Es gibt einige Gründe sich ein Tattoo stechen zu lassen. Nicht nur Musiker und Profisportler lassen sich die verrücktesten und buntesten Motive stechen. Schwierig wird es, wenn das Tattoo-Motiv nur eine kurzfristige Modeerscheinung war, es der Karriere im Wege steht oder der Name vom Ex-Partner auf der Haut verewigt wurde. Mancher bereut die Körperkunst schon nach kurzer Zeit und sucht nach Methoden zur Tattoo-Entfernung.
Vor einigen Jahren war es „in“, sich ein Tattoo über dem Po zu stechen. Heutzutage hat sich die Mode schon wieder geändert und solche Tattoos werden als „Arschgeweih“ verspottet. Manche Personen machen sich Gedanken, wie die Kunst vor der nächsten Freibad-Saison verschwinden kann. Während des Booms in den 90-er Jahren wurden viele Liebesschwüre und exotische Schriftzeichen auf Wade und Oberarm gestochen. Ein Sinneswandel, eine Umschulung im Beruf oder eine neue Partnerschaft sind häufige Gründe, warum die Körperzeichnungen und Schriften weg sollen. Diese sogenannten Jugendsünden sollen ungeschehen gemacht werden.
Methoden zur Tattoo-Entfernung
Moderne Methoden der Tattoo-Entfernung helfen hier weiter. Oft ist dies jedoch teuer, langwierig und nicht immer vollständig von Erfolg gekrönt. Zur Entfernung von Tattoos wird in vielen Fällen die Laserbehandlung eingesetzt, da der Vorteil in der Hauterhaltung gegenüber anderen Verfahren liegt. Bei Hautabschleifen (Dermabrasion), mit Säure wegätzen, mit flüssigem Stickstoff per Kältetherapie behandeln oder bei chirurgischen Eingriffen können ästhetisch inakzeptable Narben, Pigmentstörungen und sonstiger dauerhafte Nebenwirkungen auftreten.
Bei der Laserbehandlung geben Laser kurze Impulse von sehr hoher Energie auf die Haut ab. Dabei werden die Farbpigmente unter der Haut, aus denen sich die Körperzeichnung zusammensetzt, durch den Laserstrahl zu kleinen Bruchstücken gesprengt. Danach können diese Teilchen über das Blut und die Lymphflüssigkeit des Körpers abtransportiert werden.
Damit Farbpigmente aus der tieferen Hautschicht erfolgreich entfernt werden können, werden mehrere moderne Laser verwendet. Eingesetzt werden der gütegeschaltete Nd:YAG-Laser, der frequenzverdoppelte Nd:YAG (KTP) und der gütegeschaltete Rubinlaser. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist die Wellenlänge des Lasers, die auf die Farbe der Farbpigmente abgestimmt sein muss. Jeder Laser eignet sich besonders für eine bestimmte Farbe bzw. mehrere Farben. Manche Tätowierfarben widersetzen sich allerdings jedem Laser. Sie werden allenfalls blasser, verschwinden aber nicht vollständig. Neben Tätowierungen eignet sich der Laser auch zur Entfernung von Permanent-Make-up.
Einschränkungen
Eine Herausforderung stellen oft Tattoos dar, die im Ausland gestochen wurden. Während hier in der Regel gewisse Standardfarben bei der Tätowierung verwendet wurden, ist im anderen Fall meist unklar, woraus sich die Farbe zusammensetzt.
Wo kaum Fettgewebe unter dem Tattoo liegt, ist es besonders schwer per Laser zu entfernen. Das gilt besonders bei Körperzeichnungen auf dem Rücken. Das Entfernen dauert immer mehrere Sitzungen. Zwischen den Sitzungen müssen immer Pausen liegen, damit sich die Haut erholen kann, denn die behandelte Haut ist nach der Laserbehandlung jeweils gerötet und geschwollen.
Für die vollständige Tätowierungsentfernung sind je nach Farbe und Tiefe der Tätowierung mehrere Behandlungen nötig. Konnten früher neben Dermatologen auch zahlreiche Tattoo- und Kosmetikstudios Laser-Behandlungen anbieten, wurde das geändert. Wegen der neuen Strahlenschutzverordnung dürfen nur noch Dermatologen und qualifizierte Ärzte Tattoos mit dem Laser entfernen.