Prag – die Goldene Stadt

Das 1,24 Mio. Einwohner zählende Prag besticht durch eine kulturelle Vielfalt, verwinkelten Gässchen und historischen Bauten in der Altstadt. Das Stadtbild wird von Gotik und Barock geprägt. Besonders das historische Zentrum Prags mit Prager Burg, Veitsdom, Karlsbrücke und der Altstädter Ring sind die bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Prag ist auch als Goldene Stadt bekannt. Für die Bezeichnung gibt es mehrere Erklärungen. Einer Theorie nach erhielt Prag dieses Prädikat unter Rudolf II., welcher Alchemisten auf ihrer Suche nach Gold unterstützte. Eine andere Theorie vermutet den Grund aus der Zeit Kaisers Karl IV. (1316 – 1378), dem römisch-deutschen Kaiser und König von Böhmen und Burgund. Er wertete durch viele Bauten Prag auf und ließ die Türme der Prager Burg vergolden. Gerade bei Sonnenschein wurde beim Anblick eine goldene Stadt.

Am besten erkundet man Prag zu Fuß. Die Innenstadt ist überschaubar und es gibt in jeder Straße und Gässchen etwas zu sehen. Daneben vermeidet man ungewollte Stadtrundfahrten der Prager Taxifahrer. Die Prager Burg ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Aufgrund seiner Lage auf dem Berg Hradschin kann man die Bauten des Burg-Komplexes von allen Richtungen her sehen. Mit ungefähr sieben Hektar Fläche gilt die Prager Burg als das größte geschlossene Burgareal der Welt. Für die Besichtigung des langgestreckten Areals sollten mehrere Stunden Zeit reserviert werden.

Prager Burg

Seit ihrer Entstehung im 9. Jahrhundert hat die Prager Burg eine bewegende Geschichte hinter sich. Auch ihr Aussehen hat sich stark verändert und es sind Bauwerke unterschiedlichster Epochen, Barock, Renaissance und Neoklassizismus, vorhanden. Heute ist die Prager Burg offizielle Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Im Westen des Areals befindet sich der Ehrenhof. Dort finden die zeremoniellen Wachablösungen der Burgwache täglich um 12 Uhr und etwas kürzer zu jeder vollen Stunde statt.

Inmitten der Burganlage befindet sich der Veitsdom. Der monumentale Kirchenbau hat einen Hauptturm mit beachtlichen 99 Metern Höhe. Wer den Aufstieg mit 287 Stufen nicht scheut, bekommt einen fabelhaften Ausblick auf Prag. Der mächtige dreischiffige Dom hat eine stolze Länge von 124 Metern und 60 Meter Breite und besticht im Inneren durch beeindruckende Glasmalereien. Herausragend ist die kreisförmige Rosette am Eingangsportal.

Im Goldenen Gässchen an der Innenmauer der Prager Burg mit den windschiefen, bunten und kleinen Häusern bleiben viele Besucher am Haus Nummer 22 stehen. Dort lebte 1916 und 1917 der Schriftsteller Franz Kafka. Ursprünglich dienten die Häuschen, die im 16. Jahrhundert entstanden sind, als Wohnhäuser für die königlichen Burgwachen. Auch sollen Alchimisten am Werk gewesen sein, die künstlich Gold und den Stein der Weisen herstellen sollten. Heutzutage sind in den Häusern Souvenirläden und Cafés für die Touristen untergebracht. Trotz Eintritt für den Besuch der Souvenirmeile kommen täglich scharenweise Touristen vorbei.

Altstädter Ring mit Astronomischen Uhr

Garantiert viele Touristen stehen genauso vor der Astronomischen Uhr an der Südseite des Rathauses am Altstädter Ring und starren gebannt nach oben. Zur vollen Stunde zwischen 9-21 Uhr beginnt das Glockenspiel mit den zwölf Aposteln, danach dem krähenden Hahn und am Ende mit dem Sensenmann. Doch das Spektakel ist leider ganz schnell wieder vorbei. Beliebter Treffpunkt der Einheimischen und Touristen ist der Altstädter Ring. Der Platz mit etwa 9.000 Quadratmeter Größe wird von wunderschönen Häusern mit reich verzierten Fassaden eingerahmt. Besonders sehenswert sind das Denkmal des Reformators Jan Hus, das Haus „Zur Minute“ aus dem Renaissancestil und die gotische Teynkirche. Schauen Sie beim Besuch des Marktplatzes auf die Türme der Kirche und Sie werden Unterschiede zwischen beiden feststellen können. Der rechte Turm, bezeichnet als Adam, ist kräftiger als der linke Turm, der als Eva bezeichnet wird. Der rechte Turm spendet in den Sommermonaten dem schlankeren Turm Schatten, deshalb wurden im Mittelalter leicht verderbliche Waren im linken Turm untergebracht.

Karlsbrücke

Das Leben pur gibt es auf der Karlsbrücke über der Moldau. Schöne Statuen, sehr viele Menschen bei Tag und Nacht, Maler, Musiker und Straßenkünstler finden sich auf eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Die Statuen sind ganz blank gerieben von tausenden von Händen, da dies Glück bringen soll. Die Karlsbrücke verbindet die Kleinseite mit der am Ostufer gelegenen Altstadt und ermöglicht einen prächtigen Blick auf die Moldau, auf die Prager Burg und die Altstadt. Wer weniger Touristenmassen und mehr den Zauber der Karlsbrücke erleben möchte, kommt am besten ganz früh am Morgen.

Viele reizvolle Gebäude mit Fassaden im Barock oder Jugendstil sind am Wenzelplatz in der Neustadt zu finden. Beeindruckend ist dort das Nationalmuseum. Nahe dem Museum steht das Wenzeldenkmal, das den Heiligen Wenzel in Rüstung auf dem Pferd sitzend zeigt. Außen sind viele Geschäfte, Restaurants, Cafés und Hotels zu finden und der Boulevard ist bis spät in den Abend sehr belebt. Der berühmte Platz der tschechischen Hauptstadt hat insgesamt eine Länge von 750 Metern und eine Breite von 60 Metern.

Eine große Touristenattraktion ist das jüdische Viertel mit der Neuen Synagoge und dem Friedhof aus dem 15. Jahrhundert. Über 12.000 Grabsteine stehen eng beieinander und sind gut erhalten, obwohl das letzte Begräbnis bereits 1787 stattfand. Für den Besuch muss Eintritt bezahlt werden.

Einkaufsbummel in Prag

Besucher, die es beim Einkaufen luxuriös haben möchten, werden von der Pariser Straße begeistert sein. Der Prachtboulevard führt vom Altstädter Ring in Richtung Moldau und es sind edle Boutiquen, Schmuckläden, elegante Cafés, Bars und Restaurants zu finden.

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