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Verhaltenstherapie lohnt sich auch im Alter

Die Verhaltenstherapie ist ein psychologisches Behandlungsverfahren mit großer Wirksamkeit bei Depressionen, Angsterkrankungen oder Panik.

alter Mann

„Alte Menschen kann man nicht mehr ändern“. Dieses Sprichwort und Vorurteil über die Wandlungsfähigkeit älterer Menschen ist immer wieder zu hören. Oft beruht dies vor allem auf den Erfahrungen, die Kinder mit ihren Eltern machen. Dies kann mit ein Grund dafür sein, dass nach Statistiken nur etwa fünf Prozent der über 65-Jährigen psychotherapeutisch versorgt werden. Dabei sind psychische Erkrankungen mit wenigen Ausnahmen über alle Altersklassen gleich verteilt. Die Depression als eine der häufigsten psychischen Erkrankungen, kann in jeder Lebensphase auftreten.

Psychotherapeutische Angebote für Senioren

Wie wichtig psychotherapeutische Angebote für Senioren sind, zeigt sich an der Suizidrate. Sie ist im Alter um das Doppelte erhöht. Besonders Männer über 80 Jahre sind hierbei stark betroffen. Durch die gleichzeitig gestiegene Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten, können psychisch kranke ältere Menschen ihre Lebensqualität verbessern, indem sie adäquat versorgt werden.

Die wichtigsten psychischen Probleme im Alter stellen dementielle Erkrankungen, Depressionen und neurotische Störungen dar. Unter einer Demenz versteht man einen geistigen Abbauprozeß, bei dem neben der Gedächtnisleistung auch die Sprache, Konzentration und Persönlichkeit betroffen ist.

Rund ein Drittel aller Senioren leidet an affektiven Störungen wie Depressionen. Die Symptome sind bei älteren Menschen nicht so stark ausgeprägt, da sie leicht mit einer Demenz oder körperlichen Erkrankung verwechselt werden können. Als wesentliche Ursachen werden schwere chronische organische Erkrankungen und Vereinsamung gesehen.

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Umgang mit Angststörungen

Häufig im Alter sind auch Angststörungen. Die psychische Gesundheit hängt mit der körperlichen eng zusammen. So stellt eine chronische Krankheit beispielsweise einen Risikofaktor für Angst im Alter dar. Depressionen wiederum können körperliche Leiden begünstigen und umgekehrt. Doch trotz aller Zusammenhänge sind die Voraussetzungen der Senioren für eine Psychotherapie oft günstiger als bei jüngeren Menschen. Die Sorgen sind meist weniger diffus und weniger auf Lebensumstände und Finanzen gerichtet. Ein hoher Leidensdruck, die positive Zusammenarbeit mit dem Psychotherapeuten und die Hoffnung auf Besserung sprechen auch beim alten Menschen für eine günstige Prognose einer neurotischen oder psychosomatischen Erkrankung.

Es sind einige wirksame Behandlungsverfahren bekannt. Die Therapie der Depression basiert einerseits auf der medikamentösen Behandlung und daneben hat sich die kognitive Verhaltenstherapie bewährt. Diese orientiert sich stark an der Verbesserung des Erlebens im Hier und Jetzt und nutzt die im Leben gesammelten Stärken und Ressourcen der Patienten. Sie bietet ein breites Spektrum an Methoden, um Verhaltensweisen, Denkweisen, Emotionen und Kognitionen zu verändern, welches individuell auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt werden kann. Von Vorteil ist zudem ihre verhältnismäßig kurze Dauer.

Psychotherapeutische Maßnahmen

Psychotherapeutische Maßnahmen basieren auf dem Aufbau von Aktivitäten, dem Fördern von sozialen Kontakten und dem Verändern des negativen Denkens. In der Therapie werden problematische Verhaltensweisen, Denkmuster und Einstellungen konkret angegangen. Der Patient lernt dabei, diese zu erkennen und mit Unterstützung des Therapeuten dahingehend zu verändern, dass die Symptome der Erkrankung positiv beeinflusst werden.

Aufgrund normaler Alterungsprozesse können möglicherweise kognitive Aufgaben von Senioren langsamer verarbeitet werden. Das stellt den Behandlungserfolg jedoch nicht infrage. Wichtig für eine zuverlässige und erfolgreiche kognitive Leistung ist jedoch, dass der Patient nicht unter Zeitdruck gerät und jederzeit das therapeutische Vorgehen nachvollziehen kann.

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