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Welchen Chef-Typen haben Sie?

Das Arbeitsumfeld beeinflusst Gesundheit und Wohlbefinden. Wie gehe ich mit meinem Chef um?

Arbeit im Büro

Was für einen Chef haben Sie in Ihrem Unternehmen? Fair, kompetent, kommunikativ und verständnisvoll – so wünschen sich wohl viele Mitarbeiter ihren Vorgesetzten. Doch die Realität in den Chefetagen sieht oft ganz anders aus. Vom unerbittlichen Macher, dem distanzierten Strategen, dem Kontrolleur, dem Überforderten, dem Dilettanten bis hin zum kumpelhaften Chef reicht die Typologie.

Die Wahl der Führungskraft ist selten ein Wunschkonzert. Sie hat daher Auswirkungen auf das berufliche Umfeld und auch auf die Gesundheit. Deshalb hilft eine kleine Typologie der verschiedenen Chef-Typen, sich am Arbeitsplatz entsprechend zu verhalten und entspannt und fit zu bleiben.

Typ Kontrolleur

Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist oft besser. Deshalb versucht er, möglichst alle Kompetenzen an sich zu ziehen, um Überraschungen und Kontrollverlust zu vermeiden. Er macht am liebsten alles selbst und ist unfähig, Aufgaben zu delegieren. Er versinkt gerne in Arbeitsbergen, gibt sich oft kontaktscheu und sitzt am liebsten an einem penibel aufgeräumten Schreibtisch. Fakten und Sachlichkeit sind meist auch die wichtigsten Leitlinien des Chefs. In der Zusammenarbeit ist dieser Typ meist sehr reserviert und unzugänglich.

Im Umgang mit Kontrollfreaks hilft es, zuverlässig zu arbeiten, saubere Ergebnisse zu liefern und sich unbedingt an Absprachen zu halten. Berufsanfänger und Menschen, die kreative Ideen haben und eigenverantwortlich arbeiten wollen, werden es schwer haben. Am besten sind klare Zielvereinbarungen und strukturierte Arbeitsabläufe. Wenn der Vorgesetzte dann noch Kontrollbögen, Zwischen- und Abschlussberichte erhält, ist er in der Regel zufrieden.

Typ Choleriker

Es ist Freitagmorgen, die wöchentliche Abteilungsbesprechung hat gerade begonnen. Am Kopfende des Konferenztisches steht der Chef mit hochrotem Gesicht und gebärdet sich wie Rumpelstilzchen. In einem Wutanfall stellt er seine Untergebenen minutenlang als unfähig und faul dar. Der Vorgesetzte gehört mit seinem Verhalten in die Kategorie „gestresster Chef“. Im Umgang mit einem solchen Vorgesetzten hilft es nur, selbst ruhig zu bleiben und möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Grenzen setzen, aber diplomatisch bleiben. Unruhe und ein Gegenangriff machen den Chef nur noch wütender.

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Typ Aufsteiger

Der Chef will um jeden Preis Karriere machen und setzt dafür alle Mittel ein. Der Umgang mit diesem Cheftyp ist nicht einfach, da er oft kumpfelhaft auftritt. Engagement und interner Wettbewerb im Team werden begrüßt, aber sobald jemand dem Aufsteigertyp gefährlich werden könnte, wird an dessen Stuhl gesägt. Der Aufsteiger duldet keine Konkurrenz und nutzt die Arbeit seiner Kollegen am liebsten mit Geschick und Freundlichkeit als Sprungbrett für seine eigene Karriere.

Zum Karrieristen hält man am besten die nötige Distanz. Arbeiten Sie im Team mit Kollegen und lassen Sie sich nicht für jede zusätzliche Aufgabe von einem solchen Aufsteiger gewinnen. Heute spielt er den Kumpel zu seinem Vorteil und morgen ist er befördert und hat Sie und Ihre Hilfe längst vergessen.

Typ Antreiber

Der Antreiber ist ein Macher, der gerne forsch auftritt und dynamisch und voller Tatendrang führen will. Das Arbeitstempo wird ständig erhöht, da diese Führungskraft unter enormem Erfolgsdruck steht. Es gibt immer etwas zu tun und Überstunden sind an der Tagesordnung. Wer bereitwillig und aktiv mitmacht, ist schnell der beste Mann oder die beste Frau im Team.

Für einen Mitarbeiter, der seiner Motivation nie Grenzen setzt und deshalb jede Arbeit gerne annimmt, wird es schnell schwierig, sich von den hohen Anforderungen abzugrenzen. Sonst droht Überforderung. Bevor man sich überfordert fühlt, sollte man ein sachliches Gespräch mit der Führungskraft führen, damit weniger wichtige Aufgaben abgegeben werden können, um neue und anspruchsvollere Aufgaben erledigen zu können.

Typ kompetent und erfahren

Eine kompetente und erfahrene Führungskraft hat immer ein offenes Ohr für die Probleme und Wünsche der Teammitglieder. Einfühlsam und lösungsorientiert versucht die Führungskraft zu helfen und gemeinsam mit dem Mitarbeiter eine Verbesserung zu finden. Die kompetente Führungskraft zeichnet sich durch hohe Fachkompetenz, Offenheit und vielfältige Lebens- und Führungserfahrung aus.

Der erfahrene Vorgesetzte achtet auf die Arbeit und die Gesundheit seiner Mitarbeiter. Er lobt und kritisiert häufig. Er sieht sich gerne als Mentor für junge, dynamische Mitarbeiter und lässt sich von deren Ideen begeistern.

Typ Dilettant

Nach jeder Teamsitzung schüttelt man den Kopf und versteht nicht, wie dieser Dilettant es auf den Chefsessel geschafft hat. Dieser Cheftyp hat weder Fachwissen noch Visionen und ist auch kein guter Stratege. Die meisten Kollegen munkeln, dass gute Beziehungen den Weg in die Chefetage geebnet haben.

Mangelndes Wissen und fehlende Kreativität werden oft durch strenge Disziplin und Kontrolle kaschiert. Einem Dilettanten darf man nicht anmerken lassen, dass man mehr weiß als er. Sonst lässt er einen in vielen Situationen spüren, wer der Chef im Haus ist. Gute Ideen sollte man lieber in einer größeren Runde präsentieren, damit der Chef sie nicht für sich beansprucht.

Was macht eine gute Führungskraft aus?

Unabhängig von der Art des Chefs sollte der respektvolle Umgang miteinander immer gewährleistet sein. Besonders bei Problemen und in Konfliktgesprächen. Für eine harmonische Zusammenarbeit ist auch die Kommunikation sehr wichtig. Oft wird Vorgesetzten vorgeworfen, dass sie schwer erreichbar sind. Wenn man mal einen Termin beim Chef bekommt, hat er zu wenig Zeit, um Probleme in Ruhe zu besprechen.

Eine gute Führungskraft hat ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein, aber ist andererseits auch kritikfähig. Sie kann Lob und Anerkennung aussprechen, wie auch konstruktiv kritisieren. Einen Konsens zu finden ist wichtig, andererseits müssen notwendige Dinge auch durchgesetzt werden können.

Mitarbeiter sollten zudem ausreichend und rechtzeitig über wichtige Entscheidungen und Änderungen informiert werden. Führungskompetenz besteht nicht nur aus fachlicher und methodischer Kompetenz. Ebenso wichtig sind die weichen Faktoren, die eine gute Führungskraft ausmachen.

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