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Sarkoidose – Was ist das für eine Erkrankung?

Die Sarkoidose ist eine Systemerkrankung, die mehrere Organe, typischerweise die Lunge, betreffen kann und deren Auslöser bislang nicht bestimmt ist. Über das Krankheitsbild, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten bestehen größtenteils große Wissenslücken.

Die seltene und wenig erforschte jedoch oftmals stark beeinträchtigende Krankheit Sarkoidose tritt meistens zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Sie ist eine Erkrankung, die etwa einen von 2.000 Menschen betrifft. In Deutschland wird die Zahl der Betroffenen auf etwa 80.000 Menschen geschätzt.

Bei der Erkrankung bilden sich mikroskopisch kleine Bindegewebsknoten im betroffenen Organ und beeinträchtigen dessen Funktion. Nahezu jedes Organ des Körpers kann betroffen sein. Neben den Lymphknoten ist in vielen Fällen die Lunge betroffen. Neben allgemeinen Entzündungserscheinungen, wie Müdigkeit, Fieber und Husten, können auch Gelenkschmerzen, Atemnot, Herzrhythmusstörungen, Schwellung der Lymphknoten, Lähmungen, Seh- und Hörstörungen sowie Einschränkungen der Nieren- und Leberfunktion auftreten.

Früher wurde diese Krankheit auch Morbus Boeck oder Boeck'sche Krankheit genannt. Bis heute ist es eine vergleichsweise wenig erforschte Krankheit und damit dauert die Diagnose oft lange und die Behandlung erfolgt meist unspezifisch.

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Die Verlaufsformen der Sarkoidose

Man unterscheidet zwischen der akuten Form und der chronischen Sarkoidose. Die akute Sarkoidose, die auch als Löfgren-Syndrom bezeichnet wird, betrifft etwa ein Drittel aller Sarkoidose-Kranken. Erstes Anzeichen ist in der Regel eine Vergrößerung der Lymphknoten. Oft kommt es zu einer Entzündung der Gelenke und zu Gelenkschwellungen. Betroffene leiden meist auch unter Leistungsschwäche und allgemeiner Abgeschlagenheit. In ca. 80-90% aller Fälle bilden sich die Krankheitsanzeichen zurück – ohne weiteren Therapiebedarf.

Die chronische Verlaufsform beginnt fast immer schleichend und häufig unbemerkt. Häufig kommt es zu einer Ausdehnung auf mehrere Organe. Früher wurde die chronische Form oft als Hauterkrankung im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Geringe Beschwerden gaben Betroffenen meist nicht sofort einen Anlass sich in eine ärztliche Behandlung zu begeben. Ohne besondere Beschwerden, wie auch durch unklare Symptome, wurde die Krankheit oft nur zufällig entdeckt.

Behandlungsmöglichkeiten und Therapien

Bei der Behandlung und Therapie von Sarkoidose spielt die Erfahrung des behandelten Arztes eine bedeutende Rolle. Bis die Diagnose sichergestellt werden kann, müssen mehrere Untersuchungen durchgeführt werden. Typische Untersuchungen sind Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, Lungenspiegelung, Blutuntersuchungen und Untersuchung von Gewebeproben aus dem betroffenen Organ.

Schmerzmedikamente mit entzündungshemmender Wirkung werden meist bei der akuten Sarkoidose eingesetzt und im weiteren Verlauf einmonatig beobachtet. Bei positivem Verlauf werden die Kontrollintervalle verlängert.

Sind bei der Krankheit Organe befallen, wie Augen oder das Herz, dann muss jede weitere Schädigung vermieden werden. Hier wird als Mittel Kortison eingesetzt, um das Entzündungsgeschehen zu unterdrücken und immunologische Reaktionen zu dämpfen. Kortison ist ein natürlich vorkommendes Hormon, das in den Nebennieren eines jeden Menschen gebildet wird. Je nach Art und Umfang des Kortisionpräparats können Nebenwirkungen eintreten. Diese können Gewichtszunahme, Mondgesicht, Osteoporose oder Zuckerkrankheit sein.

Wichtig bei der Therapie von Sarkoidose sind die regelmäßigen Verlaufskontrollen. Nur damit ist die richtige Behandlungsmethode gewährleistet. Betroffene finden Rat und einen Erfahrungsaustausch zu der Krankheit in Selbsthilfegruppen oder bei der Deutschen Sarkoidose-Vereinigung.

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