Seebad ist in Deutschland ein Prädikat für Kurorte, das von den Bundesländern vergeben wird. Nicht jeder Ort, der an der See liegt, darf sich automatisch „Seebad“ nennen. Um dieses Prädikat zu erhalten, müssen strenge Kriterien erfüllt werden.
Kriterien für das Prädikat Seebad
Es wird an Ortschaften vergeben, bei der die Ortsmitte nicht weiter als zwei Kilometer vom Strand entfernt liegen darf. Neben der Lage an der Küste müssen medizinische Einrichtungen zur Durchführung von Kurmaßnahmen vorhanden sein, die jedoch keine Heilbäder sind. Die Luft- und Wasserqualität muss die Erholung und Genesung der Reisenden unterstützen. Diese Eigenschaften müssen in regelmäßigen Gutachten und Analysen nachgewiesen werden.
Um sich Seebad nennen zu dürfen, ist es außerdem notwendig, dass mindestens ein Kurarzt am Ort niedergelassen ist. Und schließlich muss ein Seebad über eine touristische Infrastruktur und weitere Freizeitangebote, die zur Unterstützung der Erholung dienen, verfügen. Beispiele dazu sind Wanderwege, Parks und Strandpromenaden.
Da die Anerkennung als Seebad Ländersache ist, bestehen zwar geringe Unterschiede zwischen Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, doch im Wesentlichen ähneln sich die Kriterien. Anhand eines von einem unabhängigen Dritten angefertigten Gutachtens entscheidet das Fachministerium, ob der Ort die Bezeichnung Seebad tragen darf. Das älteste deutsche Seebad ist das Ostseeheilbad Heiligendamm, das im Jahr 1793 gegründet wurde.
Kriterien für das Prädikat Seeheilbad
Noch strenger sind die Kriterien für die Vergabe des Titels „Seeheilbad“. So müssen an diesen Orten auch ortsgebundene Heilmittel wie Meersalz oder Meeresschlick vorhanden sein. Im Gegensatz zum Seebad, muss ein Seeheilbad laut dem Kurortgesetz zusätzliche Bedingungen erfüllen, die den Titel Seeheilbad berechtigen. Dazu gehören ein wissenschaftlich anerkanntes und durch Erfahrung kurmäßig bewährtes, therapeutisch anwendbares Klima und eine entsprechende Luftqualität, die überwacht werden. Es wird eine noch bessere touristische Infrastruktur erwartet und mindestens eine Praxis eines Badearztes. Wie andere Kurorte darf ein Seeheilbad in der Ortsbezeichnung den Zusatz Bad tragen.