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Ernährungsfalle „Stress-Essen“

Stress kann das Essverhalten beeinflussen. Essen zur Belohnung und ständige Lust auf Süßes: Diäten nützen eher wenig. Wichtiger ist der eigene Umgang mit dem Alltagsstress zu untersuchen.

Fastfood

Alles soll besser und schneller werden. Enorme jährliche Wachstumsraten werden gefordert und der Arbeitsalltag vieler Beschäftigter ist von Stress und Hektik geprägt. Die Folgen: Wir sind unruhig, gestresst, können uns schlechter konzentrieren und werden manchmal sogar ernsthaft krank. Burnout ist allgegenwärtig.

In stressigen Zeiten ändern sich oft unbemerkt auch die Ernährungsgewohnheiten. Gegessen wird nicht mehr regelmäßig, sondern meist nebenbei am Schreibtisch oder auf dem Weg von einem Termin zum nächsten. Neben zu wenig Bewegung wird oft zu fett, zu viel und zu schnell gegessen. Doch um leistungsfähig und erfolgreich zu sein, ist es wichtig, sich gesund zu ernähren. Nur so kann das Gehirn seine volle Leistung erbringen.

Manchen Menschen schlägt die Anspannung und das Lampenfieber vor einem wichtigen Termin regelrecht auf den Magen. Sie bekommen keinen Bissen herunter und lassen das Essen ausfallen. Andere wiederum haben ständig Heißhunger auf fettreiche und süße Speisen. Stressesser belohnen sich mit üppigen Mahlzeiten, um sich abzulenken oder für die Strapazen zu entschädigen. Drei warme Mahlzeiten am Tag sind beispielsweise bei gestressten Geschäftsreisenden keine Ausnahme.

Diäten helfen in solchen Fällen wenig. Wichtiger ist es, den eigenen Umgang mit Alltagsstress zu überprüfen. Ständige Extrembelastung mit anschließender Belohnung durch ungesundes Essen sollte gar nicht erst entstehen.

Der Hunger im Kopf

Nach einem anstrengenden Termin ist die Lust auf ein Stück Kuchen oder eine Süßigkeit besonders groß. Wer kennt das nicht? Die gesteigerte Lust auf Süßes kommt nicht von ungefähr, denn bei nervlicher Anspannung wird vermehrt das Stresshormon CRH (Corticotropin Releasing Hormone) ausgeschüttet. Amerikanische Forscher fanden heraus, dass in Verbindung mit diesem Stresshormon das Verlangen nach Zucker um das Dreifache steigt. Der Zucker in Süßigkeiten sorgt dafür, dass im Gehirn der Botenstoff Serotonin ausgeschüttet wird. Serotonin macht gute Laune, Zucker lässt den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen und die Leistungsfähigkeit wird vorübergehend gesteigert. Doch ebenso schnell sinkt der Blutzuckerspiegel wieder und Zucker verlangt nach Zucker. Der Griff zur nächsten Süßigkeit ist ein Teufelskreis, der sich in Übergewicht niederschlägt.

Die überflüssigen Pfunde auf den Hüften sind nur schwer wieder loszuwerden. Übermäßiger Zuckerkonsum kann zudem Diabetes, Karies und Herz-Kreislauf-Krankheiten verursachen.

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Stress-Essen entsteht im Kopf

Nach zu viel ungesundem Essen reicht es nicht, eine Diät zu machen. Kurzfristig verschwinden zwar ein paar Pfunde, aber bei der nächsten Stresssituation sind die Probleme wieder da. Deshalb sollte der Auslöser für die Lust auf Süßes bekämpft werden, um eine dauerhafte Besserung zu erzielen. Dazu empfiehlt sich ein Stressmanagement.

Langsam und bewusst essen

Konzentrieren Sie sich beim Essen nur auf die Mahlzeit und lassen Sie sich nicht durch Zeitungslesen oder Fernsehen ablenken. So können Sie Sättigungssignale besser wahrnehmen und die Nahrung ausreichend einspeicheln. Stressesser essen oft süßer und fettiger als sonst. Vergessen Sie nicht, ausreichend zu trinken. Wasser ist am besten geeignet und gesund.

Bewegung

Kaum etwas hilft so gut gegen Stress wie Bewegung. Der Körper freut sich über jede Bewegung, sei es ein Spaziergang oder ein Ausdauertraining wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen. Beim Laufen werden Stresshormone abgebaut und der Heißhunger verschwindet. Regelmäßige Bewegung lässt sich auch problemlos in den Alltag integrieren. Einfach zwischendurch im Büro aufstehen und ein paar Schritte gehen, und schon löst sich so manche Verspannung.

Realistische Ziele setzen

Oft möchte man auf vielen Hochzeiten tanzen, aber weniger ist oft mehr. Schätzen Sie Ihre Möglichkeiten realistisch ein und setzen Sie sich konkrete Ziele. Beginnen Sie mit kleinen Zielen. Niemand schafft am Anfang alles auf einmal. Setzen Sie Prioritäten. Wer klare Ziele für die nächsten Tage und Wochen hat, konzentriert sich auf das Wesentliche. Das Erreichen eines Etappenziels ist dann die beste Belohnung und muss keine Süßigkeit sein.

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