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Knochenkrankheit Osteoporose

Osteoporose entwickelt sich schleichend, lange Jahre bemerken die Betroffenen nichts vom Abbau ihrer Knochenmasse, der die Knochen porös macht und nicht selten zu Knochenbrüchen und zur dauerhaften Einschränkung der Bewegungsfähigkeit führt. Was können Sie gegen Osteoporose tun? Wie können Sie dem Knochenabbau frühzeitig vorbeugen?

Physiotherapie

Seit über 100 Jahren ist die Knochenkrankheit bekannt. Ein Innsbrucker Arzt gab ihr den Namen: Aus den Begriffen „os“, der Knochen, und „porus“, das Loch, wurde die Osteoporose. Etwa sechs bis acht Millionen Bundesbürger leiden unter der Krankheit, die brüchige Knochen und starke Schmerzen verursacht. Die Krankheit entwickelt sich schleichend. Betroffene merken oft viele Jahre nichts vom Abbau ihrer Knochenmasse. Osteoporose gilt hierzulande als häufigste Knochenerkrankung.

Umgangssprachlich spricht man auch oft von Knochenschwund, da die Erkrankung durch eine Störung im Knochenstoffwechsel gekennzeichnet ist. Der Knochen wird porös und verliert an Stabilität. Schon bei geringen Belastungen kann ein Knochenbruch entstehen. Häufige Folgen sind Wirbelkörper-Einbrüche, Oberschenkelknochenbrüche und Handgelenksbrüche.

Wer ist von Osteoporose betroffen?

Etwa 95 Prozent aller Patienten leiden an einer sogenannten primären Osteoporose, die im Gegensatz zur sekundären Osteoporose nicht als Folge einer anderen Erkrankung auftritt. Der Knochenschwund steht in engem Zusammenhang mit dem Alter, der hormonellen Regulation und dem Kalziumstoffwechsel.

Am häufigsten betroffen sind Frauen in den Wechseljahren. Nach Schätzungen jede dritte Frau. Ab dem 35. Lebensjahr nimmt die Knochensubstanz bei jedem Menschen natürlich ab. Mit 70 Jahren hat sie sich um etwa ein Drittel reduziert. Läuft dieser natürliche Knochenschwund schneller und stärker als normal ab, handelt es sich um Osteoporose.

Zur Diagnose wird die Knochendichtemessung herangezogen. Die Messung hilft dem behandelten Arzt bei der Risikoeinschätzung und Absicherung seiner Diagnose. Ein weit verbreitetes Verfahren zur Messung der Knochendichte ist die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA). In geringer Dosis durchleuchten Röntgenstrahlen die Lendenwirbelsäule und den Oberschenkelhals. Die bei der DXA-Messung ermittelte Knochendichte wird als sogenannter T-Wert angegeben. Dieser Wert beschreibt, um wie viel Einheiten die gemessene Knochendichte von dem Standardwert für eine 30-jährige Person abweicht. Auch eine Computertomographie kann in der Diagnostik eingesetzt werden.

Zwar beginnt der Knochenschwund bereits in der Lebensmitte, doch bleibt er oft unerkannt, bis Stürze im höheren Lebensalter die Anfälligkeit der Knochen augenfällig machen. Wer Osteoporose vorbeugen möchte, muss bereits in jungen Jahren damit beginnen, und zwar durch ausreichende Bewegung und richtige Ernährung. Falls diese Maßnahmen keine Besserung bringen oder der Knochenschwund bereits zu weit fortgeschritten ist, können Medikamente eingesetzt werden. Dies können Bisphosphonate sein, die den Knochenabbau stoppen und den Aufbau anregen.

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Prävention

Viel Bewegung wie Radfahren, Schwimmen, Gymnastik oder schnelles Gehen stärkt nicht nur die Muskeln, sondern auch die Knochenstruktur. Sprechen Sie vorher am besten mit Ihrem behandelnden Arzt, welches Ausmaß an körperlicher Aktivität für Sie persönlich geeignet ist. Sportarten mit einer erhöhten Sturz- oder Verletzungsgefahr sollten von Osteoporose-Betroffenen vermieden werden.

Trainieren Sie neben der Muskelkraft auch die Balance, um Stand- und Gangsicherheit zu verbessern. Beugen Sie Stürzen im Alltag vor, indem Sie Stolperfallen im Haushalt beseitigen. Neben Bewegung ist die richtige Ernährung besonders wichtig. Wesentliche Knochen-Bestandteile sind Kalzium und Vitamin D. Ein Kalzium- und Vitamin-D-Mangel kann, vor allem bei älteren Menschen, zu Osteoporose führen.

Kalzium ist ein wichtiger Bestandteil des Knochens und beeinflusst die Knochenfestigkeit. Erhält der Körper zu wenig Kalzium, verringert sich die Stabilität des Knochens, und er kann schon bei geringer Belastung brechen. Um dem vorzubeugen, benötigt der Körper täglich ungefähr 1000 mg Kalzium. Diese Menge entspricht zum Beispiel einem Liter Milch oder zwei Scheiben Hartkäse. Ebenfalls kalziumreich sind kalziumreiches Wasser, grünes Gemüse wie Fenchel, Rucola, Rosenkohl, Grünkohl oder Brokkoli, Obst, Kräuter und Nüsse.

Einige Lebensmittel sind hingegen wahre „Kalziumkiller“. Daher ist bei Alkohol, Koffein, Fast-Food und phosphatreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurstwaren oder Süßigkeiten eher Zurückhaltung angebracht. Koffein und Tein fördern die Kalziumausscheidung mit dem Urin. Sie sollten daher täglich eher wenige Tassen Kaffee oder schwarzen Tee trinken. Kochsalz sollten Sie immer sparsam verwenden. Eine regelmäßige Nikotin-Zufuhr schädigt aufgrund einer mangelnden Versorgung das Knochengewebe. Die Knochenstruktur wird messbar geschwächt und erhöht das Risiko für Knochenbrüche. Deshalb besser auf Nikotin verzichten.

Der Knochen braucht Vitamin D, um Kalzium aufzunehmen. Ei, Milch, Butter und Seefisch (z.B. Hering, Makrele) sind Hauptlieferanten dieses Vitamins. Es bildet sich in unserem Körper aber auch durch Sonneneinstrahlung. Ein Spaziergang im Freien bringt nicht nur Bewegung, sondern beugt einem Mangel an Vitamin D vor. Deshalb sollten gerade ältere Leute jeden Tag möglichst eine halbe Stunde draußen verbringen. Auch dann, wenn die Sonne nicht scheint, da selbst bei bewölktem Wetter die UV-Strahlung für die Vitaminproduktion ausreicht.

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