und mit Erfolg erreicht.
Ingeborg L. Weber: „Die Kinder erfahren so, wie sie selbst die Lernfähigkeit ohne Frust verbessern können, und das Selbstwertgefühl nimmt zu.“ Das Ziel der Kinesiologie ist, Bewegung in starre Körperhaltungen, festgefahrene Emotionen, dogmatische Denkweisen und Glaubenssysteme und daraus entstandene ritualisierte Verhaltensmuster zu bringen. „In jedem Menschen schlummern unendliche Ressourcen, die durch die Alltagsroutine oder Krankheiten verdeckt sind", so die Kinesiologie-Verbandsvorsitzende und gefragte Referentin, „durch die vielen Möglichkeiten der Anwendung der Kinesiologie können sie zugänglich gemacht werden.“