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Viele Erwachsene ohne Tetanusschutz – Gefahr kann auch im Garten lauern

Hobbygärtner sollten bei der Gartenarbeit aufpasen. Bereits eine kleine Schürfwunde eines Erwachsenen ohne Tetanusschutz kann eine Gefahr darstellen.

Gartenarbeit

In der warmen Jahreszeit locken Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher und warme Temperaturen in die Natur und in den Garten. Passionierte Gärtnerinnen und Gärtner bereiten Beete vor, säen, pflanzen, schneiden Äste und jäten Unkraut.

Die richtige Körperhaltung, ein gesundes Maß an Arbeit und ausreichend ausgleichende Bewegung beugen Rückenschmerzen, Verspannungen und Gelenkbeschwerden vor. Doch bei der Gartenarbeit lauert eine ganz andere Gefahr: Tetanus. Die auch Wundstarrkrampf genannte lebensbedrohliche Krankheit kann Menschen jeden Alters treffen.

Der Erreger, der vor allem in der Erde und im Straßenstaub vorkommt, kann durch kleine Schnitt-, Riss-, Biss- oder Schürfwunden sowie offene Ekzeme und Verbrennungswunden in die Haut eindringen, sich vermehren und das krankmachende Gift bilden. Der Tetanus-Erreger befindet sich im Darm verschiedener Tierarten. Von dort gelangt er mit dem Kot in den Boden.

Vorsicht bei Schürf- und Schnittwunden

Eine Schürf- oder Schnittwunde ist bei der Gartenarbeit schnell passiert. Da die Inkubationszeit zwischen drei Tagen und drei Wochen beträgt, wird die Verletzung zunächst meist als harmlos eingestuft. Zuerst treten grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Gliederzittern und Abgeschlagenheit auf. Wenn sich die Giftstoffe des Tetanuserregers im menschlichen Körper ausbreiten, hemmen sie bestimmte Bereiche des Gehirns, was zu einer krampfartigen Versteifung der Muskulatur führt. So kommt es meist zu einer Gesichtslähmung im Mundbereich und im weiteren Verlauf zu Krämpfen der Rückenmuskulatur. Besonders gefürchtet sind beim Wundstarrkrampf Herz-Kreislauf-Komplikationen und ein Aussetzen der Atmung.

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Tetanusimpfung

Eine Impfung gegen Tetanus ist möglich und wird von Gesundheitsexperten empfohlen. Eine vorbeugende Immunisierung gegen Tetanus mit einem Toxoidimpfstoff regt den Körper zur Bildung von Abwehrstoffen, so genannten Antikörpern, an und verhindert so, dass das Toxin seine schädigende Wirkung entfalten kann. Bei einer vollständigen Grundimmunisierung gegen Tetanus reicht eine Spritze aus, um für die nächsten zehn Jahre geschützt zu sein.

In Deutschland wurden in den letzten Jahren weniger als 15 Tetanusfälle pro Jahr registriert. Betroffen waren vor allem ältere Menschen ohne ausreichenden Impfschutz. Nach einer Verletzung ist bei fehlendem oder unzureichendem Impfschutz eine gleichzeitige Immunisierung erforderlich.

Sie besteht aus der Injektion eines Toxoids, eines kombinierten Tetanus-Diphtherie-Impfstoffs, und einer Injektion von Serum, das mit menschlichen Antikörpern gegen den Tetanuserreger angereichert ist. Die passiv wirkende Serumgabe soll die Zeit bis zum Einsetzen der durch die aktive Toxoidgabe angeregten Antikörperbildung überbrücken. Danach folgen weitere aktive Wiederholungsimpfungen, um einen langfristig wirksamen Schutz gegen Tetanus zu erreichen. Die Schutzimpfung bietet den einzigen sicheren Schutz vor Wundstarrkrampf. Auch eine überstandene Erkrankung bietet keinen Schutz, man kann immer wieder an Tetanus erkranken.

Ein Tipp zum Frühlingsbeginn: Prüfen Sie, ob Ihre Impfungen noch aktuell sind oder ob eine Auffrischung notwendig ist. Vor allem zu Beginn der Gartensaison sollte man an die Tetanusimpfung denken, aber auch an die Impfung gegen FSME, wenn man in einem FSME-Gebiet lebt.

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