Alptraumszenario Herzinfarkt: Starke Schmerzen in der Brust, Todesangst, kalter Schweiß auf Stirn und Oberlippe, eine fahle Gesichtsfarbe sowie Atemnot und Übelkeit. So kann ein akuter Herzinfarkt aussehen. Frauentypische Symptome können Kurzatmigkeit, Übelkeit und Erbrechen nach körperlicher Belastung, sogenannte unspezifische Schmerzen in Oberbauch, Nacken oder Schulter sowie Schweißausbrüche sein.
Herzinfarkt zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um die Folge einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. In Deutschland erleiden nach Angaben der Deutschen Herzinfarktstiftung jährlich rund 281.000 Menschen einen solchen Infarkt, der in über 188.000 Fällen tödlich endet. Ursache sind häufig Herz-Kreislauf-Krankheiten.
Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen und in den Arterien des Körpers führen zu einer Verengung. Bildet sich zusätzlich ein Blutgerinnsel an den Engstellen, kann es zum Teil- oder Totalverschluß der Arterien und somit zum Infarkt kommen.
Durch rechtzeitige Vorbeugung lässt sich das Risiko eines Herzinfarktes reduzieren. Blutdruck belastet das Gefäßsystem und fördert Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Oft sind bestimmte Lebensumstände wie Übergewicht, falsche Ernährung, Dauerstress oder mangelnde Bewegung die Ursache.
Risikofaktoren
Das Rauchen gilt als Risikofaktor Nummer eins. Das Risiko, an einem Herzinfarkt zu erkranken, ist bei Rauchern dreimal höher als bei Nichtrauchern. Deshalb sollte besser auf Nikotin verzichtet werden. Kaffee, Cola und Alkohol sollten nur mäßig konsumiert werden.
Diabetes gilt ebenfalls als Risikofaktor, da es die Arterienverkalkung fördert. Wer an Diabetes leidet, kann durch eine gute Einstellung der Blutzuckerwerte das Infarktrisiko erheblich senken. Das Risiko kann mit viel Bewegung und einer entsprechenden Diabetes-Diät verringert werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Regelmäßige Bewegung
Dreimal pro Woche ungefähr 30 Minuten Bewegung und Sport hält den Körper fit und das Herz gesund. Empfehlenswert sind Radfahren, Schwimmen, Tanzen, Joggen oder strammes Spazierengehen. Trainierte Herzen sind leistungsfähiger, da das Herz bei körperlicher Belastung schneller schlagen muss, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Durch das regelmäßige Training ist das Herz größer und leistungsfähiger als ein untrainiertes. Sowohl bei Belastung als auch in Ruhe kann es mehr Blut durch den Körper pumpen. Beim Sport verbrennt der Körper zusätzliche Kalorien und lässt das Übergewicht, das ein Risikofaktor für Bluthochdruck darstellt, reduzieren.
Gesunde Ernährung
Sehr wichtig für den Erhalt der Gesundheit und für das Herz ist eine gesunde Ernährung. Eine besonders fettreiche Kost, Alkohol und Süßigkeiten führen zu einem Anstieg des Cholesterinspiegels. Zuviel Blutfett begünstigt Schäden der Innenwände der Herzkranzgefäße durch Ablagerungen und beeinträchtigt auf diese Weise die Blutversorgung. Die traditionelle mediterrane Ernährung mit Fisch, saisonalem Gemüse und Obst sollte eher auf dem täglichen Speiseplan stehen. Gesunde Fette in Form der Omega-3-Fettsäuren sollten auf den Tisch. Die besten Quellen sind Seefisch, Wild, Fleisch aus artgerechter Haltung, Oliven- bzw. Rapsöl, Walnüsse und Leinsamen.
Schlaf und Entspannung
Ausreichend Schlaf und Entspannungsübungen fördern die Regeneration. Wer ständig unter Stress steht, ob im Beruf oder privat, belastet nicht nur sein Herz, sondern auch die Gesundheit allgemein. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Meditation schaffen notwendige Ruhepausen.
Wie gesund ist das Herz?
Mit dem EKG (Elektrokardiogramm) gibt es Hinweise darauf, ob das Herz gefährdet ist. Es können Herzfrequenz, Herzrhythmus, der Lagetyp bestimmt und die elektrische Aktivität von Herzvorhöfen und Herzkammern abgelesen werden. Bei dem Belastungs-EKG kann das maximale Belastungsniveau sowie der Anstieg des Blutdrucks und der Herzfrequenz unter Belastung bestimmt werden. Mit Hilfe von bestimmten Blutwerten (Cholesterin, Blutzucker und Blutzuckerlangzeitwert HbA1c) kann das Gefäßrisiko abgeschätzt werden. Durch die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) kann ebenfalls die Funktion des Herzens beurteilt werden.