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Therapie bei Insektengiftallergie und Hilfe bei schmerzhaften Insektenstichen

Im Sommer sind Wespen, Bienen und Hornissen treue Begleiter. Manche stechen und manche nicht. Wie können Sie sich schützen?

Wespe

Jedes Jahr haben in den Sommermonaten Bienen, Wespen und Co. Hochsaison. Diese surren und brummen durch die Luft und können Essen im Freien oder einen Biergarten- oder Grillabend verderben. Sie fühlen sich vor allem in feuchtwarmer Umgebung wohl und sind an Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit sowie morgens und abends während der Dämmerung besonders stechfreudig. Spätabends gesellen sich gerne Stechmücken und Bremsen dazu und verleiden den schönen Sommerabend. An sich sind diese Tiere eher harmlos. Ein Stich brennt, schmerzt oder juckt ein wenig und klingt ohne Folgen relativ bald wieder ab. Gefährlich wird es nur, wenn der Stich eine allergische Reaktion bei Insektengiftallergiker auslöst.

Bienen- und Wespenstiche

Fühlen sich Bienen, Wespen oder Hornissen bedroht, dann kann es passieren, dass sie stechen. Kommt jemand ihrem Nest zu nahe, werden sie gejagt, gequetscht oder eingeklemmt, verteidigen sie sich. Bei Wespe, Hummel oder Hornisse bleibt der Stachel nicht stecken. Bienen lassen nach dem Stich ihren Stachel in der Haut und setzen beim Stechen Duftstoffe frei, wodurch sie ihre Artgenossen alarmieren. Es gilt: niemals wild um sich schlagen, damit die Bienen nicht aggressiv gemacht werden. Bewegen Sie sich ruhig und langsam und ziehen Sie den Stachel vorsichtig heraus, damit weniger Gift in die Wunde gelangt. Danach ist eine Kühlung angebracht mit kaltem Wasser, Eiswürfel oder entzündungshemmende Gele, um die Schwellung zu reduzieren. Insektenstiche sollten nicht aufgekratzt werden, weil sich die betroffene Hautstelle ansonsten entzünden kann.

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Bei Stichen im Mundraum und in der Halsgegend muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, weil die entstehende Schwellung die Atmung behindern könnte. Wer nach einem Stich Schwindel, Übelkeit oder Herzrasen verspürt, muss den Notarzt rufen. Manche Menschen zeigen eine allergische Reaktion bei Insektenstichen. Zwei bis vier Prozent der Bevölkerung in Deutschland leidet unter einer Insektengiftallergie. Nach einem Insektenstich kommt es zu einer allergischen Reaktion, die unterschiedlich stark ausfallen kann. Innerhalb weniger Minuten schwillt die Einstichstelle massiv an, dazu können Schwindelgefühle, Übelkeit, kalter Schweiß und Atemnot folgen.

Auch bei Wespenstiche im Mund- und Rachenraum kann es lebensbedrohlich werden und schnellstmöglich muss ein Arzt gerufen werden. Bis der Arzt eintrifft, sollte der Betroffene in Schocklage gebracht werden: flach hinlegen und Beine hochlegen. Jeder Allergiker sollte für solche Notfälle ein Noftallset bei sich tragen, das schnell wirksame antiallergische Medikamente enthält. Zur Abwehr eines anaphylaktischen Schocks beinhaltet das Notfallset Adrenalin, ein körpereigenes Hormon, welches in der Regel mit Hilfe einer Fertigspritze direkt in den Körper injiziert werden muss. Die „Notfall-Apotheke“ enthält in der Regel ein ebenfalls flüssiges Antihistaminikum, auch Histamin-Rezeptorblocker genannt, und ein flüssiges Kortison-Präparat.

Honigbienen und Wespen lösen mit ihrem Gift in unserer Umgebung Allergien aus. Eher selten sind dies Hummel und Hornissen. Übrigens erkennen Sie eine angriffslustige Hummel damit, dass diese sehr laut brummt, sich auf dem Rücken dreht und das Hinterteil mit dem Stachel nach vorne ausstreckt.

Therapie bei Insektengiftallergie

Die Behandlung einer Insektengiftallergie erfolgt durch eine spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Die Therapie benötigt in der Regel drei bis fünf Jahre und zeigt an Studien, dass rund 90 Prozent der behandelten Patienten keine oder nur mehr sehr geringe Reaktionen auf das Bienen- und Wespenallergen zeigen. Die Wirkung hält viele Jahre an und kann immer wieder aufgefrischt werden. Durchgeführt wird die Allergieimpfung nach eingehender Diagnose vom Allergologen oder in einer Fachklinik.

Tipps für Insektengift-Allergiker

Wespen bauen oft ihr Nest in alte Äste oder Baumstücke. Deshalb sollten Allergiker hier sehr vorsichtig sein. Auf parfümierte Kosmetika und Haarsprays sollten Sie verzichten und dazu keine weiten, schwarzen oder farbig gemusterten Kleider tragen. Verschließen Sie Getränke im freien und seien Sie auch sehr vorsichtig mit süßen Speisen, Obstsäften und Limonaden. Vermeiden Sie im Freien barfuß zu gehen, da Wespen im Boden nisten können. Halten Sie Abfalleimer und Mülltonnen stets gut geschlossen.

Für Motorradfahrer sind Helm und Handschuhe Pflicht. Üben Sie das richtige Verhalten im Notfall und tragen Sie in den Sommermonaten das vom Arzt verordnete Notfallset immer bei sich. Familie, Freunde, Bekannte und Kollegen sollten über die Erste-Hilfe-Maßnahmen zudem Bescheid wissen.

Falls Sie Wespennestern im Garten haben, sollten Sie einige Hinweise beachten. Alle Wespenarten stehen unter allgemeinem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Als Insektenjäger spielen Wespen eine wichtige Rolle im Naturhaushalt. Falls die Nester sich an einer ungünstigen Stelle am Haus oder im Garten befindet, sollten Sie einen Fachmann aus Ihrer Gemeinde oder eines Umweltverbandes zu Rate ziehen.

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